Masters

Von Rahm bis Na: Der große Favoriten-Check


5. April 2022 , Daniel Dillenburg


Laut Buchmachern mit rosigen Aussichten auf den ersten Masters-Erfolg: Jon Rahm.
Laut Buchmachern mit rosigen Aussichten auf den ersten Masters-Erfolg: Jon Rahm. | © Gregory Shamus/Getty Images

Einmal in seiner Karriere das Masters gewinnen – das wär’s. Theoretisch hat jeder Teilnehmer eine Chance auf den Sieg. In der Praxis gibt es jedoch nur einen Gewinner. Wir beleuchten die Favoriten.

Wenn nichts dazwischenkam, befinden sich alle Spieler zum Start des Masters Tournament in ihrer bestmöglichen Verfassung. Es ist das Highlight, auf das man die vergangenen Wochen, vielleicht sogar Monate, hinarbeitete. Die meisten Masters-Teilnehmer ließen das vergangene PGA-Tour-Event, die Texas Open, aus, um Kraft zu tanken und sich individuell auf Augusta vorzubereiten. Andere Stars wie Rory McIlroy oder Jordan Spieth nahmen das Texas-Event mit und wollten sich so den letzten Feinschliff unter Turnierbedingungen holen.

Ein Patentrezept zum Erfolg beim Masters gibt es ohnehin nicht. Dafür kann an den vier Tagen einfach zu viel passieren, erst recht bei einem Turnier dieser Güteklasse. Am Donnerstag starten alle 91 Spieler bei Null und doch lassen sich im Vorfeld einige Favoriten bestimmen, bei denen ein gutes Abschneiden zumindest nicht überraschend käme. Wir blicken genauer auf die Spieler, die man am Finaltag vorne erwarten kann. Aber auch auf mögliche Überraschungskandidaten, die man auf dem ersten Blick nicht auf dem Zettel hat. Spoiler: Tiger Woods, Titelverteidiger Hideki Matsuyama oder Bernhard Langer tauchen in der folgenden Liste nicht auf.

Jon Rahm

Bei den Buchmachern ist er der absolute Top-Favorit. Verständlich. 2021 gewann er mit der US Open sein erstes Major und beim Masters lief es in der Vergangenheit auch nicht schlecht. Den Cut verpasste Rahm in Augusta noch nie und zuletzt erreichte er hier vier Mal in Folge die Top Ten. Die Last des Weltranglistenersten liegt seit zwei Wochen auch nicht mehr auf den Schultern des Spaniers. Feuer frei!

Spielte im Vorfeld des Masters eine gemeinsame Proberunde mit Tiger Woods: Justin Thomas.
Spielte im Vorfeld des Masters eine gemeinsame Proberunde mit Tiger Woods: Justin Thomas. | © David Cannon/Getty Images

Justin Thomas

Auf kaum einem anderen Platz kommt es so sehr auf die Schläge ins Grün an wie im Augusta National Golf Club. Und da kommt es Thomas gelegen, dass er neben Collin Morikawa zu den besten Eisenspielern der Welt gehört. Wenn der PGA-Champion aus 2017 seine einzige Schwäche im Spiel (Putts aus kurzer Entfernung) in den Griff bekommt, ist er am Sonntag mittendrin im Titelkampf. Fünf Mal schaffte es Thomas beim Masters schon unter die Top 25.

Cameron Smith

Ist der Australier reif für seinen ersten Major-Titel? Wir glauben JA. Zwei Turniere konnte Smith in diesem Jahr schon gewinnen und beim Masters 2020 wurde er geteilter Zweiter. Zwei weitere Top-Ten-Resultate stehen in seiner Augusta-Bilanz und nur wenigen Spielern würde das grüne Jackett besser stehen als dem Mann mit Vokuhila und Schnurrbart.

Kennt seine Längen aufs Yard genau: US-Star und Players-Champion Scottie Scheffler.
Kennt seine Längen aufs Yard genau: US-Star und Players-Champion Scottie Scheffler. | © David Cannon/Getty Images

Scottie Scheffler

Wenn jemand in der Favoritenliste nicht fehlen darf, dann die aktuelle Nummer eins der Welt. Doch weniger ist es der Fakt, dass Scheffler seit zwei Wochen das OWGR anführt, als vielmehr seine Leistungen in den vergangenen zwei Monaten, die ihn so weit im Kurs stehen lassen. Mit drei Siegen innerhalb sechs Wochen ist der 25-Jährige der derzeit formstärkste Spieler auf der Welt und bei seinen zwei bisherigen Auftritten in Augusta schaffte er es jeweils unter die Top 20.

Brooks Koepka

Laut der „Power Rankings“ auf der PGA Tour ist er der Top-Favorit in diesem Jahr. Power hat Koepka allemal. Vier Majors konnte er bereits gewinnen und auch beim Masters hätte es 2019 fast zum Titel gereicht. Am Ende wurde er geteilter Zweiter. Der 31-Jährige kann Augusta also und die Form stimmt auch. Beim WGC-Match Play war erst im Viertelfinale Schluss und die Woche davor wurde er geteilter Zwölfter.

Stiehlt Marc Leishman den großen Stars die Show?
Stiehlt Marc Leishman den großen Stars die Show? | © Gregory Shamus/Getty Images

Marc Leishman

Die Namen Dustin Johnson, McIlroy oder Viktor Hovland sollen beim Favoriten-Check nicht unerwähnt bleiben, jedoch widmen wir uns in Person von Leishman doch lieber noch einem (kleinen) Geheimfavoriten. Der Australier beendete das Masters in den vergangenen neun Jahren vier Mal unter den Top 15 und in dieser Woche kommen ihm die Bedingungen in Augusta, Georgia, zusätzlich entgegen. Denn: Während der Turniertage werden teils starke Windböen erwartet. Und der erfahrene 38-Jährige kann Wind – und Augusta sowieso.

Kevin Na

Zum Abschluss ein absoluter Underdog. Doch Na meldete sich zuletzt beim WGC zurück, überstand dort die Gruppenphase und das, nachdem er sich davor eine kleine Pause vom Golf gegönnt hatte. Der Südkoreaner verbrachte nämlich etwas Zeit mit seinem Neugeborenen und reist nun mit frischer Baby-Motivation nach Augusta. Bei seinen vergangenen drei Masters-Auftritten war er nie schlechter als T13. Wer also beim privaten Tippspiel für große Augen sorgen möchte, setzt auf Na.