Plätze
Auf diese 15 Tour-Stopps freuen wir uns besonders
25. Februar 2022 , Daniel Dillenburg
Von Singapur über St. Andrews bis nach Winsen. Die weltweiten Golftouren klappern auch in diesem Jahr wieder etliche interessante Orte ab. Wir blicken auf einige von ihnen genauer.
Der internationale Tour-Tross reist das ganze Jahr über und lässt dabei kaum ein Fleckchen Erde aus. Wer Teil des exklusiven Zirkus ist, auf den warten einige der besten Plätze weltweit - Augusta, St. Andrews oder Bonville, um nur einige zu nennen. Doch manchmal entdeckt man auch komplett neue Länder und Orte, die einem ohne den Golfsport verwehrt geblieben wären. Und auch Deutschland ist Teil des Ganzen. Gleich vier Stopps in Deutschland stehen 2022 an. Wir haben uns die Kalender der großen Profitouren genauer angeschaut und eine Liste mit einigen interessanten Plätzen erstellt. Von Klassiker bis Exoten ist alles vertreten. Wo würden Sie mal gerne abschlagen?
Sentosa Golf Club, Singapur
HSBC Women’s World Championship (LPGA Tour), 3. bis 6. März
Der Sentosa Golf Club beheimatet zwei der renommiertesten Kurse im Südosten Asiens. Während der Serapong Course der Singapore Open (Asian Tour) seit 2005 eine Heimat bietet, findet die HSBC Women’s World Championship seit 2017 auf dem neueren Tanjong Course statt. Am Südchinesischen Meer gelegen, wird einem hier eine einzigartige Aussicht auf die Straße von Singapur mit all ihren Containerschiffen sowie auf die Skyline der Metropole geboten. Wer sich das nicht ganz preiswerte Greenfee gönnt, darf sich über top-gepflegte Grüns sowie ein beeindruckendes Clubhaus freuen. Obendrein wurde der Club 2021 mit dem World Golf Award für die umweltfreundlichste Golfanlage der Welt ausgezeichnet.
Augusta National Golf Club, Georgia
Masters Tournament (Herren-Major), 7. bis 10. April
Seit 1934 Austragungsort des Masters Tournaments und doch jedes Jahr aufs Neue ein Erlebnis. Der von Bobby Jones und Alister MacKenzie entworfene Par-72-Kurs steckt voller Geschichten und Mythen und kann auch architektonisch mit den besten Plätzen der Welt mithalten. Augusta lässt sich am ehesten mit einem perfekt manikürten botanischen Garten vergleichen, dessen rosa Azaleenbüsche rund um die saftig grünen Fairways und Grüns selbst Nichtgolfer verzücken. Dieser Platz dürfte auf so ziemlich jeder Bucket List stehen. Für die meisten bleibt die Fahrt entlang der Magnolia Lane jedoch ein lebenslanger Traum.
Bonville Golf Resort, Australien
Australian Ladies Classic (Ladies European Tour), 21. bis 24. April
Auf halbem Weg zwischen Sydney und Brisbane erstreckt sich eine wahre Golfoase. Das Bonville Golf Resort wird regelmäßig zum schönsten Platz Australiens gewählt und die Gründe liegen auf der Hand. Verschiedenste Arten von Eukalyptusbäumen säumen die Fairways und erwecken den Eindruck, man sei komplett von der Außenwelt abgeschottet. Außer den zwischen den Bäumen lebenden Wildtieren oder der singenden Vögel hört man hier nichts weiter und kann sich voll auf sein Golfspiel konzentrieren – sofern man nicht nach Koala-Familien Ausschau hält. Der im Zusammenhang mit Bonville häufig verwendete Spitzname spricht für: „Australiens Augusta“
Green Eagle Golf Courses, Winsen (Luhe)
Porsche European Open (European Tour), 2. bis 5. Juni
Die Green Eagle Golf Courses machten sich schnell einen Namen auf der European Tour. Seit 2017 ist die Golfanlage in Winsen (Luhe) Austragungsort der Porsche European Open und inzwischen wissen die Spieler, was sie auf dem von Michael Blesch designten Porsche Nord Course erwartet. Der Par-72-Kurs gilt als der schwierigste Platz Deutschlands und zählt zu den längsten Plätzen der Welt. Kein Schauplatz auf der European Tour ist länger und so wird Green Eagle seinem Spitznamen „Green Monster“ mehr als gerecht. Zu der Länge gesellen sich jede Menge Wasserhindernisse sowie Bunker, die selbst die besten Spieler der Welt zur Verzweiflung bringen können. Ein wahrer Stresstest im ansonsten so beschaulichen Winsen, 30 Kilometer außerhalb Hamburgs.
