Regelfrage #11

Verkehrt bleibt verkehrt?


12. März 2025 , Dietrich von Garn


Regelfrage der Woche #11/2025
Regelfrage der Woche #11/2025 | © golfsupport.nl/Carl Fourie

In der Regelfrage der Woche widmet sich DGV-Regelexperte Dietrich von Garn einer „Regelproblematik“. Diesmal liegt Anton Auchmaldroppenwills Ball in einem Divotloch und er steht sich selbst im Schatten und hätte gerne einen Drop und könnte doch auch andersherum schlagen.

Die Situation:

Anton Auchmaldroppenwill spielt mit Dieter Drehwurm und Inge Istmireigentlichegal. Sein schöner Drive landet in einem frischen Divotloch, das sich schon darauf freut, gleich mit einem kurzen Eisen weiter vertieft zu werden. Aber Anton wendet sich an Dieter: „Du hast Dich doch neulich im Regelfall #8 auch umgedreht, um droppen zu dürfen?“

Dieter meint, er habe aber bei seinem Drop dazu einen guten Grund gehabt, den er hier bei Anton nicht sehen würde. 

Anton stellt sich an den Ball und meint: „Seht her, mein Schatten fällt auf den Ball und stört mich. Deshalb muss ich mich links herum stellen. Und dann stehe ich auf dem Sprinklerdeckel, das geht ja gar nicht! Also muss ich droppen.“

Dieter schaut ihn skeptisch an und Inge schaut auf ihr Telefon (hoffentlich in die Regel-App).

Was werden die beiden Anton sagen?

Die Lösung:

Täglich ist es in Millionen von Golfrunden so, dass ein Spieler sich selbst einen Schatten auf den Ball wirft. Bei einem Spiel in der Natur ist dies Teil des Spiels. Die Standposition zu ändern, um keinen Schatten auf den Ball zu werfen, ist deshalb „eindeutig unvernünftig“ (Regel 16.1a). Zudem würde auch nach dem Drop aus dem Divotloch die Sonne immer noch aus der gleichen Richtung kommen und das Argument für den linkshändigen Stand immer noch existieren.