Tour Report
Jägers Thriller, Pauls Eagle-Spektakel und Klartext eines LIV-Aussteigers
13. Januar 2025 , Thomas Fischbacher
Stephan Jäger verpasst ein Stechen bei der Sony Open nur knapp, Jeremy Paul liefert beim PGA-Debüt Spektakel und ein LIV-Aussteiger spricht über falsche Versprechen.
Mit seinem Sieg bei der Bahamas Golf Classic der Korn Ferry Tour legte Jeremy Paul im vergangenen Jahr gleich zur Saisoneröffnung den Grundstein für seinen Aufstieg auf die PGA Tour. Auch in diesem Jahr beginnt die Saison der Zubringer-Liga auf der Atlantikinsel. Und nach Runde eins mischt erneut ein Deutscher oben mit. Jonas Baumgartner eröffnete das Turnier mit einer 64 (-6) auf Platz sieben. Der Golf-Team-Germany-Spieler will es seinen deutschen Kollegen nachmachen und schnellstmöglich in Liga eins aufsteigen.
Paul, 30, feierte hingegen bei der Sony Open auf Hawaii sein Debüt auf der PGA Tour. Und sorgte gleich für Spektakel. Fast in der Dunkelheit manövrierte sich der National-Team-Germany-Spieler am Freitag mit einem Eagle auf dem letzten Loch noch ins Wochenende. Er schloss seinen ersten Auftritt auf der PGA Tour als 45. ab.
Jägers Glanzleistung
Stephan Jäger konnte einmal mehr beweisen, dass er mittlerweile zu den Siegerkandidaten auf der PGA Tour gehört. Der 35-Jährige katapultierte sich bei der Sony Open durch eine Turnierbestleistung von 62 in Runde drei mitten in den Titelkampf und verpasste nach hartem Kampf im Waialae Country Club auf Honolulu ein Stechen nur um einen Schlag.
Jäger puttete auf einem enorm hohen Niveau, verpasste aber vor allem auf den hinteren Neun am Sonntag zu viele Fairways. „Meine Abschläge waren die ganze Woche nicht gut”, analysierte er. „An einigen Löchern habe ich ein bisschen herumgezappelt.” Nichtsdestotrotz geht es auf den 40. Rang der Weltrangliste nach oben. Ein wichtiger Schritt, um auch in diesem Jahr wieder beim Masters in Augusta abschlagen zu dürfen.
Keine Chance für den Kontinent! Beim Team-Cup in Abu Dhabi spielten sich einige Hoffnungsträger und Kandidaten von den britischen Inseln sowie vom europäischen Kontinent für den Ryder Cup in Team-Formaten warm. Dabei hat der Wettkampf eher den Charakter eines Trainingsspielchens. Am Ende triumphierte im Abu Dhabi Golf Resort das von Justin Rose angeführte Team GB&I klar und deutlich.
TGL gestartet
Auch die deutschen Top-Talente Tim Wiedemeyer und Peer Wernicke waren in der vergangenen Woche aktiv. Das Duo spielte im Al Hamra GC in Ras Al Khaimah in der Auswahl Europas gegen ein Team der besten Talente aus der Region Asia-Pacific um die Bonallack Trophy. Bei der parallel ausgetragenen Patsy Hankins Trophy war keine Deutsche im Team Europas vertreten. Bei beiden Wettbewerben setzen sich die Gastgeber durch.
Die Tomorrows Golf League (TGL), ins Leben gerufen von Tiger Woods und Rory McIlroy, ist seit Dienstagabend endlich eröffnet. Hat ja auch lange genug gedauert, nachdem der Start um ein ganzes Jahr verschoben werden musste. Zum Auftakt bezwang der „The Bay Golf Club“ mit Shane Lowry, Ludvig Aberg, Wyndham Clark und Min Woo Lee den „New York Golf Club“ (Rickie Fowler, Matt Fitzpatrick, Cameron Young, Xander Schauffele) mit 9:2. Die wichtigsten Erkenntnisse nach dem Start, lesen Sie hier >>>
Wofür Bryson DeChambeau 134 Versuche und mehrere Tage benötigte, schaffte ein Amateur im fünften Anlauf: Ein Hole-in-One über DeChambeaus Haus. Die Belohnung: 100.000 US-Dollar.
Wenn das amerikanische Ryder-Cup-Team in diesem Frühherbst die Mannschaft aus Europa in Bethpage Black, New York, empfängt, wird Kevin Kisner dabei sein. US-Kapitän Keegan Bradley ernannte ihn am Mittwoch zu einem seiner Vizekapitäne für das 45. Kontinentalduell. Neben Kisner fungieren auch Webb Simpson und Brandt Snedeker als Bradleys Stellvertreter.
Die LIV Golf League mit ihren unglaublichen Prämien gilt zumindest finanziell als Sehnsuchtsort für viele Golfprofis. Für Eugenio Chacarra endet das Abenteuer hingegen nach drei Jahren und einem Sieg. Der Spanier kehrt der LIV Golf League den Rücken. In einem Interview spricht er über falsche Versprechen und Geld als einzigen Motivationsfaktor. Als Chacarras Ersatz für die von Sergio Garcia angeführten Fireballs stößt übrigens Nachwuchshoffnung Luis Masaveu (ebenfalls Spanien) zum Team.