Natur

Fore! Achtung Wildschweinschaden


18. September 2024 , Petra Himmel



Der Wildschweinbestand in Deutschland wächst. Und wenn ein Trupp Wildschweine beschließt, auf den Fairways nach Leckereien zu suchen, bricht Alarm bei den Greenkeepern aus.

Im GC Schloss Langenstein hatte das Greenkeepermannschaft um Alexander Buhl jüngst alle Hände voll zu tun, nachdem ein Trupp Wildschweine beschloss, auf den Fairways nach Leckereien zu suchen. Die Fairways drei und sieben des weiträumigen Geländes der Golfanlage nahe dem Bodensee in Baden-Württemberg hatten 18 Wildschweine nachts umgegraben. Der Wildschweinzaun hatte offenbar an einer Stelle versagt. Es war nicht das erste Mal, dass die Wildschweine den Golfplatz von Schloss Langenstein als Ziel auserkoren.

Die Arbeitsschritte verraten, warum sich die Gesamtstundenzahl der Greenkeeper für die Reparatur auf immerhin 70 summierte:

  • Zuerst wurden die Grasfetzen aussortiert, die noch brauchbar waren.
  • Dann mussten die Kanten gesäubert werden und die Teile wurden passend ausgelegt.
  • Substrat wurde in die Löcher verteilt.
  • Schließlich wurden die Teile möglichst ohne Lücken zusammengesetzt.
  • Vier Tage später sahen die Fairways schon wieder gut aus.

Was tun gegen solche Wildschweinprobleme? Außer der Installation eines Zauns ist am Ende nicht viel zu machen.

Aufgrund der Tatsache, dass die Anzahl der Wildschweine in Deutschland stetig zunimmt, sind diese zu bestimmten Jahreszeiten sowieso zur Jagd freigegeben. Schließlich richten sie nicht nur auf Golfplätzen sondern auch in der Landwirtschaft oder unter den Wildbeständen Schäden an und übertragen außerdem Krankheiten.

Tatsache aber ist: Wildschweine sind nicht nur Allesfresser, sondern obendrein auch sehr anpassungsfähig. Zu ihrer bevorzugten Nahrung zählen nicht nur Kastanien, Wurzeln, Knollen und Beeren, sondern eben auch Kleintiere und Insektenlarven. Und die finden sich in den Fairways auf Golfplätzen, wo zum Beispiel die Tipula-Larven der Wiesenschnake zu finden sind.

Was bleibt, ist eine Erkenntnis: Das Greenkeeper-Team des GC Schloss Langenstein hatte das Problem im Griff. Greenkeeping ist bekanntlich weit mehr als nur das Mähen von Gras.

| © GC Schloss Langenstein