Tour-Vorschau

Erster Start seit dem Ravioli-Unfall


28. Januar 2025 , Daniel Dillenburg


War zuletzt beim The Showdown kurz vor Weihnachten in Las Vegas im Einsatz: Scottie Scheffler.
War zuletzt beim The Showdown kurz vor Weihnachten in Las Vegas im Einsatz: Scottie Scheffler. | © Kevin C. Cox/Getty Images for The Showdown

Scottie Scheffler fiel zuletzt aufgrund einer Verletzung an der Hand aus. Beim hochkarätig besetzten AT&T Pebble Beach Pro-Am feiert er sein Saisondebüt. Außerdem eröffnet die LPGA Tour ihre neue Spielzeit. Die Tour-Vorschau:

PGA Tour: AT&T Pebble Beach Pro-Am

Pebble Beach Golf Links, Spyglas Hill Golf Course, Kalifornien, 30. Januar bis 2. Februar

Was haben selbstgemachte Ravioli mit dem dieswöchigen Comeback des besten Golfers der Welt zu tun? Naja. Scottie Scheffler hatte sich beim Zubereiten eben jener Ravioli an Weihnachten so sehr verletzt, dass er die erste Phase der neuen PGA-Tour-Saison verpasste. Der 13-malige PGA-Tour-Sieger durchbohrte, wie er selbst erzählte, als Souschef die Handfläche seiner rechten Hand. Kleine Glassplitter verblieben in seiner Hand, hatten eine Operation zur Folge und so verpasste er mit The Sentry und The American Express zwei Turniere, die er eigentlich mitspielen wollte. Sein Comeback feiert Scheffler nun beim AT&T Pebble Beach Pro-Am, dem zweiten Signature Event des Jahres.

„Ich fühle mich gut, die Operation ist gut verlaufen“, sagte Scheffler, der zugab, dass er nach der Operation zwei volle Wochen pausiert hat. „Es war ziemlich ungewöhnlich für mich, dass ich nicht viel im Fitnessstudio machen konnte. Ich war immer noch in der Lage, ein paar Bewegungsabläufe und einige der Dinge zu machen, die ich normalerweise mit meinen Beinen mache, aber was den Oberkörper angeht, werde ich nicht nur die linke Seite meines Körpers trainieren und so in die Saison gehen.“ Es bleibt also abzuwarten, in welcher Form der Weltranglistenerste in Kalifornien auftaucht. Doch wenn einem Spieler auch nach einer langen Pause etwas zuzutrauen ist, dann dem Mann, der vergangenes Jahr zum PGA Tour Player of the Year gewählt wurde.


Scheffler ist in dieser Woche nicht der einzige Texaner, der nach einer Operation auf den Platz zurückkehrt. Auch Jordan Spieth hat eine längere Zwangspause hinter sich. Der dreimalige Major-Sieger spielte sein letztes PGA-Tour-Event im vergangenen Sommer, bevor er sich Ende August an seinem Handgelenk operieren ließ. Anschließend konnte Spieth knapp zwölf Wochen lang keine Bälle schlagen, sein Plan lautet aber nun, drei Turniere am Stück zu spielen. Das AT&T Pebble Beach Pro-Am konnte der 31-Jährige schon einmal gewinnen (2017). Zu den Saisondebütanten Scheffler und Spieth gesellt sich mit Rory McIlory ein weiterer. Der Nordire schlug in diesem Jahr bislang nur auf der DP World Tour ab und will nun an seine starke PGA-Tour-Saison 2024 anknüpfen, in der er zweimal gewinnen konnte.

Wir für ein Signature Event üblich, sind alle großen Namen vertreten, die fit sind. Nummer zwei der Welt, Xander Schauffele, fehlt weiterhin aufgrund von Rippenbeschwerden. So kommen wir auch acht Top-Ten-Spieler, darunter Titelverteidiger Wyndham Clark, der vergangenes Jahr die wegen Wetterkapriolen auf 54 Löcher reduzierte Ausgabe gewann. Ludvig Aberg, aktuell die Nummer sechs der Welt, wurde Zweiter. Bei diesen klangvollen Namen auf einem der berühmtesten Plätze in Pebble Beach kann man sich auf eine hochklassige Woche freuen. Lange Zeit kämpfte das Traditions-Pro-Am der PGA Tour vergeblich um Aufmerksamkeit, Quoten und Top-Spieler. Nach einer Budgeterhöhung und einem frischen Anstrich kehrt die Weltspitze zurück. Auch auf Kosten der Hollywood-Fraktion. Mehr dazu lesen Sie hier >>>

Elite-Team-Germany-Spieler Stephan Jäger ist als einziger Deutscher für das mit 20 Millionen US-Dollar dotierte Event qualifiziert. Der Münchner spielt das Pro-Am-Event zum dritten Mal. Ein Top-Ergebnis gelang ihm in Pebble Beach noch nicht. Nach dem verpassten Cut in der vergangenen Woche in Torrey Pines will Jäger sicherlich eine Reaktion zeigen. Sein geteilter dritter Rang beim zweiten Saisonevent auf Hawaii zeigte, dass seine Form eigentlich nicht schlecht ist. Nun geht es für den 35-Jährigen nur darum, diese Leistung auch in einem hochklassig besetzten Teilnehmerfeld abzurufen.

