Droppen ist Glückssache

In der Regelfrage der Woche widmet sich DGV-Regelexperte Dietrich von Garn einer "Regelproblematik". Diesmal geht es darum, dass das Droppen nicht immer zum erwarteten Resultat führt.

Situation:

Der Spieler Karl Kannichtdroppen (nomen est omen) findet seinen Ball in einem steilen Hang an einem frischen Maulwurfshaufen liegend.

Er bestimmt den nächstgelegenen Punkt vollständiger Erleichterung, misst seinen Erleichterungsbereich aus und droppt. Natürlich rollt der Ball viel zu weit weg, also droppt er noch einmal … und noch einmal. Aber der Ball will auch beim dritten Mal einfach nicht liegen bleiben.

Sein Mitspieler Uwe Ungeduld nimmt ihm daraufhin den Ball weg, droppt ihn in dem Erleichterungsbereich, wo der Ball sofort liegen bleibt und perfekt spielbar liegt. Kai schaut ihn empört an, nimmt den Ball mit den Worten „Das ist aber meiner!“ auf und legt ihn an die Stelle, die zufällig dem Ort entspricht, an dem er zum zweiten Mal gedroppt hatte.

Von dort spielt er ihn (und wenn er nicht auf dem Grün gelandet ist, muss er sicher bald wieder droppen). 

Frage:

Wie viele Strafschläge fallen hier für wen an? Wir gehen einmal davon aus, dass die Spieler in ihrer Sollzeit lagen und „langsames Spiel“ hier kein Thema ist.

Lösung:

Der Spieler hätte nach dem zweiten Droppen den Ball legen müssen. Sein weiteres Droppen war deshalb nutzlos und muss nach Regel 14.5 korrigiert werden.

Die Tatsache, dass der ungeduldige Mitspieler den Ball nimmt und droppt, ist wiederum ein falsches Droppen, für das aber (vorausgesetzt es wird korrigiert) wieder keine Strafe anfällt, denn der Ball wird nicht gespielt.

Regel 14.3c (2) verlangt, dass ein Ball, der zwei Mal aus dem Erleichterungsbereich hinausrollt, an der Stelle hingelegt wird, wo er beim zweiten Droppen erstmals auf den Boden auftrifft. Dies hat der Spieler zufällig erfüllt, auch wenn er vielleicht gar nicht wusste, dass diese Stelle eine Rolle spielt.

Damit fällt für keinen der beiden Spieler eine Strafe an.