Tour-Report

Schmid mit Bestwert, Titeldebüt nach Marathon-Stechen und ein kurioser Fünf-Putt


21. Oktober 2024 , Thomas Fischbacher


Nummer 92 des OWGR: Matti Schmid
Nummer 92 des OWGR: Matti Schmid | © David Becker/Getty Images

Matti Schmid klettert in der Weltrangliste, ein Franzose feiert seinen ersten Tour-Sieg nach neun Pars im Stechen und auf der PGA Tour benötigt Joseph Bramlett fünf Putts aus drei Metern.

Bereits im vergangenen Jahr hatte sich angedeutet: Der Druck im Rennen um die Tour-Karte hat auf das Spiel von Matti Schmid keine negativen Auswirkungen. Im Gegenteil: In der Herbstserie der PGA Tour blüht der 26-Jährige aus dem Elite Team Germany so richtig auf. Innerhalb von nur vier Starts verbesserte sich der Bayer von Platz 125 des FedExCup auf den 89. Rang. Der Klassenerhalt dürfte damit sicher sein. Bei der Shriners Children’s Open sicherte er sich dank eines sensationellen Endspurts die zweite Top-Platzierung in Folge. In der Weltrangliste geht es dadurch unter die Top 100. Schmid, der für seinen dritten Rang 413.000 US-Dollar kassierte,  klettert auf Platz 92 – ein neuer Bestwert.

Auch Marcel Schneider gelang in dieser Woche ein wichtiger Schritt in puncto Klassenerhalt. Zuletzt war für den 34-Jährigen nicht viel in die richtige Richtung gelaufen. Bei den letzten 14 Turnieren reichte es zwölf mal nicht für den Einzug in die beiden Finalrunden. Beim Andalucía Masters freute sich der Golfprofi aus Bietigheim-Bissingen hingegen über ein wichtiges sportliches Ausrufezeichen. Der geteilte zwölfte Rang sorgt für einen Sprung auf den 111. Rang des Race to Dubai. Die besten 115 behalten am Saisonende ihre Tour-Karten.

Titeldebüt nach 230 Starts und neun Löchern Stechen

Der Titel ging nach Frankreich. Julien Guerrier fand im Real Club de Golf Sotogrande vor allem am Donnerstag (62 Schläge) und am Samstag (63) zur Sahneform. Am Sonntag kam es zu einem denkwürdigen Stechen mit Jorge Campillo, bei dem erst nach neun Löchern (Tour-Rekord eingestellt) der Sieger feststand. Nach jeweils acht Pars patzte der Spanier mit einem Bogey. Der 39-Jährige Guerrier freute sich in seinem 230. Start auf der DP World Tour über seinen ersten Tour-Titel. 
 



Bernhard Langer hat die Dominio Energy Charity Classic beim Premierensieg von Tim O’Neal auf dem 20. Rang beendet. Die deutsche Golflegende kam auf Runden von 71, 72 und 69 Schläge. Zuvor war der Deutsche auf Heimatbesuch. Im Zuge des MercedesTrophy Deutschland Finals besuchte der Altmeister den Öschberghof Golf Club. Eine Gelegenheit, die Youtuber Rick Shiels nutzte, um mit dem zweimaligen Masters-Sieger ein kleines Duell auszutragen.

Start-Ziel-Sieg für Hannah Green! Bei der BMW Ladies Championship (LPGA Tour) in Südkorea triumphierte die Australiern bereits zum dritten Mal in dieser Spielzeit. Europas Solheim-Cup-Star Céline Boutier hatte mit einem Schlag Rückstand knapp das Nachsehen. Esther Henseleit kam als 27. des 78 Frau starken Feldes ins Ziel. 

15 Schläger und ein Fünf-Putt

Joseph Bramlett spielte als 52. der Shriners Children’s Open ein scheinbar unauffälliges Turnier. Doch der Amerikaner stand dennoch in den Schlagzeilen. Nach einer 64 zum Auftakt mischte er oben mit. Runde zwei begann dann aber mit einem denkbar kuriosen Triple-Bogey. Bramlett puttete auf dem Par 4 der zehnten Bahn des TPC Summerlin aus gut drei Metern zum Birdie, verließ das Grün aber fünf Versuche später mit einer Sieben. 

Joel Dahmen gab das Turnier hingegen nach einer 76 in Runde eins auf. Einer der Protagonisten der Netflix-Doku Full Swing bemerkte während seiner Auftaktrunde, dass er einen Schläger zu viel in seiner Tasche hatte. Die Folge: Vier Strafschläge. Seinem Caddie Geno Bonallie die Schuld für den Regelverstoß zu geben, wäre ihm zu einfach. „Es ist auch nicht seine Schuld. Ich habe Dienstag und Mittwoch hier draußen gespielt. Wir haben es nicht gesehen.“ Für den 36-Jährigen wird es nun eng im Rennen um die Tour-Karte 2025.

Greg Norman ist keiner, der sich in den vergangenen Jahren viele Freunde gemacht hat in der Golfwelt. Der CEO von LIV Golf, 20 PGA Tour Titel schwer und einstige Nummer eins der Welt, ist seit dem Start der neuen Liga immer wieder durch polarisierende und teilweise empörende Behauptungen aufgefallen. Einem neuen Bericht des Sports Business Journal zufolge arbeitet die in Saudi-Arabien ansässige Liga nun daran, einen Nachfolger für Norman als CEO zu finden.

Wer sich den Traum vom Ryder Cup als Zuschauer im nächsten Jahr erfüllen will, sollte finanziell gut aufgestellt sein. Die Ticketpreise wurden im Vergleich zu den vergangenen Veranstaltungen noch einmal deutlich angehoben.