Basisernährung

Mit starkem Immunsystem durch den Winter


8. Januar 2025 , Sylvia Gartner


Basisernährung
Basisernährung | © iStock/Gartner

Stärken Sie mit folgenden Tipps Ihr Immunsystem und lassen Sie sich auch im Winter nicht von nasskaltem Wetter vom Training abhalten.

Wie Sie wissen, kann man für ein starkes Immunsystem mehr tun, als Vitamin C und Zink zu nehmen. Es gibt viele Möglichkeiten, das Immunsystem zu stärken. Natürlich gehören hierzu Lebensmittel mit einer direkten Wirkung auf das Immunsystem. Aber auch eine Ernährungsweise, die eine antioxidative, entzündungshemmende Wirkung auf den Körper hat, hält den Körper stabil. Diplom Ökotrophologin Sylvia Gartner rät zudem: "Bringen Sie vor allem auch Ruhe in Ihren Stoffwechsel, um Ihren Körper beispielsweise auch in immunschwächenden stressigen Zeiten zu stärken und gesund zu halten."

Mit folgenden fünf Tipps können Sie Ihrem Körper etwas Gutes tun und einen Beitrag für ein stabiles Immunsystem leisten:  

1) Bringen Sie Ruhe in den Körper und stärken Sie somit Ihr Immunsystem:

Wenn sich der Körper ständig in einem Ausgleichsmodus befindet und versucht, Dysbalancen wieder gerade zu biegen, kann das auf Dauer schwächen, was sich wiederum auf das Immunsystem auswirkt. Vermeiden Sie daher eine Ernährungsweise, die den Stoffwechsel in Stress versetzt, und setzen Sie den Fokus auf Stabilisation. Vermeiden Sie beispielsweise ständig schwankende Blutzuckerkurven durch zu viel Zucker und Weißmehlprodukte, eine starke Übersäuerung, die den körpereigenen Speichern wertvolle Mineralien raubt, zu viele Fertigprodukte mit Zusatzstoffen, mit denen der Körper nichts anfangen kann, oder ein Übermaß an Alkohol, der mit höchster Priorität erstmal abgebaut wird, bevor sich der Körper um den Rest kümmern kann. Und so weiter und so fort. Sorgen Sie vielmehr für eine stabile Basis mit wertvollen Nährstoffen, damit Stoffwechselprozesse reibungslos ablaufen können. Achten Sie vor allem auch auf die Qualität der Lebensmittel. Wählen Sie Lebensmittel, die das Wort „Leben“-smittel auch verdient haben. Leider ist die Qualität unsere Nahrungsmittel, wie Sie wissen, inzwischen nicht mehr selbstverständlich. Gemüse ist nicht mehr gleich Gemüse. Wenn Sie einen Hofladen in der Nähe haben, nutzen Sie die Chance und freuen Sie sich über den so viel intensiveren Geschmack der Lebensmittel. Je intensiverer der Geschmack ist, desto höher ist natürlich auch die Dichte an immunstärkenden Nährstoffen, die das Lebensmittel dem Körper liefert. 

2) Ernähren Sie sich bedarfsgerecht

Jeder Organismus hat seine eigenen Bedürfnisse und Herausforderungen. Je nachdem in welcher Lebensphase wir uns befinden, in welchem Alter wir uns gerade aufhalten, welchen Alltag wir stemmen müssen und welche Konstitution wir mitbringen, benötigen wir unterschiedliche Lebensmittel oder Ernährungsweisen. Essen Sie das, was Ihnen gut tut und Lebensmittel mit denen Sie sich aufgetankt fühlen. Wenn Sie sich nach dem Essen müde und aufgebläht fühlen und am liebsten in einen Verdauungsschlaf verfallen möchten, ist das ein Zeichen, dass die Ernährung, die Sie gewählt haben, optimiert werden kann. Probieren Sie sich aus und finden Sie Ihre eigene Ernährungsweise. Hören Sie dabei zuerst auf Ihren eigenen Körper und dann auf externe Ratschläge.

3) Fasten und entrümpeln Sie regelmäßig

Regelmäßiges Fasten bringt die Autophagie und damit den Entrümpelungsprozess kranker oder fehlproduzierter Zellen in Gang und stabilisiert somit das Immunsystem. Legen Sie regelmäßige Fastentage ein. Es gibt viele Fastenmodelle. Suchen Sie sich ein Modell aus, das Ihrem Stoffwechsel bzw. Ihrer Konstitution entspricht und das Ihnen leicht fällt umzusetzen. In den letzten Jahren sehr populär geworden ist das Intervallfasten, bei dem man 14 bis 16 Stunden Essenspausen einhält. Denken Sie jedoch daran, dass auch der Milchkaffe in der Früh verdaut werden muss und das Fasten in der Früh somit unterbricht. Je nachdem, was Sie als letzte Mahlzeit gegessen haben, können die Fastenstunden auch kürzer sein. Frauen benötigen teilweise eine geringe Fastendauer. Auch sogenannte Flüssigtage sind eine Möglichkeit, einmal pro Woche zu fasten, oder auch reine Basentage, vegane Tage usw. Es muss nicht immer die Hauruck-Methode sein, wichtiger ist, dass Sie es umsetzen können und Sie es auch tun und es nicht vor sich hinschieben, weil Sie schon beim daran denken keine Lust darauf haben. 

