Tour-Vorschau

Sechs Deutsche im Weltklasse-Feld von Dubai


14. Januar 2025 , Daniel Dillenburg


Eine Woche vor beeindruckender Kulisse: Yannik Paul bei der Dubai Desert Classic.
Eine Woche vor beeindruckender Kulisse: Yannik Paul bei der Dubai Desert Classic. | © Ross Kinnaird/Getty Images

Nach zwei empfindlichen Absagen auf der PGA Tour, richtet sich das Scheinwerferlicht noch mehr auf die DP World Tour, die in Dubai einige Topstars begrüßt. Auch zahlreiche Deutsche neben am ersten Rolex-Series-Event des Jahres teil. Die Tour-Vorschau:

DP World Tour: Hero Dubai Desert Classic

Emirates GC, VAE, 16. bis 19. Januar

Wer das Jahr in Ruhe starten wollte, hat die Rechnung ohne die DP World Tour gemacht. Denn der Kalender 2025 sieht gleich zum Auftakt ein absolutes Highlight vor: Die Dubai Desert Classic ist ein Event der Rolex Series und mit neun Millionen US-Dollar dotiert. Daher kommt es diese Woche im Emirates GC zu einem inzwischen selten gewordenen Treffen der Superstars auf der DP World Tour. Für Rory McIlroy ist es der erste Start in diesem Jahr, nachdem er das The Sentry auf der PGA Tour kurz nach Silvester einmal mehr ausließ. Der Nordire ist viermaliger Champion der Dubai Desert Classic und peilt diese Woche seinen dritten Erfolg in Folge an. 2024 konnte der amtierende Race-to-Dubai-Sieger seinen Titel erfolgreich verteidigen.

Das Feld ist gespickt mit weiteren klangvollen Namen – sowohl aus Europa als auch aus den USA: Viktor Hovland, Gewinner der 2022er-Ausgabe, ist genauso am Start wie die Ryder-Cup-Kollegen Jon Rahm, Tommy Fleetwood, Robert MacIntyre, Tyrrell Hatton und Nicolai Höjgaard. Mit Akshay Bhatia feiert ein US-Amerikaner sein Turnierdebüt. Insgesamt sind drei Spieler aus den Top Ten dabei. Damit hat man im direkten Vergleich mit der PGA Tour (The American Express) die Nase vorn. Für Ryder-Cup-Kapitän, Luke Donald – ebenfalls im Feld – ist es eine gute Gelegenheit, mit einigen seiner potenziellen Spieler im September zu sprechen. Immerhin sind sieben Mitglieder des vergangenen Ryder Cups zugegen.


Bei dieser Weltklasse möchte jeder Spieler mitmischen. Umso erfreulicher, dass gleich sechs Deutsche abschlagen. Vorneweg das Elite-Team-Germany-Duo Maximilian Kieffer und Yannik Paul, die beide zu den konstantesten Spielern der vergangenen Jahre zählen und jeweils einen Titel auf dem Konto haben. Eine beeindruckende Statistik: Kieffer hat seit 2013 keine Dubai Desert Classic verpasst.

Mit Marcel Siem ist ein weiterer erfahrener Deutscher dabei, der in seiner langen Karriere schon zweimal die Top Fünf bei dem erstmals 1989 ausgetragenen Event erreichte. Eine besondere Woche ist es für Jannik de Bruyn. Der National-Team-Germany-Spieler vom GC Hösel feiert sein Turnierdebüt. Generell war er noch nie bei einem Turnier dieser Größenordnung dabei. Marcel Schneider und Alexander Knappe komplettieren das deutsche Aufgebot.

PGA Tour: The American Express

Pete Dye Stadium Course, La Quinta Country Club, Nicklaus Tournament Course, Kalifornien, 16. bis 19. Januar

Eigentlich hätte das The American Express locker mit der Starpower aus Dubai mithalten können. Doch nach zwei prominenten Absagen erlitt die Attraktivität des Teilnehmerfelds einen schweren Dämpfer. Nicht nur musste Scottie Scheffler seinen Start wegen seines unglücklichen Scherbenunfalls über Weihnachten absagen, wenige Tage vor Turnierbeginn zog auch Xander Schauffele gesundheitsbedingt zurück. Damit fehlen die aktuell beiden besten Spieler der Welt in einem Feld, das nun nur noch auf einen Top-Ten-Spieler kommt: Wyndham Clark. Titelverteidiger ist Nick Dunlap, der im vergangenen Jahr als erster Amateur seit 1991 ein PGA-Tour-Event gewinnen konnte. Kurz darauf wechselte er ins Profilager und beendete den FedExCup unter den Top 50.


