Training
Smith: Das Geheimnis seiner starken Putts
15. August 2022 , Felix Grewe
Cameron Smith ist im Birdie-Ranking die Nummer eins. Die Basis dafür ist seine überragende Präzision auf dem Grün. Warum der Australier so stark puttet und was Sie von ihm lernen können.
Die Statistiken sind überzeugend – kein Spieler puttet besser als Cameron Smith. In dieser Saison, der erfolgreichsten Spielzeit seiner Karriere, in der er nicht nur bei der 150. Open Championship alle überragte, sondern auch bei der Players Championship triumphierte, benötigt der Australier im Schnitt 1,68 Putts pro Loch. Dadurch gelingen ihm 4,76 Birdies pro Runde. Kein Spieler der Welt erzielt derzeit bessere Werte. Seine spektakuläre Finalrunde in St. Andrews, als er eine bogeyfreie 64 fabrizierte und am Ende einen Rekord-Gesamtscore von 268 Schlägen aufstellte (einen Schlag besser als Tiger Woods 2000), wird lange in Erinnerung bleiben – und sie war nur deshalb möglich, weil Smith ein Magier auf dem Grün ist, der in sich zu ruhen scheint wie Buddha.
45 Minuten auf dem Grün – täglich
Sein Erfolgsrezept? Smith widmet sich dem Putten im Training täglich mindestens 45 Minuten. Allein 20 Minuten beschäftigt er sich mit seinem Setup – also seiner Position vor dem Schlag. Smith setzt Spiegel dafür ein, um zu überprüfen, ob seine Augen tatsächlich senkrecht über dem Ball stehen. Was im Wettkampf auffällig ist: Der Australier visualisiert seine Puttlinie sehr akribisch, aber er verzichtet auf Probeschwünge und verlässt sich stattdessen vollkommen auf die Bilder vor seinem inneren Auge. Im Training übt Smith vor allem kurze und mittlere Putts, so stärkt er sein Selbstvertrauen. Erst wenn die scheinbar einfachen Bälle fallen, konzentriert er sich auf längere Putts, um seine Distanzkontrolle zu verbessern.
Der wichtigste Fokus
Sein wichtigster Fokus ist der Treffpunkt. „Ich achte darauf, den Ball wirklich in der Mitte des Schlägers zu treffen – das ist die Voraussetzung für meine Präzision“, erzählte er in einem Interview mit Golf Digest. „Der Putter muss sich gleichmäßig wie ein Pendel bewegen.“ Was wir alle von ihm lernen können? „Bei Pro-Ams beobachte ich häufig, dass viele Spieler kurz zurück- und nach dem Treffpunkt lang ausschwingen. Das ist nicht hilfreich, weil es die Fehleranfälligkeit erhöht.“
Langer Rückschwung, kurzer Durchschwung
Ein längerer Rückschwung und ein kürzerer Durchschwung sind das Gegenteil dessen, was die meisten Spielerinnen und Spieler beim Putten lernen – und es ist der wichtigste Schlüssel für die faszinierende Konstanz des Australiers im kurzen Spiel. Über die Putt-Technik von Smith sagt PGA Pro Reed Howard, Sohn des berühmten amerikanischen Schauspielers Ron Howard, in einem Podcast des Portals Golf.com: „Wenn man eine stabile Masse wie einen Golfball trifft, reduziert das die Geschwindigkeit des Putters und sorgt so für einen kürzeren Durchschwung. Wenn Sie versuchen, Ihren Putter schneller durch den Ball zu bringen, müssen Sie das mit den Muskeln in Ihren Armen und Handgelenken ausgleichen. Beim Putt von Smith wird der Schläger nicht manipuliert, er nutzt einfach die Schwerkraft, um den Putter den Ball treffen zu lassen.
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