Tour-Vorschau
Erstes GTG-Klassentreffen auf Hawaii
7. Januar 2025 , Daniel Dillenburg
Zum ersten Mal in der Geschichte gehen gleich vier Spieler aus dem Golf Team Germany (GTG) mit einer vollen Tourkarte in eine PGA-Tour-Saison. Bei der Sony Open auf Hawaii treffen sich Stephan Jäger, Matti Schmid, Thomas Rosenmüller und Jeremy Paul zum ersten Mal auf der PGA Tour. Die Tour-Vorschau:
PGA Tour: Sony Open
Waialae Country Club, Hawaii, 9. bis 12. Januar
Es gab Zeiten auf der PGA Tour, da suchte man deutsche Mitglieder vergebens. Auf der 1968 gegründeten Tour konnten insgesamt vier Deutsche gewinnen. Zuletzt Stephan Jäger 2024 in Houston. Die Chancen, dass bald ein fünfter hinzukommt, stehen so gut wie lange nicht. Denn neben Jäger spielen dieses Jahr drei weitere Deutsche auf der PGA Tour. Und sie alle sind auch Teil des Golf Team Germany. Jägers Elite-Team-Kollege, Matti Schmid, geht bereits in seine dritte PGA-Saison in Folge, nachdem er sich seine Tourkarte dank starker Ergebnisse gegen Ende des vergangenen Jahres sicherte. Zweimal war der gebürtige Regensburger bereits nah dran am Debüt-Erfolg. Sowohl 2023 als auch 2024 wurde er einmal Dritter.
Jäger und Schmid schlüpfen dieses Jahr mehr denn je in die Rolle der erfahrenen Hasen. Denn das deutsche Team auf der PGA Tour erhält Zuwachs. Mit Thomas Rosenmüller und Jeremy Paul spielen zwei Athleten aus dem National Team Germany ihre erste volle Saison in Liga eins. Beide qualifizierten sich dank eines starken Jahres auf der Korn Ferry Tour für die PGA Tour. Damit gehen beim ersten Saisonevent mit vollem Teilnehmerfeld gleich vier Deutsche an den Start. Ein Beleg für die sensationelle Entwicklung im deutschen Spitzengolf der vergangenen Jahre. Gleichzeitig vier Deutsche mit voller Spielberechtigung für die PGA Tour gab es noch nie.
Das erste GTG-Klassentreffen ereignet sich auf Hawaii. Hier findet nach dem The Sentry nun die Sony Open statt. Es ist die insgesamt 60. Ausgabe des Traditionsevents und alle wurden ausnahmslos im Waialae Country Club ausgetragen. Zwei der vier Deutschen haben hier bereits Erfahrungen gesammelt: Schmid verpasste die vergangenen zwei Jahre den Cut und Jäger ist bereits zum vierten Mal hintereinander dabei. Im vergangenen Jahr hatte der gebürtige Münchner die Top 20 erreicht. Als einziger Deutscher war Jäger auch schon beim Saisonauftakt in der vergangenen Woche dabei (T36). Jetzt, wo die PGA-Tour-Saison so richtig Fahrt aufnimmt, steigt die Vorfreude auf ein besonderes Jahr für den deutschen Golfsport: Erstmals mit einem GTG-Quartett in der besten Herrenliga der Welt.
Insgesamt sind 144 Spieler in Honolulu am Start. Das Gesamtpreisgeld beträgt 8,7 Millionen US-Dollar. Die Geschichte rund um den letzten Sony-Open-Champion drückt noch immer aufs Gemüt. Denn Grayson Murray nahm sich nur vier Monate nach seinem Sieg auf Hawaii das Leben – im Alter von 30 Jahren. Im Vorfeld der Sony Open gaben Graysons Eltern, Eric und Terry Murray, die offizielle Gründung der Grayson Murray Foundation bekannt. Die Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Bewusstsein für psychische Erkrankungen und Suchtprobleme zu schärfen und Menschen aus allen Lebensbereichen zu unterstützen. Die diesjährige Sony Open steht also auch im Zeichen dieses traurigen Vorfalls.
Mit Blick auf die Favoriten in dieser Woche führt kein Weg an Hideki Matsuyama vorbei. Der Japaner triumphierte am Sonntag mit einem neuen Rekordergebnis (35 unter Par) beim Saisonauftakt und konnte die Sony Open vor drei Jahren gewinnen. Er ist zudem der einzige Top-Ten-Spieler im Feld. Insgesamt haben sechs Spieler aus den Top 20 der Weltrangliste gemeldet. Hinter Matsuyama zählen Corey Conners (Kanada), Russell Henley und Maverick McNealy (beide USA) zum engeren Favoritenkreis.
DP World Tour: Team Cup
Abu Dhabi Golf Resort, VAE, 10. bis 12. Januar
Die DP World Tour läutet das Ryder-Cup-Jahr 2025 mit einem kleinen Vorgeschmack auf das Kräftemessen mit den USA ein. Der Team Cup – ehemals Hero Cup – wurde 2023 ins Leben gerufen und soll die Europäer auf ihren Einsatz beim prestigeträchtigen Kontinentalvergleich vorbereiten. Außerdem können sich die teilnehmenden Spieler für einen möglichen Captain’s Pick empfehlen, sollten sie beim Team Cup ihre Matchplay-Stärke unter Beweis stellen. Statt USA versus Europa heißt es in dieser Woche Kontinentaleuropa gegen GB&I (Großbritannien und Irland). Francesco Molinari führt die Kontinentaleuropäer als Kapitän an. Justin Rose übernimmt die Rolle auf der anderen Seite. Die jeweiligen Teams bestehen aus zehn Spielern, die sich über vier Sessions an drei Tagen gegenüberstehen.
Insgesamt sind 25 Punkte (ein Punkt pro Match) zu vergeben. Das erste Team also, das 13 Punkte erreicht, steht als Sieger fest. Die Premierenausgabe 2023 konnte Kontinentaleuropa mit 14,5 zu 10,5 Punkten für sich entscheiden. Auch damals war Molinari schon Captain und gleichzeitig Spieler. Gemeinsam mit Nicolai Höjgaard, ebenfalls diese Woche dabei, blieb der Italiener an den drei Tagen ungeschlagen.
Die ganz großen Namen wie Rory McIlroy, Ludvig Aberg und Viktor Hovland fehlen zwar, aber dies bietet einigen Spielern aus der zweiten Reihe die Gelegenheit, sich in den Vordergrund zu spielen. Eine interessante Personalie im Team GB&I ist Tyrrell Hatton, der als LIV-Spieler um seinen Platz im Ryder-Cup-Team bangen muss. Gerne würde der Engländer beim Team Cup ein entsprechendes Empfehlungsschreiben abgeben.
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