Tour-Vorschau

Schmid, Popov, Langer: Die Winterpause hat ein Ende


19. Januar 2022 , Daniel Dillenburg


Erspielte sich in der vergangenen Saison die DP-World-Tourkarte: Matti Schmid.
Erspielte sich in der vergangenen Saison die DP-World-Tourkarte: Matti Schmid. | © golfsupport.nl/Carl Fourie

Wir blicken auf das anstehende Tour-Programm: Sophia Popov tritt beim Tournament of Champions an, Matti Schmid debütiert in Abu Dhabi und Bernhard Langer geht in Champions-Saison Nummer 16.

LPGA Tour

Hilton Grand Vacations Tournament of Champions, Lake Nona Golf and Country Club, Florida, 20. bis 23. Januar

Startet in dieser Woche in die neue LPGA-Tour-Saison: Sophia Popov.
Startet in dieser Woche in die neue LPGA-Tour-Saison: Sophia Popov. | © golfsupport.nl/John Jones/ism


Anders als auf der PGA Tour, wo nur die Turniersieger der vergangenen Saison beim Tournament of Champions spielberechtigt sind, kommen auf der LPGA Tour die Gewinnerinnen der vergangenen zwei Spielzeiten zusammen und läuten das neue Jahr gemeinsam ein. Daher ist auch Sophia Popov ein zweites Mal beim Saisonauftakt am Start. Die 29-Jährige gewann 2020 als erste Deutsche ein Major-Turnier und darf somit auch beim elitären Event in Florida mitspielen. Im vergangenen Jahr eröffnete Popov das Jahr mit einem starken zehnten Rang.

Damals fand das Tournament of Champions noch im Four Seasons Golf & Sports Club Orlando statt. Auch aufgrund eines Sponsorenwechsels zog man für diese Ausgabe erstmals nach Lake Buena Vista um. Hier befindet sich der 1986 eröffnete Lake Nona Golf & Country Club, der bereits zahlreiche Profiturniere beheimatete. Unter anderem fand auf dem von Tom Fazio designten Platz 1990 der erste Solheim Cup statt. Die Liste an Golfpromis, die sich auf der 600 Hektar großen Privatanlage bereits niederließen, ist endlos. Ob Annika Sörenstam, Nick Faldo, Ernie Els oder Lydia Ko – sie alle kamen schon in den Genuss, eines der vielen Luxusanwesen zu bewohnen.

Angesichts des Glamour-Faktors des Austragungsorts passt auch das Format des Tournament of Champions. Traditionell gesellen sich nämlich zu den Proetten – in diesem Jahr sind es 29 – einige Promis und lockern somit die Gesamtstimmung zum Saisonauftakt etwas auf. Im vergangenen Jahr gewann Ex-Tennisprofi Mardy Fish die Celebrity-Wertung und Jessica Korda sicherte sich den Titel bei den Proetten. Das Teilnehmerinnenfeld ist – den Voraussetzungen entsprechend – hochklassig mit sechs Damen aus den Top Ten der Weltrangliste. Weltranglistenerste Nelly Korda führt das Feld als Favoritin an. Popov wird versuchen, einen ähnlich guten Saisonstart hinzulegen wie im vergangenen Jahr.

DP World Tour

Abu Dhabi HSBC Championship, Yas Links, Abu Dhabi, 20. bis 23. Januar

Maximilian Kieffer tritt zum neunten Mal in Folge bei der Abu Dhabi HSBC Championship an.
Maximilian Kieffer tritt zum neunten Mal in Folge bei der Abu Dhabi HSBC Championship an. | © golfsupport.nl/Stefan Heigl


