Tour-Vorschau

Schmid und Jäger in der schwarzen Wüste


8. Oktober 2024 , Daniel Dillenburg


Matti Schmid und Stephan Jäger spielen diese Woche im Black Desert Resort in Utah.
Matti Schmid und Stephan Jäger spielen diese Woche im Black Desert Resort in Utah. | © instagram.com / Getty Images

Das Elite-Team-Germany-Duo Matti Schmid und Stephan Jäger schlägt in dieser Woche bei der Black Desert Championship in Utah ab. Außerdem sind etliche deutsche Spielerinnen in Asien am Start. Die Tour-Vorschau:

PGA Tour: Black Desert Championship

Black Desert Resort Golf Course, Utah, 10. bis 13. Oktober

Eigentlich ist der Herbst sehr farbenfroh. Doch statt gelbroter Laubwälder bekommen die PGA-Tour-Spieler in dieser Woche die schwarze Wüste zu Gesicht. Warum „Schwarze Wüste“? Die Black Desert Championship findet im Black Desert Resort in Utah statt. Der brandneue, 2023 in Gänze geöffnete Kurs erstreckt sich über ein Lavafeld und verfügt über nur zwei Wasserhindernisse. Optisch ist das Tom Weiskopf/Phil Smith-Design eine Augenweide. Breite Fairways sind das Markenzeichen des Par-71-Platzes und es wird spannend zu sehen, wie sich einige der besten Golfer der neuen Herausforderung stellen.

Die Premierenausgabe der Black Desert Championship markiert obendrauf eine langersehnte Rückkehr. Seit 1963 wurde kein PGA-Tour-Event mehr in Utah ausgetragen. Für das dritte Turnier des FedExCup Falls kehrt man in den für seine weit ausgedehnten Wüstenlandschaften bekannten US-Bundesstaat zurück. Etwas enttäuschend für den Veranstalter und die Fans: Utahs bekanntester Golfer, Tony Finau, ist nicht am Start. Mit Chris Kirk und Lucas Glover (beide USA) sind nur zwei Top-50-Spieler dabei. Doch der FedExCup Fall steht nun mal im Zeichen der Spieler in den hinteren Gefilden der Saisonwertung.


Dazuzählt auch Elite-Team-Germany-Spieler Matti Schmid. Vergangene Woche noch 125. des FedExCup konnte sich der gebürtige Regensburger dank eines T16 bei der Sanderson Farms Championship um fünf Plätze verbessern. Jeder Punkt kann am Ende entscheidend sein. Denn nur die Top 125 haben ihre volle Tourkarte sicher. Zweiter Deutscher im Feld ist Stephan Jäger. Auch er erreichte in der vergangenen Woche die Top 25. Als 57. der Weltrangliste ist er der viertbestplatzierte Spieler im Feld. Ihm kommt also eine gewisse Favoritenrolle in Utah zu.

LPGA Tour: Buick LPGA Shanghai

Qizhong Garden Golf Club, China, 10. bis 13. Oktober

Die LPGA Tour läutet ihren Asia Swing ein: Den Anfang macht die Buick LPGA Shanghai, die erst zum vierten Mal ausgetragen wird. Die ersten zwei Ausgaben konnte die US-Amerikanerin Danielle Kang gewinnen. Aufgrund einer schwachen Saison wäre sie diese Woche eigentlich nicht qualifiziert. Kang erhielt jedoch eine Einladung in das 81 Frau starke Feld. Es handelt sich also um ein limitiertes Feld. Einen Cut gibt es bei dem 72-Löcher-Event nicht. Entsprechend schwierig ist es, einen Platz im Feld zu erhalten. Die einzige Deutsche, die sich qualifizieren konnte: Esther Henseleit.

Die Silbermedaillengewinnerin aus dem Elite Team Germany gehört zu den besten Spielerinnen des Jahres. Der einzige Schönheitsfehler: Henseleit konnte noch kein LPGA-Turnier gewinnen. Die 26. im Race to CME Globe erreichte viermal die Top Ten und verdiente schon knapp eine Million US-Dollar Preisgeld. Außerdem feierte sie vor wenigen Wochen ihr Debüt beim Solheim Cup. Schon jetzt kann die 25-Jährige also sehr zufrieden sein mit ihrer Saison. Und wer weiß: Vielleicht gelingt ihr in Asien der langersehnte Durchbruch auf der LPGA Tour.


Titelverteidigerin in dieser Woche ist die US-Amerikanerin Angel Yin. Im vergangenen Jahr bezwang sie Landsfrau Lilia Vu im Playoff und feierte in ihrem 159. LPGA-Start den ersten Triumph. Yin nahm, wie so viele andere Spielerinnen auch, die Aramco Team Series in Shenzhen in der vergangenen Woche mit, um sich auf den Asia Swing einzustimmen. Während sie bei dem LET-Event geteilte Zehnte wurde, holte sich die Französin Céline Boutier ihren ersten Titel des Jahres. Auch Boutier schlägt im Qizhong Garden Golf Club ab und zählt nach ihrem Sieg zu den Top-Favoritinnen.

