PEO 2022

Fleetwood, Stenson, Larrazábal - oder ein Deutscher?


11. Mai 2022 , Thomas Kirmaier


Favoriten im Check: Stenson? Larrazábal? Oder Fleetwood? Wer gewinnt die Porsche European Open 2022? © golfsupport.nl
Favoriten im Check: Stenson? Larrazábal? Oder Fleetwood? Wer gewinnt die Porsche European Open 2022? © golfsupport.nl

Wer gewinnt die Porsche European Open (2. bis 5. Juni) auf dem Nord Course von Green Eagle? Zahlreiche Stars sind in Winsen (Luhe) südlich von Hamburg dabei – wir haben die Favoriten gecheckt.

Tommy Fleetwood

Der Mann ist immer für einen Turniersieg gut. Vielleicht hat sich Tommy Fleetwood von seinen Landsleuten erklären lassen, dass sich eine PEO-Teilnahme auf jeden Fall lohnt, denn: Bei den vergangenen vier Events siegte immer ein Mann aus England. Außerdem ist es für Fleetwood, der in Southport nördlich von Liverpool lebt, nur ein Katzensprung bis Hamburg. Der Ryder-Cup-Held mit der Mähne hat sich seit seinem Race-to-Dubai-Triumph 2017 in die Weltspitze gespielt und die vergangenen zwei Corona-Jahre genutzt, um Kraft zu tanken und an seinem Spiel zu feilen. Die Form scheint zu stimmen, denn Fleetwood beendete das Masters 2022 als starker 14. Der 31-Jährige ist eigentlich im besten Alter, um den nächsten Toursieg einzusammeln. Verpasste Cuts sind Mangelware in Fleetwoods Vita, der definitiv das Zeug zum Publikumsliebling hat.

Henrik Stenson

Mit 46 gehört er dagegen nicht mehr zu den Youngstern. Aber wenn Henrik Stenson in Europa aufteet, klicken immer etwas mehr Kameras am Fairway-Rand. Und das zurecht, denn der Schwede reist nicht nur als Major-Sieger (Open 2016) nach Hamburg, sondern auch als neuer Kapitän des europäischen Ryder-Cup-Teams. Der Schwede wird sich also genau anschauen wollen, was potenzielle Kandidaten so treiben. Es dürfte Stenson auch nicht an Ehrgeiz fehlen, den jungen Wilden zu zeigen, was er noch so im Köcher hat. Jetzt ist der Iceman kein Vielspieler mehr, aber in Saudi-Arabien und bei der Texas Open bewies er durchaus, dass die Besten der Welt so weit weg noch nicht sind. Einen Stenson musst du immer auf dem Schirm haben. Sein letzter Sieg ist zwar fünf Jahre her, umso größer dürfte daher der Hunger sein.

Vorfreude auf die PEO 2022


Pablo Larrazábal

Ein ganz heißer Kandidat. Der 29-jährige Spanier scheint die Corona-Pause perfekt genutzt zu haben. Jedenfalls läuft er in der Saison 2022 zur Höchstform auf: Nach seinem Sieg zum Saisonstart in Südafrika setzte er noch einen drauf und gewann er Ende April noch die ISPS Handa Championship in Tarragona. Im Vorjahr war Larrazábal in Hamburg zwar noch am Cut gescheitert, aber der Katalane kann Green Eagle, was er 2019 mit Platz sieben unter Beweis stellte. Und irgendwie scheinen ihm Turniere in Deutschland ganz gut zu gefallen, denn im Süden der Republik gewann Larrazábal bereits zweimal die BMW International Open (2011 und 2015). Ihn muss man auf jeden Fall auf dem Radar haben.

Die Højgaard-Twins

Der Hype um die starken Skandinavier hat seit Viktor Hovland wieder Fahrt aufgenommen. Der junge Norweger hat mächtig Karriere gemacht auf der PGA Tour und ist in der Weltrangliste inzwischen zweitbester Europäer hinter Jon Rahm (noch vor Rory McIlroy). Warum soll in Hamburg nicht ein Däne gewinnen? Zumal sich die Chancen mit einem Zwillingspaar ja verdoppeln? Die beiden 21-Jährigen haben es gemeinsam immerhin schon auf fünf Tour-Siege in Europas Liga eins gebracht, Nicolai siegte im Februar bei der Ras al Khaimah Championship, Bruder Rasmus spielte zuletzt beim British Masters lange Zeit ganz vorne mit. Das doppelte Danish Dynamite ist also durchaus ein heißes Eisen für die Hansestadt.

Martin Kaymer

Warum eigentlich nicht endlich mal ein Heimsieg in Hamburg? Viele namhafte Golfstars feierten ihre beste Zeit erst, als sie Papa (oder Mama) waren. Die größten Chancen für Team Germany rechnen wir uns also für Martin Kaymer aus, der nach Babypause wieder so richtig angreifen möchte. Der zweifache Major-Sieger freut sich jedenfalls auf die PEO. „Ein Heimturnier ist immer etwas Besonderes. Der Porsche Nord Course bietet optimale Bedingungen für mitreißende Stimmung“, so Kaymer, der das andere große, deutsche Tour-Event in München ja bereits einmal gewinnen konnte. Warum diesmal eigentlich nicht Hamburg? Ein deutscher Sieg wäre nach den zweiten Plätzen von Bernd Ritthammer (2019) und Allen John (2018) irgendwie auch eine Genugtuung, oder?

Regelmäßig am Start: Martin Kaymer schlug zuletzt 2022 bei der European Open in Green Eagle ab.
Regelmäßig am Start: Martin Kaymer schlug zuletzt 2022 bei der European Open in Green Eagle ab. | © Golfsupport.nl


Robert MacIntyre

Er ist der Shooting-Star einer golfverrückten Nation: Robert MacInytre hat in der laufenden Saison bereits beachtliche Ergebnisse erzielt. Wenn der 25-jährige Schotte vier Runden konstant spielen kann, gehört er definitiv zu den Titelanwärtern. Beim Masters 2022 in Augusta finishte er mit einer bärenstarken 69 und kletterte noch auf T23. Seinen ersten und bislang einzigen Toursieg feierte MacIntyre 2020 auf Zypern. Er ist ein Spieler, der dann, wenn die Begleitumstände und die äußeren Bedingungen eines Turniers passen, alles erreichen kann. Wenn. In Hamburg werden sie alles dafür tun, dass sich alle Stars so richtig wohl fühlen.

Marcus Armitage

Er hat das Turnier 2021 gewonnen, als es auf drei Runden verkürzt werden musste. Und er kommt aus? Klar: England. Der Spaßvogel von der Insel schreibt eine bewegende Familiengeschichte und feierte in Hamburg seinen ersten Sieg auf der Tour überhaupt. So gehört er zwar vielleicht nicht zu den haushohen Favoriten, aber als Titelverteidiger bist du in diesem Zirkel irgendwie immer dabei. Vor allem dann, wenn du in der Finalrunde auf diesem doch recht langen Platz mal eben eine 65 auf die Karte zauberst und damit das Feld von hinten aufrollst. Ein Back-to-Back-Sieg wäre dem sympathischen 34-Jährigen aus Huddersfield zuzutrauen, zumal er in dieser Saison schon mit Top-Ergebnissen beim Desert Swing glänzte.