Frühjahrsputz

Raus aus dem Keller: Ein Winter-Guide fürs Equipment


7. Februar 2025 , Sebastian Burow


Frühjahrsputz
Frühjahrsputz | © Golfsupport.nl/GolfPride/GettyImages

Das Ende der kalten Winterpause naht. Für viele Golfer bedeuten die Wintermonate eine weitgehend golffreie Zeit. Doch bevor Sie Ihre Schläger wieder auspacken, sollten Sie einige Dinge beachten. Unsere Tipps zur Verlängerung der Lebensdauer von Schlägern und Zubehör und Vergrößerung der Spielfreude in der neuen Saison.

Schön ist es nicht, aber für viele von uns Realität. Wenn die Tage kürzer sind und das Thermometer nur noch einstellige Werte anzeigt, legen die meisten Golfer ihre Schläger beiseite und läuten eine Pause von regelmäßigen Ausflügen zum Golfplatz ein. Zum Glück folgt jedem Ende auch ein Neubeginn. Doch damit sich Ihre Golfausrüstung im kommenden Frühjahr in einem erfreulichen Zustand präsentiert, sollten Sie einen sicheren Ort für die Aufbewahrung finden und die Zäsur zum Ausmisten und Optimieren nutzen.

Kofferraum vs Wohnung

Jeder Golfer kennt einen anderen, der den Kofferraum des Autos als geeigneten Aufbewahrungsort für das Bag samt Inhalt betrachtet. Wir raten besonders in den Extremwetterphasen mit zu viel Kälte oder Hitze entschieden davon ab, die Schläger im Kofferraum zu parken. Extreme Kälte kann die Griffe angreifen und austrocknen, sodass sie rissig werden. Auch auf Bälle können sich – laut Titleist – extreme Temperaturen negativ auswirken. An nicht klimatisierten Orten kommt zudem Feuchtigkeit ins Spiel. Ein Problem nicht nur für Griffe; auch einige Metalle können Schaden nehmen, wenn sie von Rost angegriffen werden.

Weniger Sorgen muss man sich um den Zustand des Epoxidharzes machen, das für die Befestigung von Schäften am Schlägerkopf genutzt wird. Zumindest wenn Ihre Schläger nicht schon viele Jahre alt sind. Die heute verwendeten Kunstharze sind so beschaffen, dass sie auch extremen Temperaturen und Schwankungen standhalten. In der Theorie sollten Ihre Schläger also selbst nach längerer untemperierter Lagerung nicht auseinanderfallen, wenn Sie auf den Golfplatz zurückkehren und dann mal einen etwas festeren Bodenkontakt mit den Schlägerköpfen haben. Doch warum es darauf ankommen lassen. Zu kalte Lagerung ist auf keinen Fall gut.

Ergo: Suchen Sie für die Wintermonate lieber einen Aufbewahrungsort, der keinen starken Temperaturschwankungen ausgesetzt ist. Wie eine Ecke im beheizten Keller oder einen Schrank in der Wohnung. So haben Sie auch die Möglichkeit, Ihre Tasche zu durchsuchen und eine Bestandsaufnahme Ihrer Ausrüstung und Ihres Zubehörs aus der Saison zu machen.

Putzen, reparieren, ersetzen

Haben Sie den Zustand Ihrer Griffe im Blick? Vielleicht sind diese stark abgenutzt und es ist Zeit für einen neuen Satz. Es liegt auf der Hand, dass der Griff – also der Teil des Schlägers, mit dem Sie ihn halten und kontrollieren – in gutem Zustand sein sollte. Dennoch achten viele Amateure nicht auf die Beschaffenheit ihrer Griffe. Golf ist auch so schon schwer genug; ein schlechter Griff erschwert das Spiel zusätzlich. Als Faustregel gilt: Wenn Sie zweimal pro Woche spielen, sollten Sie Ihre Griffe in jeder Nebensaison wechseln (lassen). Und übrigens: Wir versprechen Ihnen, dass die neuen 2025er Modelle von Golf Pride tatsächliche Meilensteine sind (Stichworte: Align Max und Plus4!) und ein Griffwechsel tatsächlich ein Dazugewinn bringen wird. (Hier unser Ratgeber zum Griffwechsel)

Vielleicht sind die Rillen Ihrer Wedges mit einer dicken Schmutzschicht überzogen, die entfernt werden sollte. Oder die Grooves sind schon so abgenutzt, dass eine Reinigung nicht mehr ausreicht. Ein Wedge, das 40 Runden lang benutzt wurde, verliert im Vergleich zum Neuzustand etwa 2.300 Umdrehungen pro Minute Spin.

Eine erstaunliche Menge an Schmutz und Gras findet seinen Weg zum Boden des Bags. An und für sich ist das kein großes Problem, aber die Ablagerungen können Ihr Bag verschmutzen und Ihren Griffen zusetzen.

Das letzte Mal, dass Ihr Schlägerhandtuch die Waschmaschine von innen gesehen hat, ist Monate her? Ab in die Trommel mit der Keimschleuder! Die zusammengeknüllten Handschuhe in Ihrem Bag sind verhärtet und speckig? Probieren Sie es mal mit einer sanften Handwäsche und verzichten anschließend aufs Zusammenknüllen; bei modernen Modellen stehen die Chancen gut, dass noch etwas Lebenszeit in ihnen steckt. Und sei es nur für kommende Trainingseinheiten auf der Driving Range.

