Solheim Cup

Henseleits Bilanz und besondere Momente


16. September 2024 , Thomas Kirmaier


Kann stolz auf ihr Solheim-Cup-Debüt sein: Esther Henseleit holte in Virginia 1,5 von drei möglichen Punkten für Team Europa. © Mark Runnacles/Getty Images
Kann stolz auf ihr Solheim-Cup-Debüt sein: Esther Henseleit holte in Virginia 1,5 von drei möglichen Punkten für Team Europa. © Mark Runnacles/Getty Images

Sie hätte den Solheim Cup mit Team Europa so gerne gewonnen. Dennoch: Esther Henseleit feiert ein gelungenes Debüt und hofft schon jetzt auf eine weitere Chance.

Es sei immer ihr Traum gewesen, für Team Europa beim Solheim Cup abschlagen zu dürfen. Nun ist er in Erfüllung gegangen. Esther Henseleit hat ihren ersten Auftritt beim großen Event in den Büchern. Er endete zwar nicht mit einem Sieg (Team USA setzte sich mit 15,5:12,5 durch und eroberte den Pokal zurück), aber die deutsche Debütantin kann stolz auf ihren Auftritt sein. Warum? Weil sie gleich in mehrfacher Hinsicht mit starkem Golf und Nervenstärke überzeugen konnte.

Angefangen hat es damit, dass Europas Kapitänin Suzann Pettersen Rookie Henseleit gleich am Freitagmorgen im ersten Match an den Abschlag schickte. Begründung von Captain Pettersen: Sie halte nicht viel davon, die Neuen draußen sitzen und darauf warten zu lassen, wie das werden wird. Okay, dafür hätte sie auch Newcomerin Albane Valenzuela wählen können. Sie entschied sich für die deutsche Nationalspielerin. Vielleicht auch deshalb, weil die nach ihrer Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Paris mit mächtig Selbstvertrauen im Gepäck angereist war.


Was Henseleit von ihrer Freundin und Spielpartnerin Charley Hull (beide traten auch am Samstag im Foursome gemeinsam an) für den Solheim Cup lernen konnte? „Geh einfach raus und mach deinen Schlag. Denk nicht zu viel nach, sondern triff den Ball einfach gut.“ Klingt einfach. Du brauchst aber Nervenstärke, um bei der „USA!“ brüllenden Menge cool zu bleiben. Im Klassischen Vierer am Samstag gelangen der Deutschen dann weitere Traumschläge – vor allem auf der 18. Bahn.

Auf dem Schlussloch des Robert Trent Jones Golf Club nahe der US-Hauptstadt Washington D.C. folgte der große Auftritt der Olympia-Zweiten aus dem Elite Team Germany. Einen stattlichen Abschlag von Hull ließ die 25-Jährige einen traumhaften Wedge-Schlag folgen. Der Ball kam aus gut 75 Metern nur wenige Zentimeter neben dem Loch zur Ruhe. Das Birdie war geschenkt und brachte den Europäerinnen den zweiten Punkt des Tages. „Es war richtig schön, den Punkt aufs Board zu bringen und ein bisschen Blau zu sehen“, so Henseleit im Interview mit Sky-Reporter Flo Bauer. „Das war ein richtig gutes Gefühl.“

Solheim-Cup-Impressionen mit Esther Henseleit

Bilder und Momente von Esther Henseleits Solheim-Cup-Debüt. © Mark Runnacles/LET
Bilder und Momente von Esther Henseleits Solheim-Cup-Debüt. © Stuart Wallace/LET
Bilder und Momente von Esther Henseleits Solheim-Cup-Debüt. © Mark Runnacles/LET
Bilder und Momente von Esther Henseleits Solheim-Cup-Debüt. © Stuart Wallace/LET
Bilder und Momente von Esther Henseleits Solheim-Cup-Debüt. © Stuart Wallace/LET
Bilder und Momente von Esther Henseleits Solheim-Cup-Debüt. © Stuart Wallace/LET
Bilder und Momente von Esther Henseleits Solheim-Cup-Debüt. © Mark Runnacles/LET
Bilder und Momente von Esther Henseleits Solheim-Cup-Debüt. © Stuart Wallace/LET
Bilder und Momente von Esther Henseleits Solheim-Cup-Debüt. © Scott Taetsch/Getty Images
Bilder und Momente von Esther Henseleits Solheim-Cup-Debüt. © Stuart Wallace/LET
Bilder und Momente von Esther Henseleits Solheim-Cup-Debüt. © Stuart Wallace/LET
Bilder und Momente von Esther Henseleits Solheim-Cup-Debüt. © Stuart Wallace/LET
Bilder und Momente von Esther Henseleits Solheim-Cup-Debüt. © Stuart Wallace/LET
Bilder und Momente von Esther Henseleits Solheim-Cup-Debüt. © Stuart Wallace/LET
Bilder und Momente von Esther Henseleits Solheim-Cup-Debüt. © Stuart Wallace/LET
Bilder und Momente von Esther Henseleits Solheim-Cup-Debüt. © Stuart Wallace/LET

In ihrem abschließenden Einzel am Sonntag bekam es Henseleit mit Andrea Lee zu tun. Die US-Amerikanerin hatte ihre beiden Matches zuvor gewonnen. Doch auch davon ließ sich die inzwischen in Arizona lebende Norddeutsche wenig beeindrucken. „Ich habe extrem gut gespielt, es ging hin und her zwischen uns“, so Henseleit. Sie sei ein bisschen enttäuscht, nicht gewonnen zu haben. „Aber ich habe immerhin einen halben Punkt geholt. Wir haben es den Amerikanerinnen etwas schwerer gemacht.“

Ihre Bilanz nach ihrem ersten Solheim Cup? 1,5 von drei möglichen Punkten geholt. Als Rookie. Dazu einmal mehr unvergessliche Momente mit Team Europa erlebt und spannende, neue Bekanntschaften gemacht. 2015 hatte Esther Henseleit beim Solheim Cup in St. Leon-Rot als damals 16-Jährige auf der Tribüne gesessen. Als Zuschauerin. „Von da an war es immer mein Ziel, irgendwann selbst dabei zu sein.“ Mission completed. Doch damit nicht genug: „Das war eine sehr coole Woche. Ich hoffe, dass ich noch einmal die Chance bekomme.“

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