LPGA Tour: Hilton Grand Vacations Tournament of Champions

Lake Nona Golf & Country Club, Florida, 30. Januar bis 2. Februar

Sowohl im Westen als auch im Osten der USA spielen diese Woche Profis und Amateure Seite an Seite. Das Format des Tournament of Champions auf der LPGA Tour unterscheidet sich jedoch zum Pro-Am in Pebble Beach. Im Lake Nona Golf & Country Club treten berühmte Persönlichkeiten aus Film, Fernsehen, Sport und der Wirtschaft in einer eigenen Stableford-Wertung gegeneinander an. Das Gesamtpreisgeld für die Celebrities – nicht, dass sie es nötig hätten – liegt bei 500.000 US-Dollar. Zu den Celebrities zählt neben Sportgrößen wie Mardy Fish und J.R. Smith auch LPGA-Legende Annika Sörenstam.


Der Fokus liegt aber auch beim Tournament of Champions auf den LPGA-Champions. 32 Spielerinnen sind am Start. Einen Platz im Feld bekommen nur diejenigen, die in den vergangenen beiden Jahren ein LPGA-Event gewinnen konnten. Fünf Spielerinnen – darunter Lilia Vu und Ruoning Yin - sagten ihre Teilnahme ab. Es bleiben genügend Stars übrig. Allen voran die Nummer eins der Welt, Nelly Korda. Die US-Amerikanerin hat eine Sieben-Siege-Saison hinter sich, konnte das Tournament of Champions in ihrem Heimatstaat aber noch nie gewinnen. Sie zählt genauso zu den Top-Favoritinnen wie Titelverteidigerin Lydia Ko, Haeran Ryu oder Ayaka Furue. Deutsche Spielerinnen sucht man bei dem mit zwei Millionen US-Dollar dotierten Event vergebens.

DP World Tour: Bahrain Championship

Royal GC, Bahrain, 30. Januar bis 2. Februar

Die DP World Tour bleibt die vierte Woche in Folge im Nahen Osten. Nach drei Events in den Vereinigten Arabischen Emiraten geht es nach Bahrain, wo die zweite Ausgabe der Bahrain Championship ansteht. Die erste im vergangenen Jahr konnte der Südafrikaner Dylan Frittelli gewinnen. Es war sein erster Sieg auf der DP World Tour seit 2017. Eine erfolgreiche Titelverteidigung käme in Anbetracht der Konkurrenz überraschend. Unter anderem LIV-Star Patrick Reed ist im Feld. Weitere Titelanwärter sind Thorbjörn Olesen und David Puig.


Gespielt wird erneut auf dem einzigen Gras-Platz des Landes, dem Royal GC. Hier fand unter anderem auch der Vorgänger der Bahrain Championship, das Volvo Golf Champions, das zuletzt 2011 ausgetragen wurde, statt. Nach dem Hinzufügen von zwei Teeboxen an den Löchern zehn und 18 spielt sich der Platz etwas länger im Vergleich zum Vorjahr, als Frittelli mit einem Gesamtergebnis von 13 unter Par gewann. Der beste Deutsche damals war Marcel Siem, der vier 71er Runden spielte (T23). Er ist in dieser Woche einer von sechs Deutschen im Feld. Die anderen heißen Marcel Schneider, Yannik Paul, Maximilian Kieffer, Jannik de Bruyn und Nicolai von Dellingshausen.

HotelPlanner Tour: MyGolfLife Open

Pecanwood Golf & Country Club, Südafrika, 30. Januar bis 2. Februar

Woche zwei der HotelPlanner Tour (ehemals Challenge Tour) und man bleibt wie auch in den kommenden Wochen in Südafrika. Gespielt wird im Pecanwood Golf & Country Club, einem von fünf Jack-Nicklaus-Plätzen im Land. Wie für Nicklaus-Designs üblich erwarten die Spieler hier schnelle Grüns, etliche Wasserhindernisse sowie breite Fairways. Auf der DP World Tour durfte sich der Platz auch schon beweisen. 2022 konnte hier Pablo Larrazábal gewinnen. Damals im Playoff gegen Landsmann Adri Arnaus, der wiederum in dieser Woche mit von der Partie ist. Arnaus ist einer von mehreren DP-World-Tour-Champions im Feld. Unter anderem nimmt der Südafrikaner Shaun Norris das Heimspiel mit. Der 42-Jährige gewann die Alfred Dunhill Championship im Dezember und ist Dritter im Race to Dubai, also in Liga eins.


Aus Deutschland treten mit Hurly Long und Freddy Schott zwei Hoffnungsträger an. Für beide ist es der erste Start in dieser noch jungen HotelPlanner-Saison.

Weitere Turniere mit deutscher Beteiligung:

Asian Tour: International Series India
DLF Golf and Country Club, Indien, 30. Januar bis 2. Februar

Maximilian Rottluff

Korn Ferry Tour: Panama Championship
Club de Golf de Panama, Panama, 30. Januar bis 2. Februar

Jonas Baumgartner