Das böse Tee?

In der Regelfrage der Woche widmet sich DGV-Regelexperte Dietrich von Garn einer „Regelproblematik“. Diesmal wird ein Tee zum Markieren des Balls ins Grün gesteckt und dann auch noch beinahe ohne den Ball hinzulegen herausgezogen.

Die Situation: 

Anna Ahntnixböses kommt aufs Grün und ist als erste an der Reihe zu putten. Ihr Ball ist etwas mit Sand und Grashalmen „paniert“, deshalb nimmt sie ein Tee aus der Tasche, steckt es zum Markieren des Balls ins Grün und nimmt den Ball dann auf. Sie fällt fast um, als es aus dem Hintergrund von Rudi Regtsichgerneauf tönt: „Was machst Du da? Das darfst Du nicht! Du prüfst das Grün! Eigentlich müsste man Dir jetzt Strafschläge geben!“

Anna schaut schuldbewusst ihr schönes langes Tee an, das noch im Grün steckt und hätte es fast herausgezogen, ohne zuerst wieder den Ball hinzulegen. Ups! Das wäre dann noch einer gewesen!

Oder nicht? Was darf sie denn nun?

Die Lösung:

„Grün prüfen“ ist definiert durch das Reiben am Grün oder das Rollen eines Balls. Nichts davon ist hier passiert. Sollte es verboten sein, mit einem Tee oder Ähnlichem ins Grün zu stechen, könnte niemand sein Pitchmarken ausbessern, wobei auch ins Grün gestochen werden muss.

Ganz kritisch ist natürlich auch Rudis Kommentar zu bewerten, dass man „eigentlich“ Strafschläge anrechnen müsste. Entweder muss man es oder es ist nicht so. Eigentlich dagegen zeigt, dass man von der Einhaltung der Regeln abweichen wird, obwohl man sie (scheinbar) kennt.