Tour-Vorschau
Deutsches Duo bei Asiens Major und Jäger erfüllt sich Lebenstraum
1. März 2022 , Daniel Dillenburg
Wir blicken auf das anstehende Tour-Programm: Die LPGA Tour kehrt aus ihrer Pause zurück und auf der PGA Tour findet das Einladungsturnier einer Legende statt.
LPGA Tour: HSBC Women’s World Championship
Sentosa Golf Club, Singapur, 3. bis 6. März
Nach dem dreiwöchigen Florida-Swing zu Beginn der Saison, gefolgt von einer ebenso langen Pause, reist die LPGA Tour nun zwei Wochen durch Asien. Zunächst macht man in dem im Süden Malaysias gelegenen Sentosa Golf Club Halt, wo seit 2013 die HSBC Women’s World Championship stattfindet. Das 2008 erstmals ausgetragene Event gilt als das größte Damenevent in Asien und wird auch gerne als das Major Asiens bezeichnet.
Aber nicht nur der Spitzname versprüht Major-Flair. Auch die Teilnehmerinnenliste lässt wenig Wünsche offen. Lediglich zwei Spielerinnen aus den Top Ten der Weltrangliste treten nicht die Reise nach Singapur an. Die Weltranglistenerste Jin Young Ko aus Südkorea feiert in dieser Woche, wie viele ihrer Kolleginnen, ihr Saisondebüt. So auch die Titelverteidigerin und Kos Landsfrau Hyo Joo Kim, die der südkoreanischen Dominanz bei diesem Event ein weiteres Kapitel hinzufügte. Fünf der vergangenen sechs Ausgaben wurden von einer Spielerin aus Südkorea gewonnen.
Aus Deutschland treten zwei Damen bei der mit 1,7 Millionen US-Dollar HSBC Women’s World Championship an. Esther Henseleit dürfte noch von ihrem Sieg bei der Magical Kenya Ladies Open Mitte Februar zehren, als sie ihren Titel auf der Ladies European Tour erfolgreich verteidigte. Bei ihren zwei Auftritten auf der LPGA konnte Henseleit bis dato noch keine Punkte für das Race to CME Globe sammeln. Zumindest dies wird sich in Singapur ändern, da das Feld nur aus 66 Teilnehmerinnen besteht und daher kein Cut gezogen wird.
Als zweite deutsche Spielerin geht Caroline Masson an den Start. Die 32-Jährige spielte drei Wochen lang kein Turnier, überzeugte aber mit einem geteilten 20. Rang bei ihrem letzten Auftritt auf der LPGA Tour. Zudem präsentierte sich Masson in den vergangenen Jahren im Sentosa Golf Club häufig in guter Verfassung. Vier Mal erreichte sie hier bereits ein Top-25-Resultat.
PGA Tour: Arnold Palmer Invitational
Bay Hill Club & Lodge, Florida, 3. bis 6. März
2016 schrieb Stephan Jäger Geschichte. Als erster Spieler gelang ihm bei einem von der PGA Tour sanktionierten Event eine 58 (-12). Diese Traumrunde bei der Ellie Mae Classic schlug hohe Wellen und plötzlich war der Münchener in aller Munde. Glückwünsche aus der gesamten Golfwelt erreichten ihn. Doch ein Brief bedeutete Jäger besonders viel. Nämlich der von niemand geringerem als Arnold Palmer, der ihm persönlich zu seiner „bemerkenswerten Leistung“ gratulierte. Seitdem habe Jäger davon geträumt, einmal in seinem Leben zum Arnold Palmer Invitational eingeladen zu werden. Und in diesem Jahr sollte dieser Traum in Erfüllung gehen.
Jäger ist einer von 120 Spielern bei dem mit zwölf Millionen US-Dollar dotierten Einladungsturnier. Topstars wie Rory McIlroy, Jon Rahm oder Hideki Matsuyama sind ebenfalls in Bay Hill am Start. Der Platz zählt zu den anspruchsvollsten Kursen im Kalender der PGA Tour. Doch dass Jäger auch die brutalen Tests bestehen kann, zeigte er in der vergangenen Woche bei der Honda Classic. Auf dem Champion Course des PGA National überstand er den Cut und erreichte seine erste Top-50-Platzierung seit November. Eine ähnliche Vorstellung in dieser Woche wäre für Jäger mit Sicherheit die Krönung einer ansonsten schon unvergesslichen Erfahrung. Immerhin wartete er schon fast sechs Jahre auf diese Gelegenheit.
