Challenge Tour
Grand Finals: Paul und Schneider starten stark
5. November 2021 ,
Nach dem ersten Tag des Challenge Tour Grand Final liegen Yannick Paul und Marcel Schneider auf einem geteilten vierten Rang. Marcel Siem und Hurly Long erwischten einen durchwachsenen Start.
Auch wenn er selbst nicht von der wichtigsten Woche seiner Karriere sprechen mag, dürfte Yannik Paul noch nicht viele Turniere gespielt haben, die seine Laufbahn so sehr in eine Richtung lenken könnten wie das Challenge Tour Grand Final auf Mallorca. Immerhin entscheidet sich an den vier Tagen im T Golf & Country Club, wer eine Tourkarte für die European Tour 2022 erhält und wer den Umweg über die Qualifying School gehen muss. Paul rangiert als 19. der Gesamtwertung gerade so unter den angestrebten Top 20, benötigt beim Saisonfinale also ein Top-Ergebnis, um nicht noch durchgereicht zu werden. Abgesehen davon, dass sich der 27-Jährige in diesen Tagen ohnehin äußerst gelassen zeigt, ist ihm die Unterstützung seiner Liebsten gewiss.
Viel familiäre Unterstützung für Paul
Yanniks Bruder Jeremy ist zwar selbst auf der anderen Seite des Atlantiks im Einsatz und versucht über die Q-School auf der Korn Ferry Tour seine golferische Zukunftsplanung voranzutreiben, dafür sind aber sowohl seine Schwester als auch seine Mutter unter den Zuschauern. Noch näher dran ist nur sein Vater, der dem gebürtigen Frankfurter als Caddie zur Seite steht. Zudem unterstützen etliche Freunde der Familie vom Fairwayrand. „Das will ich so gut es geht genießen und eine geile Woche haben“, sagte Paul nach einer glänzenden Auftaktrunde von vier unter Par. Mit der 67 am Donnerstag liegt er nach Runde eins auf dem geteilten vierten Rang und würde damit sogar seine Platzierung im Road to Mallorca nochmal um ein paar Plätze verbessern. Daran will Paul aber noch nicht denken. „Ich will mir keinen Extra-Druck machen. Manchmal läuft es gut und manchmal eben nicht. Man gibt sein Bestes und dann schaut man, was dabei rauskommt.“
Starker Auftakt auch von Marcel Schneider
Ebenfalls mit 67 Schlägen kam Marcel Schneider ins Clubhaus. Dabei fühlte sich die Nummer sieben der Rankings vor allem im langen Spiel nicht so sicher. „Das Spiel war nicht so unter Kontrolle, wie ich es eigentlich kenne“, so Schneider, der auf den Back Nine fünf Birdies und nur zwei Pars notierte. „Aber unter dem Strich bin ich natürlich zufrieden. Für einen mäßig gefühlten Tag vier unter zu sein, ist nicht schlecht.“ Schneider war Teil einer dreiköpfigen Gruppe, in der jeder einen starken Auftakt erwischte. Der Österreicher Lukas Nemecz liegt nach einer 65 (-6) in geteilter Führung mit dem Norweger Espen Kofstad. Oliver Bekker aus Südafrika folgt auf Rang drei bei -5. Auch das sei ein Faktor gewesen, warum Schneider so gut platziert ist nach Tag eins. „Es hilft natürlich, wenn man mitziehen will, um dranzubleiben.“ Zumal Schneider schon im Vorfeld des Grand Final betonte, dass für ihn in dieser Woche nur der Sieg zähle.
Siem und Long mit Problemen in der ersten Runde
Zwei Deutsche teilen sich also Rang vier nach einem sonnigen, aber auch teils böigem Tag in Palma. Die anderen beiden deutschen Starter hatten mit mehr Problemen zu kämpfen. Marcel Siem und Hurly Long spielten die erste Runde gemeinsam, blieben allerdings unter ihren Erwartungen. Für Siem ging es gut los, zwei Birdies auf den ersten sechs Löchern waren frühe Mutmacher. Auf der neunten Bahn (Par 3) kassierte der viermalige European-Tour-Sieger aber einen Drei-Putt – der Wendepunkt für die Nummer 14 der Rangliste. „Auf der Elf hatte ich eine schlechte Lage am Baum und kam mit dem Dritten nicht aufs Grün“, erklärte Siem in seiner Rundenanalyse. „Dann habe ich etwas Druck verspürt und das Gefühl auf den Grüns verloren. Auf der Zwölf hatte ich einen weiteren Drei-Putt und anschließend konnte ich meine Birdie-Chancen nicht nutzen. Da fehlte das Selbstvertrauen.“ Nach Runde eins wird Siem im Leaderboard mit einer +1 an Position 38 geführt.
Damit ist er noch einige Positionen vor Long platziert, der am ersten Tag bei drei Schlägen über Par landete und auf dem vorletzten Platz liegt. Die gute Nachricht: Aktuell würde es für ihn immer noch klar für die Top 20 der Gesamtwertung reichen und damit für eine European-Tour-Karte in der kommenden Saison. Für Long ging es gleich nach der Abgabe der Scorekarte auf die Range. Mit noch drei zu spielenden Runden in dem kleinen Teilnehmerfeld besteht auch noch für ihn die Möglichkeit, im Leaderboard nach oben zu klettern.