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Shot-Clock auf der Tour? Thomas hat eine klare Meinung


23. Januar 2025 , Felix Grewe


Sieht die Einführung einer Shot Clock auf der Tour kritisch: Justin Thomas.
Sieht die Einführung einer Shot Clock auf der Tour kritisch: Justin Thomas. | © golfsupport.nl/Brian Rothmuller/ism

Würde eine Shot-Clock auf den großen Touren für ein schnelleres Spiel und damit für mehr Dynamik sorgen? Justin Thomas hat sich am Rande seines TGL-Debüts dazu geäußert.

In der vergangenen Saison ist über ein Thema besonders viel diskutiert worden – und zwar tourenübergreifend: das Spieltempo der Profis. Da kommt die „Tomorrows Golf League“ (TGL) von Tiger Woods und Rory McIlroy, das dynamische und innovative Simulatorformat, gerade zum richtigen Zeitpunkt. Vor allem die 40-Sekunden-Shot-Clock macht die Spieltage zu kompakten spannenden Events, die sich ganz im Sinne der heutigen Schnelllebigkeit in zweitstündige Sendeformate pressen lassen – ideal TV-Sender und jüngere Zielgruppen. 

Wie sich Sportarten medientauglicher machen

Das Thema ist schon lange über die Grenzen des Golfsports hinaus relevant. Viele Sportarten, die entweder mit besonders zeitintensiven oder schwierig planbaren Wettbewerben zu kämpfen haben, suchen nach Anpassungsmöglichkeiten – ohne Nostalgiker zu verprellen und den Charakter des jeweiligen Spiels zu sehr zu verändern. Im Tennis werden seit Jahren immer wieder spielzeitverkürzende Maßnahmen diskutiert und auf unteren Ebenen getestet. In diversen Leichtathletikdisziplinen haben sich Regeln verändert, ebenso wie im Beachvolleyball oder schon vor mehr als drei Jahrzehnten im Cricket, wo Spiele früher gern mal über mehrere Tage gingen und inzwischen auf drei Stunden begrenzt werden. Auch in der NFL, der amerikanischen Football-Liga, deren Partien immer noch vergleichsweise lange dauern, geht’s schneller als auf sämtlichen Golftouren – manche Runden benötigen weit mehr als fünf Stunden Spielzeit. 

Shot Clock auf der Tour – unterschiedliche Meinungen

Auf der Suche nach Lösungen für das Problem scheint die Shot-Clock eine passende Antwort zu sein. Baseballspieler haben sich an die sogenannte Pitch-Clock gewöhnt. Profigolfer sollten in der Lage sein, dasselbe zu tun, so sehen es zumindest viele. Nicht aber Justin Thomas, der vor wenigen Tagen sein erstes TGL-Match bestritten hat. „Es ist schwierig. Man müsste drastische Änderungen vornehmen, damit man es merkt. Die meisten Gespräche enden auf die gleiche Weise: Was wollen wir hier erreichen? Sollen die Runden 12 Minuten schneller werden? Sollen sie 20 Minuten schneller werden? Es ist schwer, realistisch gesehen einen so großen Unterschied zu machen, dass die Leute sagen: ‚Wow, das ist großartig. Die Runden dauern jetzt nur noch drei Stunden oder dreieinhalb Stunden statt fünf.‘ Es ist wirklich schwer, eine so große Veränderung herbeizuführen“, sagt Thomas, der zum zweiten Mal in Folge in den Spielerbeirat der PGA Tour gewählt wurde. 

Er glaubt, dass die Wünsche der Fans in direktem Widerspruch zueinander stehen. „Sie sehen gerne zu, wie wir auf schwierigen Plätzen spielen. Aber sie wollen auch, dass wir schneller spielen, diese beiden Dinge passen nicht zusammen.“ Nach dem TGL-Eröffnungsspiel hatten sowohl Rickie Fowler als auch Matt Fitzpatrick die Shot-Clock gelohnt – und einen Versuch mit der Zeituhr auf der PGA Tour gefordert.