Team-WM Girls
Ziel erreicht: Top Ten in Kanada
5. Oktober 2024 , Stefan Bluemer
Mit einem Gesamtscore von neun über Par belegen die Mädchen des Junior Team Germany bei der inoffiziellen Team-WM im Endklassement den zehnten Platz. Das in Zahlen gegossene Ziel wird damit erreicht und als viertbeste Nation Europas dürfen Bundestrainer Sebastian Rühl und seine Mädels stolz die Heimreise antreten, zumal neben den Scores und Platzierungen dieses Turnier für die Talente von unschätzbarem Wert ist und jede für sich ganz viel gelernt hat.
Toronto/Kanada – Den Titel machten Südkorea und Gastgeber Kanada in beeindruckender Manier unter sich aus. Beide Team lagen mit -19 am Ende zehn Schläge vor den USA. Korea bekam die Goldmedaille, weil die Asiatinnen die besseren „Streichergebnisse“ gespielt hatten. Auch in der Einzelwertung holte sich mit Soomin Oh eine Südkoreanierin mit -14 weit vor Aphrodite Deng aus Kanada die Goldmedaille.
Beste Deutsche in der Einzelwertung war Antonia Steiner. Die Athletin des GC Hubbelrath beendete das Turnier nach einer 73 (+1) am Finaltag mit Gesamt Even Par auf dem siebten Platz. In der vierten Wettkampfrunde musste Steiner nur zwei Bogeys notieren, durfte aber auch nur ein Birdie auf die Karte schreiben. Keine Europäerin stand am Ende besser als die Deutsche.
Potenzial aufgeblitzt
Eine steile Lernkurve hatte die Jüngste im Team. Sofia Maier-Borst hat sich der Herausforderung gestellt und ist von Tag zu Tag besser mit den komplexen Aufgaben fertig geworden, die der Credit Valley Golf and Country Club aus Austragungsort dieser Team-WM den Talenten aus 23 Nationen gestellt hat. So kam es dann auch fast schon logisch, dass die 16-Jährige des GC St. Leon-Rot am Finaltag mit einer 73 (+1) ihren besten Tagesscore ablieferte. Und dies, obwohl ihr wieder ein Doppelbogey auf die Karte rutschte und zudem noch vier Bogeys in den Büchern stehen. Dem entgegen setzte die Kurpfälzerin aber satte fünf Birdies und ließ damit auch ihr Potenzial aufblitzen.
„Wir hatten als Team das Ziel, noch in die Top Ten reinzurutschen. Wir haben alle nochmal alles gegeben. Ich habe ganz in Ordnung angefangen. Für mein Gefühl sind die Front Nine die einfacheren Löcher. Da gibt es drei wirklich sehr machbare Par 5 und deswegen dachte ich eigentlich, dass ich auf den Front Nine ein bisschen Gas geben ein paar Birdies sammeln würde. Aber ich habe dann halt nach einem Schlag ins Wassern ein Double an dem einen Par 5 gemacht und an dem anderen auch noch Bogey, als ich unter den Bäumen im dicken Rough lag. Dafür, dass es eigentlich die einfacheren Löcher sind, war der Start also nicht so wirklich gut. Dafür habe ich aber auf den Back Nine echt viel gut gemacht. Gerade hinten raus habe ich an wirklich schwierigen Löchern ein paar Birdies gemacht. Ich habe halt wirklich gute und wichtige Putts noch gelocht. Die Birdie-Putts waren auch eher länger. Das war dann auf jeden Fall ein sehr gutes Finish und ich bin damit im Endeffekt sehr zufrieden. Ich sehe auf jeden Fall Fortschritte innerhalb der Woche, wie ich mein Spiel ein bisschen anpasse und verbessere. Nachdem wir ja eher weiter hinten in der Woche gestartet sind, haben wir uns wirklich sehr, sehr gut vorgespielt“, war Sofia Maier-Bost mit dem Abschluss rundum happy.
Kurzes Momentum
Uma Bergner startete mit Bogeys auf den Löchern 1 und 4 nicht optimal, fing sich dann aber und glich mit Birdies auf den Löchern 9 und 10 wieder aus. Anschließend wollten aber keine weiteren Birdies mehr fallen. Im Gegenteil. Die Athletin, die ihren Trainingsschwerpunkt nach Mannheim verlegt hat, kassierte noch vier Bogeys und kam mit einer 76 (+4) vom Platz. Dieser Score fiel an diesem Tag nicht in die Team-Wertung.
Zufriedener Bundestrainer
Bundestrainer Sebastian Rühl hatte zum Abschluss der Saison mit seinem Team noch einmal einen großartiges Erlebnis und freute sich über die Leistungen seiner Schützlinge: „Eine ganz tolle Golfsaison neigt sich ganz langsam dem Ende zu. Was für ein toller Abschluss! Unser Ziel für das Turnier war, neben den internen Prozesszielen, eine Top-Ten-Platzierung und die haben wir uns heute erspielt. Zehnter Platz! Ich bin super stolz auf die Mädels. Wir haben heute unter ganz schweren Bedingungen wirklich extrem gutes Golf gespielt, besonders hintenrum an den schweren Löchern. Da konnten wir es richtig gut zusammenhalten, haben sogar noch an schweren Löchern Birdies gemacht. Und da wo andere Länder Schläge verloren haben, haben wir wirklich unsere Strategie durchsetzen können und konnten punkten. Ich freue mich wahnsinnig. Es war ein ganz tolles Event hier in Kanada. Die Mädels gehen jetzt in drei Wochen Pause, bevor es dann im November mit der Leistungsdiagnostik wieder anfängt. Und obwohl natürlich der Team-Aspekt hier bei dem ganzen Event im Mittelpunkt steht, so möchte ich doch gerne nochmal Antonia Steiner erwähnen, die als geteilte Siebte in der Einzelwertung wirklich ein sensationelles Ergebnis erzielt hat und das auf einem wirklich sensationell schweren Golfplatz. Großen Respekt vor der Performance der Mädels. Ich freue mich auf alles, was in den nächsten Jahren kommt und freue mich, wenn wir uns bald mal wieder sehen.“
Für den Bundestrainer ist das Ende der Saison aber gleichzeitig schon wieder der Auftakt zu neuen, arbeitsreichen Wochen: Schon in der kommenden Woche sind 27 Mädels für eine Sichtung eingeladen. „Da stehen bestimmt auch ein paar in den Startlöchern für die nächste Reise nach Kanada“, ist Rühl zuversichtlich, weiterhin mit talentierten Mädchen erfolgreiche Aufbauarbeit leisten zu können.