Epson Tour: Florida’s Natural Charity Classic
Country Club of Winter Heaven, Florida, 4. bis 6. März
Die neubenannte Epson Tour (ehemals Symetra Tour) eröffnet in dieser Woche ihre Rekordsaison 2022. Mit einem Gesamtpreisgeld von 4,41 Millionen US-Dollar, das sich auf insgesamt 21 Turniere verteilt, bricht man den bisherigen Rekord um 410.000 US-Dollar. Den Anfang macht die Florida’s Natural Charity Classic in Winter Haven, die in diesem Jahr zum 13. Mal ausgetragen wird. Das mit 200.000 US-Dollar dotierte Event markiert damit auch den Startpunkt einer neuen „Road to LPGA“, an deren Ende die zehn besten Spielerinnen des Jahres eine Tourkarte für die erste Liga erhalten. Wer sich über diesen Weg für die LPGA Tour qualifiziert, darf sich obendrein über eine Finanzspritze des Toursponsors freuen, um zumindest die anfallenden Reiskosten zu decken.
Von den neuen Entwicklungen könnten auch deutsche Damen profitieren. Allen voran Sophie Hausmann, die bereits im vergangenen Jahr um den Aufstieg spielte, nachdem sie unter anderem ihr erstes Event auf der Tour gewann. Am Ende wurde sie 22. der Gesamtwertung und die 24-Jährige zeigte bereits in diesem Jahr, dass sie wieder Ansprüche auf eine LPGA-Tourkarte anmelden möchte. Bei der Magical Kenya Ladies Open wurde sie Vierte. Neben Hausmann nimmt auch Helen Tamy Kreuzer den Saisonstart auf der Epson Tour mit. Auch die Frankfurterin kam in Kenia bereits etwas in Schwung und schaffte bei ihrem Tour-Debüt den Cut.
DP World Tour: Magical Kenya Open
Muthaiga GC, Nairobi, 3. bis 6. März
Ihr Debüt auf der DP World Tour feierte die Kenya Open 2019. Die Geschichte dieses Events reicht aber bis in das Jahr 1967 zurück. Spieler wie Seve Ballesteros (1978) oder Ian Woosnam (1986) waren hier bereits erfolgreich. 1991 erhielt die kenianische Meisterschaft dann einen großen Schub, als die Challenge Tour das in Nairobi stattfindende Event in ihren Kalender aufnahm. Vor drei Jahren folgte dann also die nächste Beförderung. Mal ist man mehrere Jahre in Folge im Karen Country Club zu Gast, dann wieder im Muthaiga GC, der auch in dieser Saison wieder als Austragungsort fungiert.
Nach zwei Wochen ohne Turnier auf der DP World Tour kehren auch einige Deutsche ins Geschehen zurück. So zum Beispiel Sebastian Heisele, der bei seinen beiden bisherigen Starts in dieser Saison jeweils geteilter 42. wurde. Auch für Matti Schmid, Yannik Paul, Marcel Schneider, Hurly Long und Nicolai von Dellingshausen ist die mit 1,75 Millionen Euro dotierte Kenya Open der erste Auftritt seit dem Desert Swing. Vom Südafrika-Swing der Challenge Tour angereist sind dagegen Bernd Ritthammer und Max Schmitt, die jeweils ihr Saisondebüt auf der DP World Tour feiern. Ritthammer hat gute Erinnerungen an dieses Event. Drei Mal erreichte er hier bereits die Top Ten.
Weitere Turniere mit deutscher Beteiligung:
Challenge Tour - Muagang Open, Bloemfontein, Südafrika, 3. bis 6. März: Alexander Knappe, Nick Bachem, Timo Vahlenkamp, Dominic Foos, Hinrich Arkenau, Allen John, Freddy Schott, Velten Meyer und Philipp Mejow
PGA Tour Champions - Hoag Classic, Newport Beach, Kalifornien, 4. bis 6. März: Alex Cejka und Bernhard Langer
