Tour-Vorschau

Zu Palmers Ehren: Major-Test in Bay Hill


4. März 2025 , Daniel Dillenburg


Gewinner des Arnold Palmer Inviational 2024: Scottie Scheffler.
Gewinner des Arnold Palmer Inviational 2024: Scottie Scheffler. | © Mike Ehrmann/Getty Images

Die PGA Tour startet ihre heiße Phase der Saison mit dem allseits beliebten Arnold Palmer Invitational. Stephan Jäger ist als einziger Deutscher bei dem Signature Event dabei. Die Tour-Vorschau:

PGA Tour: Arnold Palmer Invitational

Arnold Palmer’s Bay Hill Club & Lodge, Florida, 6. bis 9. März

Will Zalatoris bezeichnet den Platz als „Biest“. Rory McIlroy vergleicht die Woche mit der einer US Open. Für Xander Schauffele ist das Event eine gute Major-Vorbereitung. Und über all dem steht der Name einer Legende, die einen genau solchen Test immer geliebt hat. „Golf ist trügerisch einfach und unendlich kompliziert.“ Dieses legendäre Zitat stammt vom 2016 verstorbenen Arnold Palmer. Jemand, der die Herausforderung auf dem Platz geliebt hat. Genau diese Herausforderung erwartet die besten Spieler der Welt jedes Jahr beim Arnold Palmer Invitational im Bay Hill Club & Lodge.

Palmer, der insgesamt 92 Titel gewinnen konnte, nahm selbst immer wieder Renovierungen an dem 1961 von Dick Wilson designten Platz vor. Es war ihm stets ein großes Anliegen, die Spieler zu testen, einen Platz zu schaffen, auf dem Pars mehr wert sind als woanders. Ob es die harten Grüns sind oder das dichte Rough – an irgendeiner Schraube kann immer gedreht werden. „Man muss geduldig bleiben und eine Menge Pars herausholen“, sagt Bay-Hill-Experte Scottie Scheffler, Gewinner von zwei der vergangenen drei Ausgaben. Im vergangenen Jahr ging es mit 15 unter Par verhältnisweise tief. Scheffler triumphierte souverän mit fünf Schlägen Vorsprung und peilt diese Woche eine erfolgreiche Titelverteidigung an.


Ein Spieler, der seinen Titel schon fünfmal in Bay Hill verteidigen konnte: Tiger Woods. Palmers guter Freund hat den Platz gemeistert wie kein Zweiter, konnte insgesamt achtmal das Arnold Palmer Invitational gewinnen. Auch aus diesem Grund umgibt diesen Ort eine gewisse Aura. Hinzukommt der Zeitpunkt der Austragung: Das Arnold Palmer Invitational ist das letzte Event vor der Players Championship, dem sogenannten fünften Major des Jahres. Wenige Wochen später steht mit dem Masters das erste offizielle Major des Jahres an. Die Saison nimmt ordentlich Fahrt auf und kein Event bietet sich besser als Startschuss dieser heißen Phase an als ein Turnier zu Ehren einer absoluten Legende.

Alle Zahlen und Fakten sprechen für eine vielversprechende Woche: Das Gesamtpreisgeld beträgt 20 Millionen US-Dollar. Scheffler ist Titelverteidiger. Schauffele, Nummer drei der Welt, feiert sein Comeback nach mehrwöchiger Verletzungspause. Neun Spieler aus den Top Ten der Weltrangliste sind dabei. Und: Mit Stephan Jäger geht auch ein Deutscher an den Start. Der Elite-Team-Germany-Spieler nahm in den vergangenen drei Jahren zweimal am Arnold Palmer Invitational teil. Sein bestes Ergebnis war ein T44 im vergangenen Jahr. Vielversprechender ist Jägers Form: Zwei seiner vergangenen fünf Turniere beendete er unter den Top Sechs.

Zu den Favoriten zählt Jäger bei diesem namhaften Teilnehmerfeld – insgesamt sind 72 Spieler gemeldet – aber nicht. Vorneweg ist hier McIlroy zu nennen, der Bay Hill beherrscht wie kaum ein anderer. 2018 konnte er hier gewinnen. 2023 wurde er geteilter Zweiter. Weitere Europäer, die wir vorne erwarten können: Shane Lowry, Ludvig Aberg und Sepp Straka. Wer am Ende der Woche den traditionellen roten Cardigan auch trägt, Palmer wird von oben zuschauen und hoffen, dass Bay Hill die Besten der Welt einmal mehr vor eine große Herausforderung gestellt hat.

