LPGA Tour
Popov im erlesenen Kreis 18., Kang stürmt zum Titel
24. Januar 2022 , Daniel Dillenburg
Beim Tournament of Champions, dem ersten Event der neuen LPGA-Saison, werden insgesamt 1,5 Millionen US-Dollar ausgeschüttet. Bei nur 29 Teilnehmerinnen bleibt da genug für alle übrig. Auch für Sophia Popov, die geteilte 18. wird.
Sophia Popov betrat mit ihrem Major-Sieg 2020 eine elitäre Blase, die einem das Leben auf der LPGA Tour durchaus zugänglicher gestaltet. Als Turnier- und im speziellen als Open-Siegerin stehen einem nun mal ein paar mehr Türen offen als noch vor solchen Erfolgen auf der Tour. Ein Vorteil ist der Startplatz beim alljährlichen Tournament of Champions. Das exklusive Teilnehmerinnenfeld bestand in der vergangenen Woche aus 29 ausgewählten Turniersiegerinnen aus der jüngeren Vergangenheit und Michelle Wie West, die dank einer Sponsoreneinladung ins erste Turnier der neuen Saison rutschte. Die Namen, die hier Jahr für Jahr antreten, zählen zum „Who’s Who“ im Damenzirkus. Und mittendrin die 29-jährige Popov, die 2020 endlich ihren großen Durchbruch auf der Tour schaffte und als erste deutsche Major-Siegerin in die Geschichte einging.
Popov nahm nach 2021 bereits zum zweiten Mal am Tournament of Champions teil. Im vergangenen Jahr startete sie mit einer Top-Ten-Platzierung ins neue Jahr. In der vergangenen Woche reihte sie sich etwas weiter hinten im Tableau ein. Nach Runden von 72, 70, 72 und 76 Schlägen beendete die Deutsch-US-Amerikanerin das seit diesem Jahr im Lake Nona Golf and Country Club in Orlando ausgetragene Event auf dem geteilten 18. Rang (+2). Obwohl Popov die Woche also in der unteren Hälfte des Leaderboards beendete, erhielt sie als Belohnung noch einen respektablen Preisscheck in Höhe von 23.158 US-Dollar. In der vergangenen Saison verdiente sie nur bei drei Turnieren mehr. Eines davon war das Tournament of Champions. Von solch einem Major-Triumph zehrt man eben auch noch einige Zeit später.
An der Spitze des Feldes sah vieles danach aus, als könnte Nelly Korda ihren Lauf aus der vergangenen Saison nahtlos fortsetzen und nach vier LPGA-Titeln 2021 den nächsten Sieg folgen lassen. Die Weltranglistenerste und Goldmedaillen-Gewinnerin aus Tokio führte nach drei gespielten Runden und schien die Situation in ihrem Heimatsstaat unter Kontrolle zu haben. Jedoch kam die 23-Jährige bei erneut kühlen Temperaturen am Sonntag ins Wanken und erlaubte sich einige Fehler. Vier Bogeys kassierte Korda am Finaltag, an dem ihr nur ein Birdie gelang. Mit einer 75 (+3) rutschte die US-amerikanische Überfliegerin auf den geteilten vierten Rang bei -10 ab.
Dies öffnete der Konkurrenz die Tür und eine, die diesen Spalt weit aufschlug, war Danielle Kang. Mit der besten Runde des Tages (68, -4) stürmte die 29-Jährige souverän an die Spitze bei -16 und hatte letztlich drei Schläge Vorsprung auf die Kanadierin Brooke M. Henderson. Ihr sechster LPGA-Titel wurde mit knapp einer Viertel Million US-Dollar Preisgeld vergütet. Und ihren Startplatz für die kommenden Ausgaben des Tournament of Champions tütete Kang mit diesem Erfolg auch noch ein. Finanziell ertragreich ist der Saisonstart ja allemal. Selbst die Letztplatzierten gingen noch mit jeweils mehr als 15.000 US-Dollar nach Hause.