LET 2022
Tour-Rookie Witt führt in Saudi-Arabien
17. März 2022 , Thomas Kirmaier
Nationalspielerin Sophie Witt (69/-3) teilt nach Runde eins des Aramco Saudi Ladies International Platz eins mit der Engländerin Georgia Hall. Mit der erst 16-jährigen Chiara Noja (71/-1) rangiert eine weitere Deutsche in den Top Ten.
Es war ein heftiger Wind, der am Nachmittag vom Roten über die Fairways des Royal Greens Golf & Country Club blies. Die 108 Teilnehmerinnen des Aramco Saudi Ladies International in King Abdullah Economic City (KAEC) mussten mehr als einmal überlegen, welchen Schläger sie aus dem Bag ziehen, um den Ball im Spiel zu halten. Insofern war es vielleicht ein kleiner Vorteil, in einer frühen Gruppe unterwegs zu sein, denn in den Morgenstunden waren die Böen noch nicht ganz so heftig.
Von den sechs Deutschen, die beim zweiten Event der Ladies European Tour unterwegs sind, nutzte eine ihre Startzeit um 8:05 Uhr Ortszeit (Saudi-Arabien ist Deutschland um zwei Stunden voraus) besonders gut: Sophie Witt brachte zwei frühe Birdies auf die Karte, kassierte im weiteren Verlauf aber auch Schlagverluste auf der Par-72-Anlage nördlich von Dschidda. Nach dem Wechsel von der Front auf die Back Nine sammelte die Nationalspielerin vier weitere Birdies auf den Bahnen zehn bis 14 ein und stand plötzlich ganz oben auf dem Leaderboard. Am Ende der Auftaktrunde hatte Tour-Rookie Witt eine 69 (-3) auf der Karte und kann eigentlich zufrieden sein mit ihrem Score. Eigentlich.
„Meine Runde war nicht so, dass man erwarten könnte, dass ich drei unter spielen würde. Ich habe zwar die Fairways getroffen, aber was danach kam, war nicht so berauschend. Das war heute eher mehr Glück, aber das nimmt man natürlich sehr gerne mit. Es ist super, hier dabei sein zu dürfen. Es ist meine Rookie-Saison und ich kann so viel von den anderen Spielerinnen lernen. Ich möchte einfach nur Spaß haben“, erklärte Witt nach ihrer Auftaktrunde. Dass sie plötzlich ganz oben steht, wolle sie genießen. Ihr Ziel sei es, erst einmal den Cut zu schaffen. Die Grundlage dafür ist gelegt. Nach einer Video-Einheit mit ihrem Heimatcoach Roland Becker (Hubbelrath) und einer Physio-Behandlung tankte sie am Abend Kraft für die anstehenden Aufgaben.
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Ebenfalls sehr gut mit den schwierigen Bedingungen in Saudi-Arabien kam zum Auftakt des Turniers Georgia Hall zurecht. Die Engländerin gehört inzwischen zu den Publikumslieblingen, da sie in den vergangenen Jahren stets ganz vorne mitgespielt hatte. Hall führte das Feld nach 17 Löchern mit zwei Schlägen Vorsprung auf Witt an, kassierte auf der 18 jedoch ein unglückliches Doppelbogey, schrieb ebenfalls eine 69 (-3) und teilt Platz eins aktuell mit Sophie Witt. Vorjahressiegerin Anna Nordqvist (Schweden) teilt nach einem unglücklichen Finish mit Doppelbogey Rang drei mit -2.
Mit Chiara Noja liegt eine zweite Deutsche nach Runde eins sehr aussichtsreich im Rennen. Die erst 16-jährige, gebürtige Berlinerin lebte mit ihrer Familie einige Zeit in England, nun aber in Dubai. Noja rutschte über eine Einladung ins Feld des Aramco Saudi Ladies International und rangiert mit ihrer 71 (-1) zum Auftakt auf dem starken sechsten Platz, neben der niederländischen Solheim-Cup-Akteurin Anne van Dam und Charlotte Liautier, der der Schlag des Tages gelang: Die Französin lochte auf der 131 Meter langen achten Bahn direkt vom Tee weg ein und jubelte über ein Hole-in-One.
Die vier weiteren deutschen Starterinnen kämpften am Nachmittag gegen den immer stärker werdenden Wind. Leo Harm (77/+5), Olivia Cowan 78 (+6) und Leticia Ras-Anderica (79/+7) werden sich in Runde zwei am Freitag ebenso steigern müssen wie Karo Lampert (83/+11), um es in den Cut zu schaffen. Im Golf.de-Livestream können Fans auch Durchgang zwei sowie das Finale am Wochenende hautnah miterleben.
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