LPGA Tour: Blue Bay LPGA

Lake Blue Bay Golf Course, China, 6. bis 9. März

Mit der Blue Bay LPGA steht das dritte und letzte Event des Asian Swings an. Nach Stopps in Thailand und Singapur reisen einige der besten Golferinnen weiter nach China, wo insgesamt 108 Spielerinnen an dem mit 2,5 Millionen US-Dollar dotierten 72-Löcher-Event ohne Cut teilnehmen. Unter ihnen ist mit Sandra Gal eine Deutsche, die in den vergangenen Jahren aus gesundheitlichen Gründen nur noch selten auf der LPGA Tour abschlug. Im vergangenen Jahr nahm die Veteranin an elf Turnieren teil. Die Blue Bay LPGA markiert das zweite Jahr in Folge Gals Saisonstart, nachdem sie hier im vergangenen Jahr geteilte 55. wurde. Die gebürtige Düsseldorferin erhielt ihren Startplatz erneut via Einladung.

Neben Gal sind mit Esther Henseleit, Caroline Masson und Polly Mack drei Spielerinnen aus dem Golf Team Germany auf Hainan Island am Start. Während Henseleit und Masson schon bei den ersten beiden Asien-Events dabei waren, steigt Mack erst diese Woche ein. Sie spielt ihr zweites LPGA-Event in diesem Jahr.

Das deutsche Quartett trifft auf dem Lake Blue Bay Golf Course auf einige formstarke Spielerinnen. So versucht die Thailänderin Jeeno Thitikul ihre Traumserie fortzusetzen, nachdem sie zuletzt ein LET-Event gewinnen und zwei LPGA-Events unter den Top Drei beenden konnte. Auch die Japanerin Ayaka Furue sammelte mit einem geteilten zweiten Rang in der vergangenen Woche Selbstvertrauen. Sie beendete zudem die vergangene Ausgabe der Blue Bay LPGA auf Rang drei. Titelverteidigerin ist Bailey Tardy aus den USA.


PGA Tour: Puerto Rico Open

Grand Reserve Golf Club, Puerto Rico, 6. bis 9. März

Parallel zum Signature Event in Florida findet in Puerto Rico das erste sogenannte „Additional Event“ der PGA-Tour-Saison statt. Hier starten in der Regel alle Spieler, die es nicht ins elitäre Feld des Signature Events geschafft haben. Dazugehören auch drei deutsche Profis aus dem Elite Team: Jeremy Paul, Thomas Rosenmüller und Matti Schmid. Das mit vier Millionen US-Dollar dotierte Event im Grand Reserve Golf Club diente in der Vergangenheit schon vielen späteren Topstars als Sprungbrett. Tony Finau gewann hier 2016. Viktor Hovland war 2020 an der Reihe. Inzwischen haben beide Erfahrungen beim Ryder Cup gesammelt und zählen zu den besten Golfern der Welt.

Auch ein Deutscher durfte in Puerto Rico schon jubeln: 2015 feierte Alex Cejka hier seinen ersten und einzigen Sieg auf der PGA Tour. Paul, Rosenmüller und Schmid würden nur allzu gerne in seine Fußstapfen treten – zumindest was das Titeldebüt angeht. Schmid hat im Gegensatz zu seinen beiden deutschen Kollegen schon Erfahrung bei diesem Turnier gesammelt. Im vergangenen Jahr wurde er hier geteilter Zehnter.

DP World Tour: Joburg Open

Houghton GC, Südafrika, 6. bis 9. März

Der sogenannte International Swing der DP World Tour findet in dieser Woche sein Ende. Die Joburg Open ist das zweite Turnier in Südafrika in Folge, nachdem die South African Open Championship in der vergangenen Woche wegen starker Regenfälle auf 54 Löcher verkürzt werden musste. Hoffentlich ereilt uns im Houghton GC kein ähnliches Schicksal. Zumindest laut Wetterbericht soll es in der Gegend um Johannesburg über die vier Turniertage trocken bleiben. Mit Marcel Siem und Freddy Schott gehen zwei Deutsche an den Start, die auch schon in der Vorwoche dabei waren. Neu dazu kommt mit Nicolai von Dellingshausen ein Golf-Team-Germany-Spieler.


Das Gesamtpreisgeld in dieser Woche beträgt etwas über eine Million Euro. Dean Burmester, Gewinner der vergangenen Ausgabe, ist nicht am Start, weil parallel ein LIV-Event in Hong Kong stattfindet. Die größten Favoriten lauten Jordan Smith, Jayden Shaper und Johannes Veerman.

Weitere Turniere mit deutscher Beteiligung:

LIV Golf: Hong Kong
Hong Kong Golf Club, Hong Kong, 7. bis 9. März

Martin Kaymer

PGA Tour Champions: Cologuard Classic
La Paloma Country Club, Arizona, 7. bis 9. März

Alex Cejka und Bernhard Langer

Korn Ferry Tour: Astara Chile Classic
Prince of Wales Country Club, Chile, 6. bis 9. März

Jonas Baumgartner