Golf de Pals - hier startete vor 50 Jahren die Tour

Hier hat also alles begonnen. Auf den Tag genau vor 50 Jahren fand das erste Turnier der European Tour auf dieser Anlage statt: Golf Platja de Pals, eine Dreiviertelstunde östlich von Girona direkt an der spanischen Costa Brava gelegen.

Die Wiese von Golf de Pals liegt auf dem Ackerland von Arenals de Mar; auf Dünen, die von einem riesigen Kiefernwald bedeckt sind, der vor 70 Jahren gepflanzt wurde. Dementsprechend sandig ist der Boden. Die Planungen für die älteste Golfanlage der Costa Brava gehen bis in die Anfänge der 1960er Jahre zurück. Die Baggerarbeiten begannen 1964 unter der Leitung des englischen Architekten Sir Fred W. Hawtree. Ziel schon damals: Nachhaltigkeit. Konkret: Aus Respekt gegenüber der Umwelt so wenig wie nötig in die natürlichen Gegebenheiten des Areals im Nordosten Spaniens, genauer: in Katalonien, eingreifen und so wenige Kiefern wie möglich zu fällen, um den Parkcharakter zu erhalten.

Die ersten Löcher wurden im Sommer 1966 eingeweiht, und bald darauf, 1968, wurde der Platz um weitere neun Löcher erweitert. 1970 fand erstmals die Spanish International Amateur Championship auf diesem Kurs statt, zwei Jahre später veranstaltete der Golf Platja de Pals die Open de Espana, das erste Turnier der neu geschaffenen European Tour- auf den Tag genau vor 50 Jahren. Seitdem gilt der Platz dank seines Designs und seiner Konstruktion als einer der schönsten Spaniens und war Austragungsort zahlreicher internationaler Wettbewerbe.

Traumhaftes Licht: Auf dem Kurs von Golf de Pals ist man im Wald, und doch ganz nah am Meer. | © Golf de Pals

Die (von Gelb) knapp sechs Kilometer lange Runde beginnt mit einem eher einfachen Par 4 (281 Meter), auf dem das Grün locker in zwei Schlägen zu erreichen ist. Vorsicht nur: Man sollte auf Golf Platja de Pals unbedingt konstant gerade Schläge spielen, denn schon bei leichter Streuung nach rechts oder links kommen Kiefern und Pinien ins Spiel. Was zunächst wenig Gefahr birgt, weil die majestätischen Bäume Bälle nicht komplett verschlucken. Aber man muss sich hier daran gewöhnen, den einen oder anderen Annäherungsschlag von eher ungewohntem Untergrund (Piniennadeln) spielen zu müssen. Vor allem in den warmen Sommermonaten sollte man den sandigen, harten Untergrund nutzen und den Ball rollen lassen. Also lieber die Hölzer stecken lassen und mehr mit Eisen auf Sicherheit spielen.

Was zu Beginn der Runde vielleicht etwas monoton dahinplätschert, weil die Bahnen optisch recht ähnlich sind, wird beim Wechsel auf die Back Nine deutlich interessanter. Bahn neun ist ein 140 Meter langes Par 3 über ein großes Wasserhindernis. Das enge Grün wird von Bunkern verteidigt. Wer zu lang ist, wird wieder unter Bäumen liegen. Die hinteren neun Löcher dieser beeindruckenden Parklandschaft machen mehr Spaß. Es gibt hübschere Lichtschneisen und etwas breitere Fairways.

Nach der Runde: ein kühles Getränk im Clubhaus. Die Gebäude sind zwar inzwischen etwas in die Jahre gekommen, aber es herrscht ein ganz besonderes Flair. Einerseits spürt man das nicht weit entfernte Meer, andererseits sitzt man direkt im Wald. Das Personal in der Gastro, in Clubhaus und Shop ist sehr freundlich und hilfsbereit.

Die Infos zu Golf Platja de Pals

• Lage: Im Nordosten Spaniens/Costa Brava, ca. 45 Automin. östlich von Girona
• Designer: Sir Fred W. Hawtree
• Merkmal: Parkland Course, sandiger Dünenboden
• Greenfee: zwischen 95 und 105 Euro
• Par 72, 5970 Meter von Gelb, 5156 von Rot, Slope 133
• Hunde dürfen mitgeführt werden.