Branchenriese Callaway stellt die neue Produktfamilie Rogue ST vor. Sie ersetzt die zwei Jahre alte Mavrik-Linie und umfasst Driver, Fairwayhölzer, Hybrids sowie Eisen.
Callaway bringt alle zwölf Monate eine neue große Produktfamilie mit jeweils zwei Jahren Laufzeit auf den Markt. Dabei wechseln sich die Marken Epic und Rogue/Mavrik jährlich ab. Turnusgemäß ist 2022 Rogue-Zeit.
Das „ST“ steht für Speed Tuned und spielt darauf an, dass Callaway in dieser Serie den Einsatz von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen erweitert hat, um die Beschaffenheit der Schlagfläche nicht nur – wie bisher – in Bezug auf die Ballgeschwindigkeit, sondern auch hinsichtlich des Spins und Abflugwinkels zu optimieren. Ein günstiges Verhältnis dieser drei Parameter zueinander führt zu mehr Schlaglänge; oder wie es die US-amerikanische Industrie eben gern ausdrückt: Mehr Speed.
Neben der Schlagflächen-Architektur, für die Callaway wie kein anderer Hersteller auf die Berechnungen eines extrem leistungsfähigen Computers setzt, ist das große Familienthema bei Rogue ST ein Zuwachs an Stabilität, der für höhere Konstanz und im Mittel größere Längen sorgen soll. Bei diesem Unterfangen spielte in der Entwicklung die strategische Verteilung von Masse eine entscheidende Rolle. Diese wird möglich durch die Nutzung von Materialien unterschiedlicher Dichte, mit ultraleichter Karbonfaser an einem und hochdichtem Wolfram am anderen Ende des Spektrums.
Beim Line-Up der Modelle folgt Callaway dem aktuell in der Schlägerindustrie vorherrschenden Trend der zunehmenden Diversifizierung. Statt auf die Erweiterung von Justierbarkeit beim Driver oder Fairway-Holz zu setzen, bietet man eine Vielzahl von unterschiedlichen, nicht verstellbaren Kopfvarianten an. Die Idee dahinter: Die Strukturen für bewegliche Gewichte – seien es Schienen oder Ports – sind kostenintensiv und dem Erreichen der eigentlich angestrebten Zielvorgaben (hinsichtlich der Masseverteilung bei Einhaltung eines angestrebten Gesamtgewichts) abträglich. Durch eine breitere Modellpalette mit verschiedenen Schwerpunktzentren und Spieleigenschaften ab Werk, verliert die Justierbarkeit an Bedeutung. In der Rogue ST Serie sind lediglich die Driver mit verstellbaren Hosels ausgestattet, über die sich Loft und Lie anpassen lassen. Bei Callaway kommt noch hinzu, dass die Existenz von beweglichen Sohlengewichten eines von wenigen Abgrenzungskriterien zwischen den beiden Hauptlinien darstellt; zwei von drei Driver-Modellen der Epic-Serie des vergangenen Jahres waren mit beweglichen Sohlengewichten ausgestattet.
Die Produktfamilie Rogue ST umfasst vier Driver-Modelle, drei Fairway-Hölzer, vier Hybrids und vier Eisen-Optionen. Neben weiterentwickelten A.I.-Schlagflächen und dem gewachsenen Anteil an Wolfram wurde auch Callaways Schlüsseltechnologie Jailbreak überarbeitet. Bei Jailbreak (genutzt in Driver, Fairway-Hölzern und Hybrids) werden Verstrebungen aus Titan und Stahl innerhalb des Schlägerkopfs dazu genutzt, dessen Stabilität zu verstärken. Ziel dabei ist, dass im Treffmoment mit dem Ball keine Energie verloren geht und sich die Aufpralllast in der Schlagfläche konzentriert. Die Form und Positionierung der weiterentwickelten Jailbreak-Elemente in der Rogue-ST-Serie ist deutlich stärker an die unterschiedlichen Anforderungen der jeweiligen Schlägerkategorie angepasst. Preise und Verfügbarkeit: 569 Euro (Driver), 349 Euro (FW), 279 Euro (Hybrids), ab 999 Euro (7 Eisen mit Stahlschäften). Im Handel ab dem 4. März 2022. Weitere Infos zur Rogue ST-Familie unter: www.eu.callawaygolf.com
Fazit
Rogue ST ist eine umfangreiche Produktfamilie, die große Teile aller Golfer bestens bedienen dürfte. Driver und Fairway-Hölzer decken alle Spielklassen ab, vom High-Handicapper bis zu Tourpro. Bei Hybrids und Eisen liegt der Fokus auf Game-Improvement; schmaleres Besteck bietet Callaway in der Apex-Serie an.