Auch wenn die Saison der DP World Tour bereits ein Turnier alt ist. So richtig startet die neue Ära unter dem neuen Namensgeber erst in dieser Woche in Abu Dhabi. Nachdem die Joburg Open im November auf zwei Runden verkürzt wurde und die zwei weiteren geplanten Südafrika-Events wegen Corona abgesagt werden mussten, steht einem gelungenen Jahresauftakt nichts im Weg. Die Abu Dhabi HSBC Championship ist das erste Rolex-Series-Event in dieser Saison, bevor in der Woche drauf mit der Slync.io Dubai Desert Classic (27. bis 30. Januar) gleich das zweite dieser Art folgt. Man lockt die Topstars der Szene also gleich zu Beginn des Jahres auf die Tour, da diese gerade bei den hochdotierten Events (jeweils acht Millionen US-Dollar Preisgeld) nach den großen Preisschecks greifen wollen.

Und der Plan der Verantwortlichen geht komplett auf. Gleich drei Top-Ten-Spieler zieht es in den Nahen Osten für den Wüsten-Doppelpack. Allen voran Race-to-Dubai-Champion Collin Morikawa, der im vergangenen Jahr als erster US-Amerikaner in der Geschichte die Order of Merit auf der DP World (ehemals European) Tour gewinnen konnte. Für die Nummer zwei der Welt ist die Abu Dhabi HSBC Championship das zweite Turnier des Jahres, nachdem er bereits beim Tournament of Champions auf Hawaii dabei war. Gleiches gilt für Viktor Hovland (Nummer sieben der Welt), der im vergangenen Jahr insgesamt drei Turniere gewann, darunter die BMW International Open in München.

Tritt in dieser Woche als Titelverteidiger an: Tyrrell Hatton.
Tritt in dieser Woche als Titelverteidiger an: Tyrrell Hatton. | © golfsupport.nl/Stefan Heigl


Der dritte zu erwähnende Hochkaräter ist Rory McIlroy, aktuell Achter der Weltrangliste. Der Nordire konnte die Abu Dhabi HSBC Championship bei elf Versuchen zwar noch nie gewinnen, beendete sie aber bereits vier Mal als Zweiter und ebenso oft als Drittplatzierter. Jedoch erwartet ihn wie auch allen anderen Spielern eine neue Herausforderung. Denn in diesem Jahr ist erstmals nicht mehr der Abu Dhabi Golf Club mit seinem eindrucksvollen Falken-Clubhaus Austragungsort des Rolex-Series-Events, sondern man zieht um auf die Insel Yas Island. Hier befindet sich der renommierte Yas Links, der als erster Platz in dieser Gegend einen traditionellen Linkskurs mimt. Acht Löcher verlaufen entlang des Wassers und wenn der Wind bläst, dann kommt auch gerne das hohe Rough entlang der breiten Fairways ins Spiel. Zudem werden wir linkstypische Putts von außerhalb der Grünflächen zu sehen bekommen.

Die Spieler erwartet also ein etwas anderer Abu-Dhabi-Test und mit dabei sind auch zwei deutsche Vertreter. Zum einen tritt Maximilian Kieffer zum neunten Mal in Folge bei der mit acht Millionen US-Dollar dotierten Abu Dhabi HSBC Championship. Und zum anderen gibt Matti Schmid sein Debüt, nachdem er bereits im November die Joburg Open mitspielte und bei seinem ersten Start als vollwertiges Tour-Mitglied geteilter 23. wurde. Seinen Start absagen musste Nicolai von Dellingshausen, der sich aufgrund eines positiven Corona-Tests in Isolation begeben muss und voraussichtlich erst am Freitag wieder ins Training einsteigen kann. Damit wäre er aber zumindest wieder für das zweite Event des Jahres in Dubai spielberechtigt. Auch Nachrücker Marcel Schneider wurde von einem negativen PCR-Test aufgehalten und durfte nicht nach Abu Dhabi reisen.

