Masters
Knöpfe und Kurioses: Zehn Fakten zum Green Jacket
23. März 2024 , Thomas Kirmaier
Es ist das bekannteste Kleidungsstück in der Welt des Golfsports. Wir haben zehn kuriose Fakten zum Green Jacket zusammengefasst.
Eigentlich ist es nur ein grünes Sakko. Eigentlich. Wer das Green Jacket im Augusta National Golf Club trägt, gehört dazu. Zum erlauchten Kreis der Mitglieder - oder Sieger. Die Idee dazu hatte Bobby Jones. Dem Begründer des Masters fiel 1927 bei einem Besuch im Royal Liverpool Golf Club auf, dass die Captains rote Sakkos trugen. Zurück in Augusta entschied Jones mit Geschäftspartner Clifford Roberts, eine ähnliche Tradition ins Leben zu rufen. Aber welche Farbe? Rot? Gelb? Sogar Georgia-Peach, also eine Art Apricot, soll zur Debatte gestanden haben. Am Ende wurde es Grün, weil man sich von der Natur und den Pflanzen auf dem Platz inspirieren ließ. Was genau hat es mit dem Sakko auf sich? Wir haben zehn Fakten, die Sie vielleicht noch nicht kannten.
- Der Kalifornier Billy Casper gewann das Masters 1970. Als er 2015 im Alter von 83 Jahren starb, bat seine Frau Shirley die Verantwortlichen des Augusta National GC um Erlaubnis, ihren Mann im Green Jacket beerdigen zu dürfen – und erhielt ein Okay.
- Rekordsieger Jack Nicklaus bekam seine eigene grüne Jacke erst zwölf Jahre nach seinem letzten Sieg im Jahr 1986. Zuvor war ihm stets das Modell des ehemaligen New Yorker Gouverneurs und Clubmitglieds Thomas Dewey überreicht worden. Nicklaus ließ bei einem Tuchmacher gar eine Fälschung schneidern. Schließlich bekam der Golden Bear nach einem Gespräch mit dem damaligen Vorsitzenden Jackson Stephens doch noch seine eigene Jacke.
- Kurios ist auch die Story über Gary Players Jacke: Als der Black Knight 1961 das Masters erstmals gewann, nahm er die Jacke mit nach Hause, vergaß aber in den Folgejahren immer wieder, sie zurückzubringen, bis er sie schließlich behalten durfte.
- Nur der Gewinner des Masters darf seine Jacke mit nach Hause nehmen oder sogar das Clubgelände damit verlassen. In der Öffentlichkeit darf er sie danach aber nicht tragen und wenn die Masters-Woche im folgenden Jahr beginnt, muss das Jacket ins Clubhaus zurückgebracht werden und wird bei den anderen Jacken in einer speziellen Garderobe aufbewahrt.
- Die Green Jackets sind begehrt: 1994 tauchte in einem Secondhandshop in Toronto eine echte Green Jacket auf, die ein kanadischer Journalist zufällig entdeckte und für fünf Dollar kaufte. Die Jacke wurde im April 2017 von den in Florida ansässigen Green Jacket Auctions weiterverkauft – für 139.000 US-Dollar.
Alle Sieger seit 2000
- Bei einer Auktion 2013 in New Jersey soll die Jacke von Horton Smith, Masters-Champion 1934, für schlappe 682.000 US-Dollar versteigert worden sein.
- Die ersten Jacken waren aus schwerem, wärmendem Wollstoff gefertigt, was irgendwann unpraktisch wurde, denn im Frühling wird es wärmer. Später wurden leichtere Modelle in Woll-Polyester-Mischung produziert.
- Seit 1996 haben Masters-Champions auch die Möglichkeit, eine maßgeschneiderte Jacke vom Londoner Schneider Henry Poole aus hochwertiger, reiner Wolle zu erhalten.
- Dreimal musste der Clubchef dem Champion ins Sakko helfen, weil der alte auch der neue Sieger war. Erstmals war das 1966 so, als Jack Nicklaus zweimal hintereinander gewann; dann 1990 Nick Faldo und 2002 Tiger Woods.
- Natürlich hat man im Augusta National GC so gut wie alle Größen für die Siegerehrung zur Hand. Sobald das Masters am Finaltag in die Zielgerade einbiegt, werden in Frage kommende Modelle bereit gelegt. Das Jacket ist mit dem Logo von Augusta National auf der linken Brusttasche sowie drei Messingknöpfen (ebenfalls mit Augusta-Logo) ausgestattet. Der Name des Besitzers ist innen auf ein Etikett gestickt.