Scorekarten, Birdie Books und anderer Papierkram sind entweder ein Fall für den Mülleimer oder sie verdienen es, anständig archiviert zu werden, z.B. in einer Schublade, Glasvitrine oder einem einfachen Schuhkarton. Ein Golfbag kann Schatztruhe und Abfalleimer sein. Vielleicht ist Ihre Lieblingsmünze, die Sie so gern zum Markieren des Balls benutzt haben, gar nicht verloren. Vielleicht finden Sie auch eine Banane auf dem Boden der Tasche, die sonst bis zur nächsten Tee Time unbemerkt geblieben wäre. Und auf diese Überraschung kann wirklich jeder gut verzichten.

Gapping überprüfen - genau der richtige Zeitpunkt

Das Gapping der Schläger ist ein Bereich, der von den meisten Golfern übersehen wird. Die Verbesserung dieses Bereichs kann Ihr Golfspiel allerdings erheblich verbessern. Nutzen Sie also die Saisonvorbereitung in der noch ruhigen Phase, um sich die Längen Ihrer Schläge zu veranschaulichen und die Abstände zwischen Ihren Schlägern zu optimieren. Zur Erklärung: Das Gapping bedeutet die Schlaglängenunterschiede von Schläger zu Schläger in Metern (oder Yards). Diese sollten möglichst konstant sein - und in der Regel um die zehn bis 15 Meter zwischen jedem Schläger betragen. Das gilt für alle Schläger vom Lob- oder Sand-Wedge bis zum Holz 3. Wenn Sie erst einmal wissen, welche Schläger Sie brauchst, um die Lücken in Ihrem Bag zu füllen, ist es relativ einfach, dies zu ändern. Und eben jetzt genau der richtige Zeitpunkt. Tipp: Es gibt Fitting-Apps wie beispielsweise von Ping, mit denen Sie Ihr Gapping optimieren können. 

Von Blasenpflaster bis Sonnencreme: das sollte in jede Golftasche

Mit den richtigen Dingen in der Golftasche schaffen Sie die besten Voraussetzungen für einen schönen Tag auf dem Platz. Wir führen auf, was neben den Schlägern alles wichtig ist: 

  • Handtücher: Egal ob schmutzige Schläger und Bälle oder verschwitzte Hände, ein Handtuch gehört an jedes Golfbag. Sinnvoll ist es zudem, entweder ein großes Handtuch oder zwei kleinere zu benutzen, um sicherzustellen, dass nicht der Dreck vom Schlägerkopf am Ende im Gesicht landet.
  • Entfernungsmesser, GPS und Co.: Jeder, der auf die externe Hilfe von Entfernungsmessgeräten – egal ob GPS, App oder Laser – verzichtet, verschenkt Schläge. Das gilt für alle Handicap-Klassen. Einige Studien haben zudem ergeben, dass externe Hilfe bei der Distanzermittlung das Spieltempo beschleunigt. Vergessen Sie auch nicht, etwaige Akkus oder Ersatzbatterien einzupacken und mit auf die Runde zu nehmen, um zu vermeiden, dass dem Gerät ausgerechnet während der Clubmeisterschaft der Saft ausgeht. 
  • Die passende Kleidung: Niemand spielt gerne bei schlechtem Wetter, aber vor allem im Frühjahr lässt es sich manchmal nicht vermeiden, ein paar Löcher lang im Nassen zu golfen. Seien Sie also vorbereitet, wenn die Niederschlagswahrscheinlichkeit hoch ist. Wichtig sind die passenden Regenklamotten, ein Schirm, eventuell Regenhandschuhe sowie ein weiterer Handschuh, der ins Spiel kommt, wenn sich die dunklen Wolken verzogen haben. Auch eine Funktionsweste und/oder ein wärmerer Pullover dürfen bei nassen oder kalten Bedingungen in der Tasche nicht fehlen. 
  • Gleiche Tees, gleiche Bälle: Bei Bällen gilt das gleiche wie bei Tees: Das passende Modell für sich aussuchen und dann nicht mehr wechseln. Bei den Tees kann es hilfreich sein, sich für ein Modell mit Markierungen zu entscheiden, die es noch leichter machen, den Ball immer auf der gleichen Höhe zu treffen.
  • Insektenspray und Sonnencreme: Gerade an schwülen Sommertagen machen Stechmücken gerne Jagd auf Golfende. Um sich vor den Angriffen der Blutsauger zu schützen, empfehlen wir den passenden Mückenschutz via Körperspray und Co. Eigentlich selbstverständlich, aber dennoch wollen wir auch nochmal darauf hinweisen, dass auch Sonnenschutz in der Tasche nicht fehlen darf.
  • Essen und Trinken: Während einer Golfrunde verliert man teilweise mehr als 1.000 Kalorien. Deshalb gilt: Ausreichend trinken und essen, um einen Hungerast zu vermeiden und die besten Voraussetzungen für starke Golfschläge zu schaffen. Obst, gesunde Backwaren und Müsliriegel nehmen nicht viel Platz weg und sind leicht zu verdauen.
  • Bleistift, Pitch-Gabel & Münzen: Ob zum Markieren des Balls oder zum Kaufen von Getränken sowie Snacks während der Runde schadet es nicht, etwas Kleingeld dabei zu haben. Die Pitch-Gabel sollte sowieso in keiner Golftasche fehlen und auch ein Bleistift sollte Stammgast in Ihrer Golftasche sein. 
  • Blasenpflaster, Tape und Medizin: Golf ist Sport und beim Sport kann es zu Beschwerden kommen. Zum Beispiel durch Heuschnupfen, Kopfschmerzen oder einer unangenehmen Blase. Seien Sie vorbereitet auf etwaige Wehwehchen.