Tour-Vorschau
Jäger feiert Players-Debüt und zweiter Asien-Stopp steht an
8. März 2022 , Daniel Dillenburg
Wir blicken auf das anstehende Tour-Programm: Auf der PGA Tour findet das Flaggschiff-Event statt und die LPGA Tour setzt ihren kurzen Asia-Swing fort.
PGA Tour: Players Championship
TPC Sawgrass, Florida, 10. bis 13. März
In dieser Woche ist es so weit: Stephan Jäger feiert eine Woche nach seiner ersten Teilnahme beim Arnold Palmer Invitational sein nächstes Debüt. Was die BMW PGA Championship auf der DP World Tour ist, stellt die Players Championship für das US-amerikanische Pendant dar. Sie ist das Flaggschiff-Event und abgesehen von den vier Major-Events sowie dem alle zwei Jahre stattfindenden Ryder Cup gilt die Woche im TPC Sawgrass als das große Highlight im PGA-Tour-Kalender. Nicht umsonst trägt es den Namen „fünftes Major“.
Und die nackten Zahlen belegen diesen Status: Der Players-Champion erhält 600 FedExCup-Punkte und damit genauso viele wie ein Major-Sieger. In Sachen Gesamtpreisgeld thront die Players Championship an der Spitze mit insgesamt 20 Millionen US-Dollar, von denen 3,6 Millionen an den Gewinner gehen. Hinzukommt eine dreijährige Startberechtigung für alle vier Majors sowie eine fünfjährige Tour-Mitgliedschaft. In anderen Worten: Wer auf dem Stadium Course des TPC Sawgrass triumphiert, ist um einige Sorgen ärmer und um andere Dinge reicher.
Anwärter auf den Jackpot gibt es reichlich. Insgesamt treten 144 Spieler in Pontre Vedra Beach an. Darunter eben auch Jäger, der in dieser Woche erntet, was er in der vergangenen Woche gesät hat. Denn der Münchner qualifizierte sich für die Players Championship dank seines Gewinns der Korn-Ferry-Tour-Gesamtwertung 2020/21. Jäger landete in der vergangenen Saison seine Siege fünf und sechs seiner Karriere in Liga zwei und ist damit der mit Abstand erfolgreichste Deutsche in der Geschichte der Korn Ferry Tour.
Deutlich lieber wäre es dem 32-Jährigen aber, wenn er sich in diesem Jahr auf der PGA Tour etablieren könnte. Eine gute Woche bei der Players Championship könnte dabei definitiv helfen. Aktuell rangiert Jäger auf dem 140. Platz im FedExCup. Die Top 125 am Ende der regulären Saison qualifizieren sich für die Playoffs und behalten damit ihre Tourkarte. Zuletzt überstand Jäger drei Cuts in Folge – eine Serie, die er insbesondere, weil es die Players Championship ist, aufrechterhalten will.
Doch Jäger erwartet nicht nur ein Top-besetztes Teilnehmerfeld, das bloß wenige große Namen vermissen lässt. Auch das Pete und Alice Dye Design wird dem in Tennessee lebenden Profi einiges abverlangen. Ganz so anspruchsvoll wie in der vergangenen Woche in Bay Hill wird es zwar wohl nicht werden, aber auch im TPC Sawgrass liegt der Rundendurchschnitt regelmäßig über dem Platzstandard (Par 72).
LPGA Tour: Honda LPGA Thailand
Siam Country Club, Thailand, 10. bis 13. März
Die LPGA Tour bleibt die zweite Woche in Folge auf dem asiatischen Kontinent. Von Singapur geht es zwei Flugstunden nordwärts nach Chonburi, das wiederum südlich von Bangkok liegt. Seit 2006 findet hier die LPGA Thailand statt, wobei die erste Austragung des Events noch im Amata Spring Country Club vonstattenging. Im zweiten Jahr zog man dann in den Siam Country Club, wo man zwei Championship-Kurse zur Verfügung hat. Der Plantation Course diente vier Mal als Austragungsort, während der Pattaya Old Course seit 2015 das ständige Zuhause darstellt. Wie tief es auf diesem Kurs gehen kann, zeigte Jessica Korda bei ihrem Sieg 2018, als sie mit 25 unter Par den Turnierrekord aufstellte.
Im vergangenen Jahr gewann Ariya Jutanugarn als erste Thailänderin ihr Heimevent. Auch sie brannte ein regelrechtes Birdie-Feuerwerk ab und erreichte ein Gesamtergebnis von 22 unter Par. Gemeinsam mit ihren Landsfrauen Atthaya Thitikul, die im vergangenen Jahr Zweite wurde, sowie Major-Siegerin Patty Tavatanakit gehört Jutanugarn in dieser Woche zu den Top-Favoritinnen. Dazugesellen sich die Rekordsiegerin bei diesem Event, Amy Yang (2015, 2017, 2019), sowie Leona Maguire und Danielle Kang, die beide in dieser Saison bereits ein Turnier gewinnen konnten. Weltranglistenerste und Gewinnerin der HSBC Women’s World Championship, Jin Young Ko, ist erst wieder Ende März im Einsatz.
Ihr Turnierdebüt feiert Esther Henseleit, die wie Caroline Masson beide Events des Asia Swings mitnimmt. Die mit 1,6 Millionen US-Dollar dotierte LPGA Thailand hat den Vorteil, dass das limitierte Feld nur aus 68 Spielerinnen besteht, weswegen kein Cut gezogen wird. Ergo: Jede Teilnehmerin sammelt Punkte für die Saisonwertung. Jede Menge davon gingen in der vergangenen Saison auf Massons Konto, als sie die Woche als geteilte Neunte abschloss. Dies war damals ihre erste von insgesamt drei Top-Ten-Ergebnissen im Jahr 2021.
DP World Tour: MyGolfLife Open
Pecanwood G&CC, Südafrika, 10. bis 13. März
Nachdem eigentlich im vergangenen Jahr bereits drei Turniere in Südafrika die neue Saison einläuten sollten, zwei davon jedoch wegen der Verbreitung einer neuen COVID-Variante aus dem Kalender gestrichen wurden, kehrt die DP World Tour in dieser Woche in das golfverrückte Land zurück. Die MyGolfLife Open ist das erste von zwei Südafrika-Events in Folge und das zweite Turnier in Afrika hintereinander. In der vergangenen Woche war man bereits in Kenia zu Gast, genauer gesagt in Nairobi, wo mit Hurly Long ein deutscher Spieler begeisterte.
Der 27-Jährige setzte seinen guten Lauf aus den Vorwochen fort und beendete die Kenya Open auf dem geteilten zweiten Rang. Sein bestes Karriereergebnis auf der DP World Tour hievte Long auf den 18. Rang im Saisonranking und daher geht er in dieser Woche als einer der Top-Favoriten in die MyGolfLife Open, die im Pecanwood G&CC in Hartbeespoort stattfindet.
Neben Long sind vier weitere Deutsche bei dem mit 1,5 Millionen US-Dollar dotierten Event am Start: Maximilian Kieffer, Nicolai von Dellingshausen, Matti Schmid und Yannik Paul. Außer Kieffer waren alle auch schon in Kenia mit dabei. Der 31-Jährige spielt dagegen sein erstes Turnier seit der Ras al Khaimah Classic, wo er geteilter Neunter wurde. Zu den größten Namen in Südafrika zählen Bernd Wiesberger, Chris Wood und der Gewinner der Kenya Open, Ashun Wu.