Augusta Womens
Großes Erlebnis
1. April 2022 , Stefan Bluemer
Aline Krauter und Paula Schulz-Hanßen spielen die Finalrunde der Augusta National Women´s Amateur Championship auf dem Platz des Masters Tournaments. Beide haben Erinnerungen für ihr Leben gemacht und vor großer Kulisse überzeugende Leistungen abgerufen.
Augusta/USA – Für Aline Krauter und Paula Schulz-Hanßen wird es Tag wie kein anderer bleiben. Wer kann schon von sich behaupten, Augusta National in einem Wettkampf mit einem erlesenen, internationalen Teilnehmerfeld gespielt zu haben?
Die Athletinnen vom Stuttgarter GC und GC St. Leon-Rot waren bei der dritten Auflage der Augusta National Women´s Amateur Championship im Cut und durfte deshalb am Finaltag dieses Erlebnis genießen.
PSH beseelt
Paula Schulz-Hanßen hatte sich ihren Platz im Cut durch einen Sieg in einem Playoff mit vier Spielerinnen gesichert. Die Europameisterin von 2020, die zukünftig für die Arizona State University College-Golf spielen wird, brachte eine grundsolide Leistung, notierte auf Bahn 16 ein Birdie und unterschrieb bei drei Bogeys eine 74 (+2). Im Endklassement dieses so hochklassig besetzten Turniers findet sich „PSH“ auf Rang 21.
Die Kurpfälzerin berichtete nach dem letzten Putt ganz beseelt von ihrem Erlebnis: „Ich hatte einen einmaligen Tag! Noch nie habe ich vor so vielen Menschen und so vielen Kameras gespielt und dann auch noch auf einem so guten Platz. Ich war super aufgeregt und bin sehr stolz, wie ich damit umgegangen bin. Ich hatte viel Spaß und habe einiges gelernt, was mit bestimmt auch in meinen Jahren am College weiterhelfen wird.“
Drei Birdies in Folge
Aline Krauter tat sich am Anfang etwas schwerer und lag nach sechs Bahnen schon bei drei über Par. Das Birdie auf Bahn acht macht Hoffnung, dass sich die Runde in die andere Richtung entwickeln könnte.
Die Backnine eröffnete die Standford-Studentin mit einem Bogey und nach 14 Bahnen lag die Stuttgarterin vier über Par. Ihre ganz Klasse spielte die deutsche Nationalspielerin, die 2020 die Women's Amateur Championship mit einem Finalsieg gegen die Britin Annabell Fuller gewonnen hatte, am Ende dieser Runde aus, als sie die letzten drei Bahnen jeweils mit einem Birdie bezwang und sich so im Leaderboard wieder weit nach vorne schob. Die 73 (+1) reichte, um sich auf T8 in der Top Ten zu behaupten.
Aline Krauter gab ihrem Bruder Tim die Möglichkeit, in den legendären weißen Jumpsuit zu steigen und die Finalrunde als Caddie mitzuerleben. Auf der Proberunde hatte die Schwäbin dagegen noch einen Caddie aus Augusta National. Der war so hilfreich, dass die Athletin einen Moment überlegen musste, ob sie ihn nicht doch auch am Wettkampftag mitnehmen würde: „Ich habe heute viele gute Hineise von meinem Caddie bekommen. Wir haben so viele gute Tipps bekommen, dass ich denke, mein Bruder wird es auch sehr gut machen.“
Diese Geste ist vielleicht auch ein kleiner Dank, denn es war ihr Bruder, der sie für den Golfsport begeisterte. Als Jugendliche haben die beiden viele Stunden gemeinsam auf dem Golfplatz verbracht.
Außerdem war Tim Krauter bei allen vier großen Meisterschaften, an denen die Nationalspielerin im vergangenen Jahr teilgenommen hat, ihr Caddie: bei der ANA Inspiration, den U.S. Women's Open, der Women's Open Championship und der Evian Championship.
Siegerin
Die 16-jährige Anna Davis, eine Highschool-Schülerin aus Kalifornien, krönte ihre Woche mit einer 69 (-3). Das US-Girl gewann dadurch mit einem Schlag Vorsprung vor Ingrid Lindblad (Schweden) und Latanna Stone (USA).