Pine Needles Lodge and Golf Club, North Carolina
U.S. Women’s Open Conducted by USGA (Damen-Major), 2. bis 5. Juni
Wer zum Golfspielen nach North Carolina reist, steuert meist in Richtung Pinehurst, übersieht dabei aber gerne weitere Perlen in der Umgebung. So wie zum Beispiel Pine Needles Lodge and Golf Club. Das Herzensprojekt von Donald Ross befindet sich gleich um die Ecke des ehemaligen Wohnorts des Stardesigners in Southern Pines. Eine Gegend, die den Schotten aufgrund der vielen Sanddünen an seine Heimat erinnert. Der Platz selbst zeichnet sich durch die namensgebenden Kiefern sowie komplexe, ondulierte Grüns aus. Das Ross-Design verlangt einem ein taktisches Vorgehen ab und nicht umsonst wurden hier schon zahlreichen US Women’s Open ausgetragen. In diesem Jahr gastiert das USGA-Major zum vierten Mal im Pine Needles Lodge and Golf Club.
Golfclub München Eichenried, Moosinning
BMW International Open (European Tour), 23. bis 26. Juni
Auch der Süden Deutschlands kommt in den Genuss von European-Tour-Golf. Die BMW International Open im Golfclub München Eichenried ist längst eine Institution. Nur ein Jahr nach dem Spatenstich 1988 pilgerten die Profis nach Moosinning in Erding und kamen in den Genuss eines besonderen Designs des Architekten Kurt Roßknecht. Denn Eichenried lässt sich auf drei verschiedene Weisen spielen. Dafür sorgt die Aufteilung in drei Neun-Löcher-Kurse, die sich beliebig kombinieren lassen. Langweilig wird einem hier also trotz des eher flachen Designs nicht.
Golf & Country Club Seddiner See, Berlin
Amundi German Masters (Ladies European Tour), 30. Juni bis 3. Juli
Das lange Warten hat endlich ein Ende. Nach sechs Jahren ohne LET-Event auf deutschem Boden, feiern die Damen Ende Juni ihr Comeback. Der Golf & Country Club Seddiner See bei Berlin ist in diesem Jahr erstmals Austragungsort eines Profievents dieser Güteklasse. Die Anlage zählt zu den besten und renommiertesten in Deutschland und entsprechend hoch ist die Vorfreude auf das allererste Amundi German Masters. Gespielt wird dann auf dem Südplatz, der von Designerlegende Robert Trent Jones Jr. entworfen wurde – übrigens dem einzigen Kurs deutschlandweit, der aus der Feder des US-amerikanischen Architekten stammt.
Wittelsbacher Golfclub, Neuburg an der Donau
Big Green Egg German Challenge powered by VcG (Challenge Tour), 21. bis 24. Juli
Nach einer gelungenen Premiere gastiert die Challenge Tour ein zweites Jahr in Folge im Wittelsbacher Golfclub. In Neuburg an der Donau kreierte der holländische Golfplatzarchitekt Joan Dudok van Heel einen der renommiertesten Plätze des Landes. 1986 nahm das Projekt auf dem ehemaligen Weidegelände des Lieblingsgestütes von König Ludwig III Formen an und seitdem erfreuen sich GolferInnen im Umkreis von Ingolstadt an einem beschaulichen Platz inmitten von 200 Jahre alten Linden und Eichen.
Evian Resort Golf Club, Évian-les-Bains
Amundi Evian Championship (Damen-Major), 21. bis 24. Juli
Wer sich im Südosten Frankreichs nach einer Golferfahrung umsieht, kommt am Evian Resort Golf Club nicht vorbei. Trotz der vereinzelten fragwürdigen Design-Entscheidungen, die bereits einigen Top-Spielerinnen sauer aufstießen, erwartet einen hier ein wunderschöner Platz, der allen voran durch seine Lage heraussticht. Direkt am Genfersee gelegen, schweift der Blick gerne mal vom hügeligen Par-71-Kurs in Richtung Wasser sowie den Alpen ab. Nicht umsonst finden hier alljährlich ein LET-Event sowie das einzige Major in Kontinentaleuropa statt.
