Langer zum sechsten Mal Saisonsieger

An einem spannenden Finaltag der Charles Schwab Cup Championship triumphiert Bernhard Langer in der Gesamtwertung trotz starker Rückenbeschwerden.

Um den Sieg konnte er beim Saisonfinale in Phoenix, Arizona, zwar nicht mitspielen. Letztlich reichte Bernhard Langer aber auch ein 17. Rang bei der Charles Schwab Cup Championship, um als Gewinner der Gesamtwertung festzustehen. Denn der Vorsprung im Charles Schwab Cup reichte am Ende aus, um den späten Angriff des ärgsten Verfolgers, Jim Furyk, abzuwehren. Langer wusste vor der letzten Woche einer langen, kräftezehrenden Saison, dass ihm der US-Amerikaner nochmals gefährlich werden könnte und lange Zeit sah es danach aus, als würde Furyk tatsächlich auf den letzten Metern am Deutschen vorbeiziehen. Denn schon am Donnerstag schien Langer geschlagen, als er mit schmerzverzerrtem Gesicht über eine Aufgabe nachdachte. Heftige Rückenprobleme machten dem 64-Jährigen zu schaffen. „Solche schlimmen Schmerzen hatte ich seit 30 Jahren nicht mehr“, klagte er nach Runde eins.

Langer mit starken Rückenschmerzen

Während Langer die ganze Woche über nicht nur gegen den Platz des Phoenix Country Clubs, sondern auch gegen die Beschwerden ankämpfte, zog Konkurrent Furyk souverän seine Runden und ging als Führender in den Finaltag. Mit einem Sieg hätte der 51-Jährige den Gewinn des Charles Schwab Cups sicher gehabt. Dass Langer aber bis zum Ende an sich glaubte, zeigte sich am Samstag, als er mit einer 63 (-8) die geteilt beste Runde der Turnierwoche spielte. Und auch am Sonntag lag der zweimalige Masters-Sieger vier unter Par nach fünf gespielten Löchern. Den Kontakt zur Spitze musste Langer im weiteren Verlauf der Runde aber abreißen lassen und nach einer 69 (-2) beendete er das Turnier bei einem Gesamtergebnis von zwölf unter Par. Ab diesem Moment konnte man aus Sicht des Deutschen nur noch den Konkurrenten die Daumen drücken, dass sie Furyk den Titel streitig machen und ihm somit wertvolle Punkte entreißen würden.

 

Triumphator Phil Mickelson

Auf einen Mann konnte sich Langer verlassen: Phil Mickelson, der bereits drei seiner ersten fünf Events auf der PGA Tour Champions für sich entschieden hatte, marschierte in Richtung Titel Nummer vier und machte diesen mit einer 65 (-6) am Sonntag perfekt. Damit stellte der amtierende PGA-Champion den Rekord von Jack Nicklaus ein, der ebenfalls vier seiner ersten sechs Turniere auf der Seniorentour gewonnen hat. Der erste Rang war für Furyk nicht mehr zu erreichen und auch dahinter machten es ihm die Kollegen nicht einfach. Der Neuseeländer Steven Alker notierte zwei Birdies zum Abschluss und belegte damit den alleinigen zweiten Rang. Und Furyk? Der hatte selbst einige Probleme auf seiner Runde und konnte nicht an seine starken Leistungen der Vortage anknüpfen. Nach einer 71 (Par) am Sonntag wurde er geteilter Fünfter und damit stand Langer zum sechsten Mal in seiner Karriere als Sieger des Charles Schwab Cups fest.

Vielspieler Langer & Rookie Cejka

„Ich bin wirklich überwältigt“, sagte ein emotionaler Langer, der in der abgelaufenen Saison zwei Turniere gewann und 22 weitere in den Top Ten beendete. „Es war eine Woche voller Höhen und Tiefen. Ich hatte zu Beginn Rückenprobleme und konnte kaum den Schläger schwingen. Ich war kurz davor aufzugeben, habe mich aber durchgekämpft und angefangen, wieder besser zu spielen. Das war einfach unfassbar.“ Langer absolvierte als einziger Spieler alle 39 Turniere der Saison, die aufgrund der Pandemie über zwei Jahre andauerte. Er verdiente in dieser Zeit mehr als 3,2 Millionen US-Dollar Preisgeld. 2010 hatte er seinen ersten Charles Schwab Cup gewonnen, 2014, 2015, 2016 und 2018 folgten weitere Triumphe. Niemand dominierte die PGA Tour Champions seit 2008 so eindrucksvoll wie „der ewige“ Bernhard Langer.

Seit diesem Jahr ist mit Alex Cejka ein weiterer Deutscher bei den Champions unterwegs. Der Rookie gewann gleich die ersten beiden Majors seiner Senioren-Karriere und war nach weiteren Top-Ergebnissen ebenfalls beim Saisonfinale dabei. Mit einem Gesamtergebnis von elf unter Par beendete er die Charles Schwab Cup Championship nur einen Schlag hinter Langer. Die Gesamtwertung schloss Cejka als 13. ab.