Fischer und Hammerschmid holen die Titel
29. August 2021 ,
Marie-Agnes Fischer vom Münchener GC spielt sich souverän zur Deutschen Meisterschaft in der AK 16. In der AK 14 sichert sich Mia Carlotta Hammerschmid (GC Hubbelrath) ihren ersten nationalen Titel per Start-Ziel-Sieg.
Drei Tage mit Regen und Wind waren für die Deutschen Meisterschaften der Mädchen AK 14 und AK 16 vorhergesagt. Und so gnädig das Wetter an den beiden ersten Turniertagen noch war, so deftig war die Kombination aus Niederschlägen und Böen am Finaltag. Die beste Runde im Feld der AK 14 spielte Lavinia Bürger vom G&LC Berlin-Wannsee. Sie notierte eine starke 74 (+1) und klettert so noch von T4 auf einen geteilten zweiten Platz.
Auf diesem Rang steht Bürger schlaggleich mit Lea Geiss vom GC St. Leon-Rot, die ihrerseits von Platz zwei aus in die Finalrunde gestartet ist - mit den Spielbedingungen jedoch nicht ganz so gut zurecht kam wie die junge Spielerin aus der Hauptstadt. Beide haben für das Turnier 231 Schläge (+12) benötigt. Platz eins konnte auch an diesem letzten Spieltag der Meisterschaft erfolgreich von Mia Carlotta Hammerschmid verteidigt werden.
Die junge Bundesliga-Spielerin vom GC Hubbelrath signierte heute zwar eine 79 (+6) und spielte damit ihre höchste Runde des Turniers. Doch die Führung konnte ihr niemand mehr streitig machen. Mit 228 Schlägen (+9) beendet sie diese Meisterschaft und kann sich ihren ersten nationalen Titel mit einem beeindruckenden Start-Ziel-Sieg sichern.
Angetreten um zu siegen
Für Mia Carlotta Hammerschmid ist der Sieg eine Premiere: „Ich fühle mich sehr gut. Ich bin mit dem Ziel hergekommen, das Turnier zu gewinnen - und jetzt hab ich es geschafft und das freut mich sehr. Der Start heute war schwierig, aber nach ein paar Löchern war ich wieder drin und konnte gutes Golf zeigen. Die Wetterbedingungen waren heute sehr anstrengend, da mehr Wind war und viel Regen, leider war der Platz auch noch von den letzten Tagen nass. Ich bin sehr stolz auf mich und dankbar - und trainiere jetzt fürs nächste Jahr.“
Chris Webers, Trainer der Hubbelrather Damen-Mannschaft, freut sich ebenfalls: „Ich bin natürlich bestens zufrieden mit Mia. Mehr als einen Titel kann man bei so einem dicht besetzten Feld mit Top-Spielerinnen nicht erwarten. Der dritte Platz von Emilia von Glahn in der AK 16 und Platz sieben von Lara Rieke gefallen mir ebenfalls. Alle drei haben über das gesamte Turnier vorne mitgespielt. Mia hat sogar alle drei Runden angeführt und das Ganze bei diesen Wetterbedingungen sehr stark nach Hause gebracht.“
Über die Spielbedingungen hier im Lübeck-Travemünder Golf-Klub sagt der erfahrene Webers: „Normalerweise ist die Grüntrefferquote im Damen- und Mädchengolf auf diesem Spielniveau sehr hoch. Der Wind hat jedoch sein Bestes getan, um dem entgegen zu wirken. Gleichzeitig waren die kurzen Annährungsschläge aufgrund der Graslänge um die Grüns schwierig zu meistern. Trotz der hohen Anzahl von Birdies gab es nur wenige Runden unter Par, daran kann man ganz gut erkennen wie die Mädchen kämpfen mussten.“
Auch AK 16 bleibt über Par
Wie recht Webers mit dieser Analyse hat, zeigt sich auch beim Blick auf die nominell noch spielstärkere AK 16. Selbst hier blieb das Sieger-Ergebnis über Par. Ungeachtet dessen konnte die aus der Führung gestartete Marie-Agnes Fischer (Münchener GC) ihre Spitzenposition behaupten. Bei Wind, Böen und teils heftigem Regen hielt sie ihren Score stark zusammen und konnte mit 15 Pars, zwei Birdies sowie einem Bogey eine ziemlich saubere Scorekarte unterschreiben.
Mit insgesamt 220 Schlägen (+1) und vier Zählern Vorsprung erkämpft sie sich ihren zweiten Deutschen Meisterschaftstitel, nachdem sie im September 2020 bereits Gold in der AK 14 geholt hat. Fischer resümiert: „Ich freue mich richtig über den Sieg. Es war ein wirklich cooles Turnier. Mit den anderen um den Pokal zu spielen, war etwas ganz Besonderes. Man hatte Spaß und gleichzeitig ging es um richtig was. Es war ein perfekter Mix aus diesen zwei Gefühlen.
Auch auf diesem Platz zu spielen, war toll. Die letzten Jahre waren die Meisterschaften immer auf so typisch deutschen Golfplätzen - und dieses Jahr war es etwas ganz Anderes mit Wind und Regen und am Meer. Heute morgen war ich ein bisschen nervös, aber ich wollte es eben auch durchziehen. Ich habe versucht, solide zu spielen und nicht zu viel zu riskieren. Manche Putts sind nicht gefallen, aber es war ein richtig guter Tag heute und ich freue mich unheimlich.“
Auf Platz zwei spielt sich Fischers Mannschaftskollegin Annika Voll, die zudem die beste Runde des Finaltages ablieferte. Voll, die von einem geteilten achten Platz in die Runde gegangen ist, benötigte gerade einmal 70 Zähler (-3) und spielte dabei respektable sechs Birdies. Für das Turnier liegt Voll bei 224 Schlägen (+5). Die Bronzemedaille holt sich Emilia von Glahn (GC Hubbelrath), die die Meisterschaft mit 226 Schlägen (+7) beendet.
Der Süden stark im Norden
Auffallend war die sportlich starke Präsenz des Münchener GC, mit Doppelführung in der AK 16 ab dem zweiten Turniertag. Pascal Proske, Head Coach der Damen- und Mädchenmannschaft des MGC, freut sich über diesen Erfolg: „Aus meiner Sicht war das eine tolle Woche für den MGC. Wir hatten mit Marie, Annika, Lara, Aline, Charlotte und Caroline insgesamt sechs Spielerinnen bei den AK 16 Mädchen dabei, was für uns eine sehr starke und beachtliche Zahl ist.
Die Woche mit den Spielerinnen war toll und die sensationellen Ergebnisse haben sich die Mädchen mit Fleiß und Ehrgeiz wirklich verdient. Ich freue mich sehr für Marie und Annika - sie haben in der letzten Runde gezeigt, dass sie das, was in ihnen steckt, auch unter solchen Drucksituationen abrufen können - eine tolle Erfahrung für jeden Athleten.“
So geht eine anspruchsvolle Nachwuchs-Meisterschaft zu Ende. Auf einer traditionsreichen Golfanlage, die in diesem Jahr ihr einhundertjähriges Jubiläum feiert. Einem Meisterschaftsplatz im Turniertrimm mitsamt Wind und Regen. All das direkt an den Steilklippen zur wunderschönen Ostsee.