Masters
Scheffler triumphiert in Augusta
11. April 2022 ,
Scottie Scheffler gewinnt beim Masters Tournament klar und deutlich – trotz Vier-Putt auf dem 18. Grün. Rory McIlroy gelingt eine Traumrunde.
Nach dem 13. Loch während der Finalrunde des Masters Tournament war Scottie Scheffler klar, dass sein Hauptkonkurrent im Rennen um das Grüne Jackett nicht mehr mit ihm in der Finalgruppe unterwegs war, sondern bereits im Clubhaus verweilte. Cameron Smith, der gemeinsam mit der Nummer eins der Welt auf die Runde gegangen war, hatte sich auf dem Par 4 der elften Bahn mit einem Birdie wieder seinem Kontrahenten angenähert. Doch im Herzen der Amen Corner folgte der Schock. Smith schoss seinen Ball auf der Zwölf, dem berühmten Par 3, ins Wasser, pitchte neben das Grün, verpasste das Up-and-Down – und kassierte ein Triple-Bogey. Der Traum vom ersten Major-Sieg platzte für den Australier.
Fast zeitgleich bebte das 18. Grün. Rory McIlroy und Collin Morikawa versenkten hintereinander spektakulär ihre Bunkerschläge zum Birdie. Ersterer machte damit eine Traumrunde von 64 Schlägen perfekt. Den Rückstand auf den Führenden verkürzte er dadurch auf drei Schläge. Doch gerade als McIlroy die ersten Interviews nach der Gala-Vorstellung gab, sah er auf einem der Bildschirme, dass sein Konkurrent im Rennen um das Grüne Jackett seinen Ball auf der 14 sehr, sehr nahe ans Loch gelegt hatte. Das Birdie war nur noch Formsache. Der Abstand wuchs auf vier Schläge und auch McIlroy prognostizierte, dass es für ihn wahrscheinlich nicht ganz reichen würde.
Scheffler: Erstes Bogey erst auf der Zehn
Dazu war die Nummer eins der Weltrangliste auch am Finaltag zu stabil. Zwar fabrizierte der 25-Jährige Texaner während der Runde der den ein oder anderen nervösen Schlag, konnte sich aber meistens eindrucksvoll befreien. Per imposanten Rettungsschlag aus den Bäumen gelang das Par auf der Eins. Auf der Drei lochte er seinen Pitch aus einer scheinbar aussichtslosen Up-and-Down-Situation zum Birdie. Es lief vieles in Schefflers Richtung. Zwei Birdies und sieben Pars auf den Front Nine. Erst auf der Zehn wanderte das erste Bogey auf die Karte.
McIlroys Hoffnung schwand weiter, als dem Amerikaner auf der 15 ein weiteres Birdie gelang. Scheffler knüpfte auch in der größtmöglichen Drucksituation, die der Golfsport zu bieten hat, an die Form an, die ihm zuletzt drei Siege in den vergangenen fünf Starts beschert haben. Auch in Augusta bewies er, dass es aktuell keinen besseren Golfer auf der Welt gibt. Beim Gang den Hügel in Richtung des 18. Grüns konnte er mit einem Vorsprung von fünf Schlägen auf den Nordiren im Gepäck bereits die Atmosphäre aufsaugen.
Vier-Putt zum großen Triumph
Der Sieg war sicher, die Spannung verflogen und die Vorfreude auf die Umarmungen mit Ehefrau Meredith sowie der Familie groß. Mit etwas zittrigen Händen machte er den Sieg mit einem Doppel-Bogey auf der 18 perfekt. Es war der wohl schönste Vier-Putt seiner Karriere. McIlroy klettert durch die 64 auf Rang zwei, Platz drei teilen sich Smith und Shane Lowry.
„Mir fehlen die Worte”, erklärte Scheffler bei der Siegerehrung. „Beim Masters im Feld zu sein, ist bereits unglaubliche Ehre. Jetzt hier als Sieger zu stehen, ist einfach nur unbeschreiblich.”
Schefflers vierter Titel in diesem Jahr ist sein größter. Das Schlüpfen ins Grüne Jackett ist neben der Siegprämie von 2,7 Millionen U.S.-Dollar mit einem lebenslangen Startrecht beim Major an der Washington Road verbunden – inklusive der Teilnahme am Champions Dinner. Im kommenden Jahr wird der Texaner verantwortlich sein für das Menü und mit den Legenden zu Abend essen. Am Abend Sonntagabend ist er selbst zu einer geworden. Trotz Vier-Putt auf der 18.