St. Andrews Links (Old Course)
The Open Championship, 14. bis 17. Juli
Es gibt nichts, was über diesen Platz noch nicht gesagt wurde. Das „Home of Golf“ ist der wohl bekannteste Golfplatz der Welt und kein anderer Ort bietet sich besser für das 150. Jubiläum der Open Championship an als der Old Course in St. Andrews. Schon im 16. Jahrhundert wurde auf diesem Stück Land Golf gespielt und bis heute zieht der geschichtsträchtige Ort jährlich tausende von Touristen in den Südosten Schottlands. Ob die Swilcan Burn, das Valley of Sin oder das Road Hole – eine Runde auf dem Old Course ist eine Reise durch viele Jahrhunderte Golfgeschichte.
GC Adamstal, Ramsau bei Hainfeld
Euram Bank Open (Challenge Tour), 14. bis 17. Juli
Gut eine Stunde außerhalb Wiens erstreckt sich inmitten des niederösterreichischen Alpenvorlandes einer der beeindruckendsten Plätze des Landes. Designer Jeff Howes kreierte hier einen Platz, der in dieser Form nur hier möglich ist. Der „Championship Course“ schlängelt sich durch Felsformationen und Waldlichtungen. An etlichen Löchern bietet sich ein herrliche Bergpanorama, doch ohne Cart gleicht eine Runde in Adamstal einer zünftigen Wanderung. Angereichert wird das Erlebnis durch eine einzigartige Halfway-Verpflegung, inklusive rustikaler Brote und einer Spendenkasse für die Jugend.
Muirfield, Gullane
AIG Women’s Open (Damen-Major), 4. bis 7. August
Ein traditioneller Open-Championship-Schauplatz tritt 2022 erstmals auch als Austragungsort für eines der größten Events im Damengolf in Erscheinung. Muirfield, der Heimat der „Honourable Company of Edinburgh Golfers“, zählt zu den besten Plätzen Schottlands und ist ein Linkskurs der besonderen Art. Anders als die meisten Linksplätze, ist das Old Tom Morris-Design nämlich nicht klassisch angelegt (neun Löcher in die eine, neun Löcher in die entgegengesetzte Richtung), sondern das Layout erinnert an eine Schnecke. Dies führt dazu, dass einem der Wind von allen Seiten ins Gesicht bläst, was einem aber nicht den Spaß an der Freude nimmt, sondern Muirfield zu einem einmaligen Links-Erlebnis werden lässt.
Crans-sur-Sierre GC, Crans-Montana
Omega European Masters (European Tour), 25. bis 28. August
Ein weiterer Platz aus der Kategorie: Traumhafte Aussicht. Auf 1.500 Metern Seehöhe wirken die Walliser Alpen noch ein Stück beeindruckender. Der Crans-sur-Sierre GC blickt auf eine lange Tradition zurück und war erstmals in den Dreißigerjahren Schauplatz der Swiss Open in Crans-Montana. Der ursprünglich von den Briten Freemantle und Gedge designte Kurs bekam unter anderem in den Neunzigern durch Severiano Ballersteros einen neuen Feinschliff. Das Event in der Schweiz zählt jedes Jahr zu den beliebtesten Stopps bei den Profis. Und zwar nicht nur, weil auf dieser Höhe die Bälle weiterfliegen.
Marco Simone GC, Guidonia
DS Automobiles Italian Open (European Tour), 15. bis 18. September
In einem Jahr, in dem kein Ryder Cup stattfindet, liegt ein großer Fokus auf dem Platz, der dem nächsten Kontinentalvergleich die Bühne bietet. In diesem Fall ist dies der Marco Simone GC in Rom, der zum dritten Mal die italienische Meisterschaft austrägt und vielen Top-Spielern als vorgezogene Vorbereitung auf das große Duell Europa vs. USA dienen könnte. 1989 wurde der Par-72-Kurs von Jim Fazio und David Mezzacane designt und benannt wurde der Club nach dem Schloss Marco Simone, um das sich die traumhaft angelegten 18 Löcher schlängeln. Ein Blick auf die diesjährige Italian Open lohnt sich also gleich doppelt.
Aphrodite Hills Resort, Paphos
Cyprus Open (European Tour), 3. bis 6. November
Mediterran – und zugleich mythisch - wird es ein weiteres Mal im November. 2002 wurde auf Zypern ein Kurs gebaut, von dem man über die Stelle blickt, an der Aphrodite der Sage nach aus dem See emporstieg. Daher auch der Name: Aphrodite Hills Golf Course. Designer Cabell B. Robinson reicherte den Platz mit Johannisbrot- und Olivenbäumen an, um das mediterrane Flair der pittoresken Landschaft zu unterstreichen. Mal ein Brennofen, mal eine Olivenpresse mitten im Fairway – runden das zypriotische Erlebnis ab.