Die Modelle der RogueST-Familie
Vier verschiedene Modelle (MAX, MAX D, MAX LS und Triple Diamond LS) sollen unterschiedlichen Präferenzen und Leistungsniveaus von Golfern Rechnung tragen. Bei allen vier Driver-Varianten steigern neu entwickelte Kartuschen mit integriertem Wolframgewicht (bis zu 26 Gramm) am hinteren Rand des Driver-Kopfs das Trägheitsmoment (MOI) und dadurch die Fehlertoleranz. Die erforderliche verfügbare Masse erhielten die Ingenieure durch Gewichtseinsparungen am Titan-Chassis, der Karbonkrone und Karbon-Elementen an der Sohle. Vom ST MAX erwartet der Hersteller, dass er die größte Zielgruppe von Golfern optimal bedient. Das Modell weist das höchste MOI der Serie auf und biete die beste Kombination aus Schlagweite und Fehlerverzeihung. Es weist zudem eine leichte Draw-Tendenz auf. Das Draw-Modell ST MAX D unterstützt durch seine Fersengewichtung Golfer, die regelmäßig mit einem Slice zu kämpfen haben. Die Konstruktion des ST Max LS zielt auf eine Reduzierung des Spins und einen neutralen Ballflug ab. Auch der Launch fällt niedriger aus als beim Max (D). Der Schlägerkopf des ST Triple Diamond fällt mit 450 ccm kompakter aus und soll vor allem sehr gute Spieler mit hoher Schwunggeschwindigkeit ansprechen. Der weiter vorne (zur Schlagfläche hin) positionierte Schwerpunkt (CG) sorge für extrem niedrige Spinwerte. Preis: 569 Euro | © Callaway
Die drei Fairway-Holz-Optionen der Reihe: MAX D, MAX und MAX LS (Low Spin). Schlüsselmerkmale der Fairway-Hölzer sind die Cupface-Schlagflächen aus Maraging-Stahl, die sich aufgrund neuer Jailbreak-Stabilisatoren an den Rändern von Kopfspitze und -ferse besser biegen können und dadurch mehr Energie auf den Ball übertragen. Wolframgewichte in der Sohle sorgen für einen tiefen und relativ weit vorne platzierten Schwerpunkt für einen hohen Ballflug bei geringem Spin. Das Standardmodell MAX hat das höchste MOI und sei auf einen neutralen Ballflug ausgerichtet. Das MAX D helfe nicht nur bei der Vermeidung von Slices, sondern erleichtere für langsamer schwingende Golfer auch einen hohen Ballstart. Die Low-Spin-Variante MAX LS kommt in einer kompakteren Form für erhöhte Vielseitigkeit. Loft und Lie sind in allen Modellen nicht justierbar. Preis: 349 Euro | © Callaway
Das Angebot an Hybrids innerhalb der Rogue ST-Serie fällt mit drei Kopfformen in vier Varianten (PRO, MAX, MAX OS und MAX OS Lite) breit aus. Auch bei den Hybrids kommen Cupface, Jailbreak und Wolframgewichte zum Einsatz. Die Modelle MAX und MAX OS (Oversize) lassen sich der Game-Improvement-Kategorie zurechnen. Die großen Schlägerköpfe mit hochgezogener Spitze sind auf Fehlertoleranz, hohen Launch und eine leichte Draw-Tendenz ausgerichtet. Die Oversize-Version wird auch in einer Leichtbau-Variante (MAX-OS-Lite) angeboten, die besonders Golfern mit weniger Kraft und Schwunggeschwindigkeit zu besseren Ergebnissen verhelfen soll. Das kompaktere, rundere PRO ähnelt in der Form einem kleinen Fairwayholz und ist ein Angebot für bessere Golfer, für die vielseitige Einsetzbarkeit statt höchstmöglicher Fehlerverzeihung Priorität hat. Preis: 279 Euro | © Callaway
Die drei Eisenmodelle MAX OS, MAX und PRO decken alle Spielklassen vom High-Handicapper bis zum einstelligen Spieler ab. Bei den Eisen setzt Callaway zum ersten Mal auf hochfesten 450er Stahl für die von künstlicher Intelligenz entwickelten Schlagflächen im Cupface-Design. Das soll zu mehr Ballgeschwindigkeit führen. Außerdem wurde der Anteil von Wolfram in den Schlägerköpfen stark erhöht und auch die Verwendung von dämpfendem Urethan ausgeweitet. Das Standardmodell MAX lässt sich als Game-Improvement-Allrounder charakterisieren, mit mittelstark ausgeprägtem Offset und breiter Sohle. Die MAX OS-Version ist noch größer, breiter und fehlerverzeihender für Golfer mit mittleren bis hohen Handicaps. Eine MAX OS-Lite-Variante mit schwächeren – also höheren Lofts – und niedrigerem Schwunggewicht soll Golfer mit nur moderaten Schwunggeschwindigkeiten zu mehr Carry-Länge verhelfen. Deutlich anders ist das PRO-Eisen aufgebaut und dimensioniert. Die relativ schmale Hohlkörperkonstruktion in Muscle-Back-Optik sei laut Hersteller nicht wirklich ein Eisen für Pros. Vielmehr handele es sich um eine geeignete Option für Golfer mit einstelligen und niedrigen zweistelligen Handicaps, die neben Kontrolle und Vielseitigkeit auch Spielunterstützung für mehr Länge und Fehlertoleranz suchen.
Preis: ab 999 Euro (sieben Eisen mit Stahlschäften) | © Callaway