Das American Express markiert den Auftakt des West Coast Swings und begrüßt 156 Spieler. Hinzukommen genauso viele Amateure, die aus Platzgründen auf drei Kursen aufgeteilt werden: Pete Dye Stadium Course, La Quinta Country Club und Nicklaus Tournament Course fungieren als Austragungsorte, wobei der Stadium Course als Bühne für die Finalrunde dient. Noch ein Vergleich zur Dubai Desert Classic, in dem man ausnahmsweise mal das Nachsehen hat: In der Wüste von Kalifornien geht es um 200.000 US-Dollar weniger als in Dubai. Mit Matti Schmid, Thomas Rosenmüller und Jeremy Paul sind drei Spieler aus dem Golf Team Germany vertreten. Stephan Jäger setzt nach seinen zwei Auftritten auf Hawaii aus. Für Schmid ist es der dritte Start bei diesem Turnier. Vor zwei Jahren wurde er hier geteilter Sechster.

PGA Tour Champions: Mitsubishi Electric Championship

Hualalai GC, Hawaii, 16. bis 18. Januar

Golffans auf Hawaii kommen im Januar voll auf ihre Kosten. Erst schlug die PGA Tour für zwei Wochen ihre Zelte auf und nun kommen die besten Senioren der Welt auf die Inselgruppe. Die Mitsubishi Electric Championship zählt zu den traditionsreichsten Events im Kalender und wartet zum Saisonauftakt mit einem limitierten Feld auf. Nur Major-Sieger aus den vergangenen fünf sowie reguläre Turniersieger der vergangenen zwei Jahre haben ihren Startplatz sicher. Hinzukommen einige wenige Sponsoreneinladungen, die im Hualalai GC um ein Gesamtpreisgeld in Höhe von zwei Millionen US-Dollar spielen. Nach dem Hawaii-Auftakt geht es wieder in eine zweiwöchige Pause, ehe in Marokko das zweite Turnier des Jahres ansteht.


Verpassen möchte den Jahresauftakt niemand. Seit jeher tritt auf Hawaii das Who is Who der PGA Tour Champions an. Rekordsieger sind Miguel Ángel Jiménez und Bernhard Langer mit jeweils drei Erfolgen. Titelverteidiger ist Steven Alker aus Neuseeland, der im vergangenen Jahr den Turnierrekord mit einem Gesamtergebnis von -25 egalisierte. Eine unglaubliche Leistung, bedenkt man, dass die Champions nur 54 Löcher spielen. Bei Langer wird es spannend zu beobachten sein, ob er den Schwung aus der Schlussphase des vergangenen Jahres, als er das Saisonfinale sowie die PNC Championship mit seinem Sohn gewinnen konnte, in 2025 mitnehmen kann. Neben Langer ist mit Alex Cejka ein weiterer Deutscher am Start.

Korn Ferry Tour: The Bahamas Great Abaco Classic

The Abaco Club on Winding Bay, Bahamas, 19. bis 22. Januar

Die Korn Ferry Tour eröffnet die Saison mit einem Bahamas-Doppel. Aktuell läuft die Bahamas Golf Classic (12. bis 15 Januar) noch, bei der Jonas Baumgartner souverän als geteilter 34. den Cut schaffte. Der National-Team-Germany-Spieler, der sein Rookie-Jahr in Liga zwei spielt, ist also bis Mittwoch im Einsatz und hat dann drei Tage Zeit, sich auf die zweite Aufgabe in dieser Saison, die Bahamas Great Abaco Classic einzustellen. Akklimatisieren muss er sich logischerweise nicht mehr und nur die Platzbedingungen sind neu. Nach den etwas unkonventionell gelegenen Bahamas-Events pendelt sich auch die Korn Ferry Tour ab dem 30. Januar wieder im Donnerstag-Sonntag-Rhythmus ein.

Weitere Turniere mit deutscher Beteiligung:

Legends Tour: Qualifying School 2025 – Final Stage
Gloria Hotels & Resorts, Türkei, 17. bis 20. Januar

Niki Ferrari, Peter Martin und Christoph Günther