PGA Tour
Pro-Am-Klassiker wiederbelebt: Weltklasse statt Hollywood
27. Januar 2025 , Thomas Fischbacher
Lange Zeit kämpfte das Traditions-Pro-Am der PGA Tour in Pebble Beach vergeblich um Aufmerksamkeit, Quoten und Top-Spieler. Nach einer Budgeterhöhung und einem frischen Anstrich kehrt die Weltspitze zurück. Auch auf Kosten der Hollywood-Fraktion.
Pebble Beach gehört mit seinen ikonischen Löchern am Meer ohne Zweifel zu den spektakulärsten Golfplätzen weltweit. Dementsprechend diente der Küstenkurs an der Monterey-Halbinsel vielen großen Turnieren als Schauplatz.
Als Jack Neville und Douglas S. Grant das Layout erstellten – im Februar 1919 folgte die Eröffnung – lautete das Ziel, so viele Löcher wie möglich entlang der Küste anzulegen, was durch ein sogenanntes "Figure 8"-Layouts erreicht werden konnte. Es entstand ein Meisterwerk. Einige Löcher haben Legendenstatus. Und entlocken nicht wenigen Golf-Enthusiasten ein Greenfee von gut 600 Dollar, um eine Runde zu drehen.
Auch auf Profi-Ebene war der Linksplatz Kulisse für große Momente. Jack Nicklaus hat hier die US Open gewonnen, Tom Watson oder Tiger Woods folgten. 2023 gastierten auch die weltbesten Damen erstmals bei einem auf dem legendären Kurs. Allisen Corpuz kürte sich zur US-Womens-Open-Gewinnerin.
In Pebble Beach gab es bisher neben elf USGA-Meisterschaften der Herren (sechs US Open, fünf US Amateurs) auch zwei Austragungen des US Womens Amateurs. Und auch der Besuch der weiblichen Tour-Asse wird kein einmaliger bleiben. Der Küstenplatz wird auch 2035, 2040 und 2048 Gastgeber des Damen-Majors sein. Die Herren sind für 2027, 2032, 2037 und 2044 eingebucht.
Pro-Am rückt in den Hintergrund
Doch während die großen Major-Momente auch in Zukunft fest eingeplant sind, rückte ein Traditions-Event immer weiter in den Hintergrund. Seit 1947 ist Pebble Beach und seine Nachbarplätze Austragungsort des Bing Crosby National Pro-Am, das heute als AT&T Pebble Beach Pro-Am der PGA Tour bekannt ist.
Zuletzt stand das einst so beliebte Pro-Am bei den meisten Top-Spielern nicht besonders weit oben auf der Liste. Elend lange Runden mit Amateuren an der Seite und eine ungünstige Position im Kalender hatten zur Folge, dass viele Top-Spieler einen Bogen um das Turnier machten. 2023 standen nur noch 21 Top-100-Spieler im Feld, gut die Hälfte gehörte nicht zu den Top 300.
Kleineres Feld, schnellere Runden
Es musste also etwas passieren beim einst so populären Westküsten-Stopp. Und es passierte einiges: Zunächst hob die PGA Tour im vergangenen Jahr den Status auf Signature-Niveau an. Die Folge: 20 Millionen US-Dollar lagen nun im Topf, 3,6 Millionen für den Sieger.
Außerdem schrumpfte das Feld auf knapp die Hälfte, was sich positiv auf die Rundenzeiten auswirken sollte. Auch bei der Auswahl der Amateure soll es mehr um sportliches Niveau als um Glamour-Faktor gehen. Mehr Sportstars, weniger Sternchen. Die Hollywood-Fraktion um Bill Murray und Co. ist jedenfalls nicht mehr mit von der Partie. Überhaupt endet das Pro-Am am Freitag, am Wochenende dürfen nur noch die Besten der Welt auf den Platz.
Scottie Scheffler, Rory McIlroy und weitere Weltklasseathleten haben ihren Start bereits zugesagt. Aus deutscher Sicht ist Stephan Jäger aus dem Elite Team Germany mit von der Partie. Fakt ist: Das Turnier in Pebble Beach ist mit seinem frischen Anstrich zurück im Fokus der Öffentlichkeit.
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