PGA Tour Champions

Mitsubishi Electric Championship at Hualalai, Hualalai GC, Hawaii, 21. bis 23. Januar

Konnte im vergangenen Jahr seinen 42. Titel auf der PGA Tour Champions holen: Bernhard Langer
Konnte im vergangenen Jahr seinen 42. Titel auf der PGA Tour Champions holen: Bernhard Langer | © golfsupport.nl/Lee Coleman/ism


Die dritte Tour, die in dieser Woche aus ihrem Winterschlaf erwacht, ist die der Champions. Die Mitsubishi Electric Championship ist eines der traditionsreichsten Events im Kalender und findet nun bereits zum 26. Mal in Folge im Hualalai GC statt. Einer, der hier bereits drei Mal einen Titel holen konnte, ist Bernhard Langer. Der amtierende Champions des Charles Schwab Cups ist wie bei so vielen Turnieren auf der PGA Tour Champions Rekordsieger und geht daher auch in dieser Woche wieder als einer der Top-Favoriten in das 54-Löcher-Event.

Dabei stand beim Saisonfinale der abgelaufenen Spielzeit noch nicht fest, ob Langer überhaupt zum Jahresauftakt wieder fit sein werde. Lange Zeit stand eine Operation an seinem linken Knie im Raum. Diese war jedoch nicht nötig und so sollte der zweimalige Masters-Sieger topfit in seine 16. PGA-Tour-Champions-Saison gehen können. Erst im Oktober holte Langer seinen 42. Titel als Senior, womit er nur noch drei Siege hinter dem Rekordhalter Hale Irwin liegt. Diese historische Marke scheint also greifbar, jedoch wird die Konkurrenz im Verhältnis immer jünger und eine ähnlich anstrengende Saison wie die vergangene will und kann der sechsmalige Charles-Schwab-Cup-Champion nicht nochmal bestreiten. Man wird Langer in diesem Jahr also auch wieder vermehrt Pausen einlegen sehen. Das Eröffnungsevent lässt er sich aber natürlich nicht entgehen.

Mit Alex Cejka etablierte sich in der vergangenen Saison ein zweiter Deutscher auf der PGA Tour Champions. Zwei Major-Siege zu Beginn waren nicht nur geschichtsträchtig. Erfolge bei einem Major statten einen auch mit einer fünfjährigen Spielberechtigung für die Mitsubishi Electric Championship aus. Denn wer hier mitspielt, darf sich – mit ein paar Ausnahmen – PGA-Tour-Champions-Sieger nennen. Wie bei der LPGA sowie der PGA Tour, ist die Jahreseröffnung bei den Senioren nämlich ebenfalls den Turniersiegern der vergangenen Saison oder eben den Major-Siegern der vergangenen fünf Jahre vorbehalten. Und zu denen zählt Cejka gleich doppelt.

Korn Ferry Tour

The Bahamas Great Abaco Classic, The Abaco Club on Winding Bay, Bahamas, 23. bis 26. Januar

Der etwas ungewöhnliche Zeitplan auf der Korn Ferry Tour sorgte dafür, dass der Finaltag des ersten Events der neuen Saison auf Mittwoch (19. Januar) fiel. Diese Vorschau auf das Tour-Wochenende wurde also verfasst, bevor der Sieger der Bahamas Great Exuma Classic feststand. Was jedoch bereits sicher war: Weder Jeremy Paul (+7) noch Thomas Rosenmüller (+11) durften am Mittwoch noch mitspielen. Beide Deutschen scheiterten deutlich am Cut (+2) und werden versuchen, den verpatzten Start in die Saison beim zweiten Bahamas-Event wiedergutzumachen. Auch die Bahamas Great Abaco Classic startet erst am Sonntag und kürt dann am Mittwoch ihren Gewinner. Mit der Panama Championship Anfang Februar passt sich die Korn Ferry Tour wieder an den gewohnten Donnerstag-Sonntag-Rhythmus an.

Weitere Turniere ohne deutsche Beteiligung:

PGA Tour - The American Express, La Quinta, Kalifornien, 20. bis 23. Januar