PGA Tour
Mickelson nach 21 Jahren wieder auf Hawaii dabei
5. Januar 2022 , Daniel Dillenburg
Die PGA Tour macht den Anfang und läutet das Jahr 2022 mit dem Tournament of Champions ein. Nach langer Abstinenz mal wieder mit dabei: Phil Mickelson.
Gerhard Schröder war inmitten seiner Amtszeit als deutscher Bundeskanzler, Tiger Woods dominierte die Golfwelt nach Belieben und der 11. September hatte noch keine globale Bedeutung. Als Phil Mickelson das letzte Mal beim Tournament of Champions antrat, war die Welt noch eine andere. Nun, 21 Jahre später, gibt „Lefty“ sein Comeback bei dem traditionsreichen Event auf Hawaii (6. bis 9. Januar), das er selbst schon zwei Mal gewinnen konnte. 1994 sowie 1998 war Mickelson der Sieger des Turniers, bei dem nur die Turniersieger des vorangegangenen PGA-Tour-Jahres zugelassen sind. Entsprechend hoch ist die Leistungsdichte beim Tournament of Champions, bei dem in dieser Woche alle vier amtierenden Major-Sieger antreten: Hideki Matsuyama (Masters), Jon Rahm (US Open), Collin Morikawa (Open Championship) und eben Mickelson (PGA Championship).
Mickelson schrieb mit seinem Erfolg in Whistling Straits im vergangenen Jahr Geschichte. Mit 50 Jahren trug er sich als ältester Major-Sieger aller Zeiten in die Rekordbücher ein. Damit konnte der 45-malige PGA-Tour-Champion in vier unterschiedlichen Jahrzehnten gewinnen. Nur drei Spieler schafften dies vor ihm. Zwei seiner Titel in den Neunzigern holte er eben beim Tournament of Champions. Bei seinem ersten Erfolg bezwang er Fred Couples im Stechen und beim zweiten Sieg verwies er Woods und Mark O’Meara auf die Plätze. Zu dieser Zeit fand das Event, das erstmals 1953 in Las Vegas ausgetragen wurde, noch nicht auf der paradiesischen Urlaubsinsel statt. Erst 1999 zog man aus Kalifornien nach Maui, wo Bill Coore und Ben Crenshaw einen malerischen Platz erschufen.
Hoch gelegen, tief geschossen
Der Plantation Course im Kapalua Resort, dem einzigen Par-73-Kurs im PGA-Tour-Kalender, besticht allen voran durch seine Aussicht auf die umliegenden Berge und das türkise Wasser des Pazifiks. Zudem zeichnet er sich durch die vielen Höhenunterschiede aus, die viele erhöhte Abschläge mit sich bringen. Das ikonischste Loch ist die 18. Spielbahn, ein mehr als 600 Meter langes Par 5, das bereits etliche dramatische Finals bereithielt. Eines von ihnen ereignete sich 2000, als Woods und Ernie Els schlaggleich auf die 18 kam und beide ein Eagle auf dem Abschlussloch notierten. Ein verwandelter Birdie-Putt aus zwölf Metern entschied das Playoff damals zugunsten von Woods. Eagles und Birdies sind übrigens keine Seltenheit auf dem 2019 renovierten Kurs. Im vergangenen Jahr erreichten Harris English (Titelverteidiger) sowie Joaquin Niemann ein Gesamtergebnis von 25 unter Par und Els triumphierte 2003 mit insgesamt 31 unter Par.
Wer also das erste Turnier des neuen Jahres gewinnen möchte, muss aggressiv spielen und die Fahnen attackieren. Ein Spezialist in dieser Disziplin ist Justin Thomas, der schon zwei Mal im Kapalua Resort gewinnen konnte (2017 und 2020) und das vergangene Jahr mit guten Ergebnissen abschloss. Auch Xander Schauffele holte beim Tournament of Champions bereits einen Titel (2019). Der 28-Jährige gewann im vergangenen Jahr zwar kein PGA-Tour-Event, qualifizierte sich aber als Sieger der Olympischen Sommerspiele in Tokio für den Jahresauftakt. Trotz Turniersiege 2021 nicht beim Hawaii-Event dabei sind Rory McIlroy (Absage) und Cameron Champ (Corona). Zudem gibt Jon Rahm sein Comeback, nachdem er mehr als zwei Monate pausierte. Der Weltranglistenerste nahm sich eine Auszeit und kam seinen Verpflichtungen als Vater nach. Erst im April kam Rahms erster Sohn Kepa auf die Welt. Je nach Konstellation könnte Rahm in dieser Woche von Morikawa vom Thron der Weltrangliste gestoßen werden. Die Akkus des Spaniers sollten jedoch nach der Elternzeit wieder aufgeladen sein.