DP World Tour: Open de France

Le Golf National, Frankreich, 10. bis 13. Oktober

Die älteste nationale Meisterschaft Kontinentaleuropas auf einem der berühmtesten Plätze der Welt. Warum Le Golf National so berühmt ist? Hier fanden in den vergangenen Jahren einige großartige Turniere statt. Unvergessen der Ryder Cup 2018, bei dem die Europäer mit 17,5 zu 10,5 Punkten triumphierten. Oder natürlich die Olympischen Sommerspiele in diesem Jahr, die auf dem erst 1990 eröffneten Platz stattfanden. Die erste Open de France ging hier 1991 über die Bühne. Seitdem fand das Event nur in zwei Jahren nicht auf Le Golf National statt. Der Platz ist mit seinen vielen Wasserhindernissen wie gemacht für großes Drama.

Eine besondere Rückkehr nach Paris feiert der Italiener Francesco Molinari. Beim Ryder Cup 2018 holte er als erster Europäer alle fünf möglichen Punkte. Gemeinsam mit Tommy Fleetwood („Moliwood“) war Molinari der USA-Schreck. In dieser Woche spielt er zum ersten Mal seit 2018 wieder am Ort des historischen Erfolgs. Dabei hatte er in den Vorjahren eigentlich immer gut performt auf diesem Platz. Molinari wurde hier schon dreimal Zweiter. Vor zwei Jahren konnte mit Guido Migliozzi ein anderer Italiener die Open de France gewinnen.


Das mit 3,25 Millionen US-Dollar dotierte Event ist das drittletzte Turnier der regulären Saison. Nach der Genesis Championship Ende Oktober geht es nur für die Top 70 des Race to Dubai weiter zur Abu Dhabi HSBC Championship. Die Top 50 wiederum danach qualifizieren sich für das Saisonfinale. Deutsche wären aktuell keine in Dubai dabei. Marcel Siem hat aber als 54. des Rankings gute Aussichten auf die DP World Tour Championship. Die Open de France ist sein erstes Turnier nach einer kleinen Verschnaufpause. 2012 konnte er die französische Open im Le Golf National gewinnen. Mit Bernhard Langer und Martin Kaymer stehen zwei weitere Deutsche in der Siegerliste.

Der zweite Deutsche unter den Top 70 im Race to Dubai ist Elite-Team-Germany-Spieler Yannik Paul Rang 66. Auch er hat gute Erinnerungen an dieses Turnier. Bei seinen beiden Starts hier erreichte er jeweils die Top Ten. Die weiteren Deutschen im Feld sind Nick Bachem, Marcel Schneider, Alexander Knappe und Maximilian Kieffer.

Ladies European Tour: Wistron Ladies Open

Sunrise Golf and Country Club, Taiwan, 10. bis 13. Oktober

Von Shenzhen nach Taiwan. Vom chinesischen Festland geht es rüber auf die Insel, die 180 Kilometer östlich von China liegt. Ursprünglich war die Wistron Ladies Open nicht als Event auf der Ladies European Tour vorgesehen. Doch da die Mallorca Ladies Open aufgrund von fehlenden Sponsoren abgesagt werden musste, bemühte man sich um Ersatz. Man einigte sich mit der TLPGA auf eine Co-Sanktionierung und somit ist die LET erstmals in das Turnier im Sunrise Golf and Country Club involviert. Seine Premiere feierte das Event 2020 und bislang war es fest in taiwanesischer Hand. Bleibt abzuwarten, ob dies mit der Anwesenheit der vielen starken internationalen Spielerinnen so bleibt.

Das Preisgeld wurde auf eine Million US-Dollar angehoben. Die Wistron Ladies Open spielt damit in einer Liga mit den Aramco Team Series Events. Anders als in der vergangenen Woche fehlen jedoch die großen Namen. Major-Siegerinnen wie Céline Boutier und Ruoning Yin, die bei der ATS in Shenzhen noch dabei waren, spielen diese Woche auf der LPGA Tour und so richtet sich der Fokus in Taiwan auf den Kampf um den Gesamtsieg. Die Schweizerin Chiara Tamburlini will ihre Führung in der Order of Merit weiter ausbauen, hat aber starke Konkurrenz. Neben ihr sind acht weitere Turniersiegerinnen aus dieser Saison dabei.

Das National Team Germany wird von Sophie Witt, Aline Krauter und Patricia-Isabel Schmidt vertreten.

Weitere Turniere mit deutscher Beteiligung:

PGA Tour Champions: SAS Championship
Prestonwood CC, North Carolina, 11. bis 13. Oktober

Alex Cejka und Bernhard Langer

Challenge Tour: Hainan Open
Sanya Luhuitou GC, China, 10. bis 13. Oktober

Jan Schneider und Nicolai von Dellingshausen