4) Stärken Sie Ihre Entgiftungsorgane 

Unterstützen Sie Ihre Organe, die unermüdlich ihre Arbeit leisten. Stärken Sie dadurch Ihren Körper und somit auch Ihr Immunsystem. Um mich bei diesem komplexen Thema kurz zu fassen, hier nur ein paar kurze Tipps:

  • Entgiftungsorgan Niere: Trinken, trinken, trinken! Wenn Sie dazu neigen, das Trinken zu vergessen, überlegen Sie sich Methoden, wie Sie sich motivieren und disziplinieren können, auf Ihre tägliche Menge von mindestens 30ml/kg Körpergewicht zu kommen. Wasser hat so viele Aufgaben. In Bezug auf das Immunsystem schwemmt es Bakterien und Viren aus, es hält das Blut flüssig und dient somit auch als Transportmittel, um wichtige (immunstärkende) Nährstoffe an ihren Zielort zu befördern. Und es reinigt den Darm, das Headquarter des Immunsystems. Trinken Sie immunstärkende Getränke wie beispielsweise Ingwertee, Zitronen- oder Limettenwasser, grünen Tee, frische Kräutertees usw. Lauwarmes Wasser hat den Vorteil, dass es keine zusätzliche Arbeit erfordert, das Wasser auf Körpertemperatur rauf oder runter zu regulieren, und ist damit eine für den Körper entspannte Wahl.   
  • Entgiftungsorgan Leber: Achten Sie darauf, viele Bitterstoffe über die Ernährung zu sich zu nehmen. Durch Bitterstoffe ziehen sich u.a. auch die Schleimhäute zusammen und dehnen sich wieder auseinander, dadurch werden Bakterien und Viren weitertransportiert und ausgeschieden. Bitterstoffe wirken entzündungshemmend, verbessern die Durchblutung, dadurch werden Nährstoffe immunstimulierender Lebensmittel besser aufgenommen. Verwenden Sie neben den bekannten bitteren Gemüsesorten zum Beispiel auch viele Kräuter und Gewürze, auch Gewürzmischungen, um Bitterstoffe in jeder Mahlzeit zu integrieren.
  • Entgiftungsorgan Darm: Nehmen Sie mindestens 30 bis 40 Gramm Ballaststoffe und damit Präbiotika zu sich sowie regelmäßig Probiotika, beispielsweise über Apfelessig oder fermentiertes Gemüse. Durch einen gestärkten Darm können weniger Bakterien und Viren ins System eindringen, Entzündungsprozesse werden herabgesetzt und das Immunsystem dadurch gestärkt. Mit einem Esslöffel Apfelessig in der Früh in einem Glas lauwarmem Wasser, haben Sie bereits etwas Gutes für Ihren Körper getan. 

5) Nehmen Sie ausreichend Vitamine, Antioxidantien und Mineralien zu sich 

Je bunter Sie essen, um so mehr Antioxidantien nehmen Sie zu sich. Je mehr Antioxidantien Sie zu sich nehmen, desto stärker ist Ihre Zelle gegen freie Radikale gewappnet. Jede Farbe steht für bestimmte Antioxidantien und Vitamine bzw Nährstoffe. Versuchen Sie alle Farbe zu integrieren, dann haben Sie schonmal eine gute Basis für Ihr Immunsystem geschaffen. Vergessen Sie dabei nicht, dass auch Gewürze Farben haben und damit wertvolle Nährstoffe liefern. Schlussendlich haben natürlich bestimmte Vitamine und Mineralien u.a. einen direkten Einfluß auf Ihr Immunsystem, wie beispielsweise Zink, Selen, Vitamin D, B Vitamine, Vitamin E, Vitamin C und Magnesium. Diese bekommen Sie über eine mediterrane, pflanzenbasierte und abwechslungsreiche Ernährungsweise mit wertvollen pflanzlichen Ölen, Nüsse und Samen, Zitrusfrüchten, Gemüse, Kräuter, Salate, aber auch Hülsenfrüchte, Haferflocken u.v.m. 

Vergessen Sie nicht, dass auch ausreichend Schlaf, Bewegung (vor allem an der frischen Luft), bewußte Atmung und Entspannung viel dazu beiträgt, Ihr Immunsystem zu stärken. Machen Sie das, was Sie umsetzen können, und stressen Sie sich dabei nicht. Je entspannter Sie alles angehen, umso besser klappt es mit der Umsetzung.

In diesem Sinne: Viel Spaß beim Essen und Genießen und viele erfolgreiche Runden!