Nachhaltigkeit
Weltwassertag
21. März 2025 , Petra Himmel

Zum Weltwassertag am 22.3.2025 widmen wir uns dem Thema Wassermanagement auf dem Golfplatz, dem Umgang mit der Ressource Wasser und dem Zauberwort Resilienz.
Ohne Wasser kann Gras auf Dauer nicht überleben. Und Outdoor-Golf funktioniert – zumindest auf 9- oder 18-Löcher-Plätzen nicht ohne Gras. Das sind die Fakten, derer sich der Golfsport immer wieder bewusst werden muss – zumindest, wenn es um klassisches Golf im Freien geht, nicht um Indoor-Golf oder Fun-Golf.
Wassermanagement, der Umgang mit der Ressource Wasser, wird damit automatisch zu einem der wichtigsten Elemente der Betriebsführung. Schließlich hängt auch die Qualität des Grases davon ab, dass die Wasserversorgung gut und ausreichend ist.
Das Jahr 2024 hat in vielen Teilen Deutschlands dazu geführt, dass die Ressource Wasser und ihre Bedeutung für den Golfsport bei Golfern und auch bei so manchem Verantwortlichen ein wenig in Vergessenheit geriet. Mit 901,6 Liter pro Quadratmeter lag die durchschnittliche Niederschlagsmenge über dem langjährigen Mittel. Große Trockenheit oder gar Dürre waren nur regional relevant. Allerdings sind die regionalen Schwankungen in Deutschland groß.
Entspannung beim Thema Niederschläge – das kann auf Dauer nicht garantiert werden. Eine der Folgen des Klimawandels ist die zunehmende Unberechenbarkeit von Wasserereignissen. Trockenphasen werden laut Aussagen von Wetterexperten zunehmen. Wasser, so also die Konsequenz, kann zumindest zeitweise knapp werden.
Das Zauberwort heißt Resilienz: Jede Golfanlage in Deutschland sollte über eine Wasserversorgung verfügen, die ihr auch in einer mehrwöchigen Trockenphase, die womöglich zwei bis drei Monate dauert, die Bewässerung zumindest der Grüns und der Abschläge ermöglicht. Sei es, dass man über ausreichend große Speicherteiche verfügt, eine passende Entnahmegenehmigung der Behörden für Grundwasser hat oder an recyceltes Wasser kommt. Die Wasserversorgung einer Golfanlage ist sehr individuell und hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab.
Potential Wasser einzusparen haben die meisten Golfanlagen in Deutschland. Auch hier gilt – die Möglichkeiten sind vielfältig:
- Optimierung der Beregnungsanlage
- Optimierung der Beregnungszeiten und der Beregnungsmuster
- Reduzierung beregneter Flächen
- Etablierung trockenresistenter Gräser
- Klimaangepasste Beregnung – der Golfplatz passt sich dem Wetter an
Zwei dieser Punkte betreffen das Spiel des Golfers besonders: Wenn die beregneten Flächen einer Golfanlage reduziert und mehr hochwertige Roughbereiche und Wiesen angelegt werden, landet nicht jeder verzogene Golfschlag auf tief gemähten, schier endlos breiten Fairways. Das bleibt auf vielen Golfplätzen ein Diskussionspunkt, weil der eine oder andere Golfer auch beim übelsten Slice noch auf eine perfekte Lage hofft. Tatsache aber ist: Weltweit werden – auch auf absoluten Top-Anlagen wie etwa dem amerikanischen Pinehurst No. 2, die beregneten Flächen reduziert, um erfolgreich Wasser zu sparen.
Der zweite Punkt ist das Erscheinungsbild des Platzes. Anfang April, zeitlich nicht weit vom Weltwassertag entfernt, findet das US Masters im Augusta National Golf Club statt. Tiefgrüne, satte Fairways und Grüns sind hier die Regel. Für den Golfer aber ist es wichtig zu wissen: Augusta Nationals Beregnungsregime entspricht nicht mehr dem, was weltweit von führenden Verbänden wie der USGA oder dem R&A aber auch in Deutschland vom DGV empfohlen wird. Die ans Klima angepasste Pflege des Golfplatzes, die bei Trockenheit eben einen härteren und bräunlicheren Golfplatz bedingt und bei viel Regen einen Sportplatz mit sattem Grün, ist der aktuelle Standard.
Das hat für den Golfer übrigens auch einen erfreulichen Nebeneffekt: Der Golfplatz verändert sich im Laufe des Jahres. Mal spielt er sich lang und weich, mal hart und kürzer. Das beeinflusst auch die Spielstrategie und macht Golf interessanter. Wasser ist ein natürliches Element, Golf ein Sport in der Natur – ständige Veränderung ist Teil dieses Spiels.