DM AK 14/16

Emma Brand und Yoo Jin Bae siegen im Münsterland


8. September 2024 , Lars Kretzschmar


Strahlende Gesichter bei den beiden Siegerinnen Yoo Jin Bae (l.) und Emma Brand (beide GC St. Leon-Rot). (Foto: DGV/Kretzschmar)
Strahlende Gesichter bei den beiden Siegerinnen Yoo Jin Bae (l.) und Emma Brand (beide GC St. Leon-Rot). (Foto: DGV/Kretzschmar)

Wind und Regen würfeln das Leaderboard ordentlich durcheinander, bevor die Sonne doch für die siegreichen Führenden der Vortage scheint.

Everswinkel – Spannend, spannender, Deutsche Meisterschaft (DM) der Mädchen AK 14 und 16! Das diesjährige Finale im GC Brückhausen vor den Toren Münsters hatte alles, was Golfspiel so besonders macht. Wind, Regen, strahlenden Sonnenschein, einen stark auftretenden Golfnachwuchs und Entscheidungen, die in beiden Altersklassen erst mit dem letzten Putt am 18. Loch fielen. Auch wenn am Ende mit Emma Brand und Yoo Jin Bae (beide GC St. Leon-Rot) jeweils die Spielerinnen ganz vorne landeten, die auch an den Tagen zuvor das Feld angeführt hatten – danach hatte es zwischenzeitlich nicht ausgesehen.

Fokus auf sich selbst verhilft Emma Brand zum Sieg

Bereits vom ersten Turniertag an war das Feld bei den Mädchen AK 14 sehr eng beisammen. Emma Brand hatte jeweils einen Schlag Vorsprung behaupten können, hatte im Finale aber mit den veränderten Bedingungen zu kämpfen. Teils starker Wind verwehte so manch einen Ball, weshalb um jedes Par und erst recht Birdie gekämpft werden musste. So lag Brand nach zehn gespielten Bahnen bereits sechs über Par für den Tag. Emma Lucy Schulz-Hanßen hingegen, auch dank drei Schlaggewinnen zwischen Loch 3 und 5, nur einen Schlag über Par. Was folgte war ein Krimi über die verbleibenden acht Bahnen.

Erst kam die Sonne, dann spielte Emma Brand auch wieder konstant Pars und lochte an der 15 sogar zum Birdie. Trotzdem war es Schulz-Hanßen, die zwei Löcher vor Ende den Sieg vor Augen hatte. Nach zwei Schlaggewinnen trennten die Nachwuchsgolferin zwei Löcher vom möglichen Titel. Es folgte allerdings ein Bogey und auch auf dem Grün vorm Clubhaus wollte der Ball nicht zum erhofften Par fallen. Mit einer abschließenden 74er-Runde und insgesamt bei +10 warteten alle auf den letzten Flight und die Entscheidung. Und die fiel zu Gunsten von emma Brand aus. Vermeintlich ohne Nerven zu zeigen lochte sie sicher zu den für sie nötigen Pars, bevor der Jubel mit ihren Mannschaftskameradinnen keine Grenzen kannte. Ein Schlag Vorsprung bei +9 bescherten der jungen Badenerin den Titel bei der DM AK 14 2024.

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Wie es wirklich in ihr aussah beschrieb Brand nach der Siegerehrung so: „Auf der 18 war ich so nervös und jetzt hier zu stehen und den Pokal in der Hand zu halten ist surreal. Mir war zwischendurch als ich gespielt habe auch nicht wirklich bewusst, wie eng das alles war. Ich habe mich einfach auf mich fokussiert und dann habe ich gewusst, dass es gut wird.“ Darüberhinaus lobte Brand den starken Zusammenhalt im großen Team aus St. Leon-Rot. „Wir gönnen uns das alles gegenseitig, deswegen ist das super entspannt und macht unglaublich viel Spaß. Der Zusammenhalt macht einen nochmal viel stärker.“

Den dritten Platz und damit die Bronzemedaille sicherte sich derweil Helena Baraka (+11) vom GC München-Riedhof. Die Golferin aus der bayrischen Landeshauptstadt setzte die Konkurrenz vor ihr mit zwei späten Birdies nochmal richtig unter Druck, Emma Lucy Schulz-Hanßen und Emma Brand ließen sich allerdings nicht mehr von den Plätzen vor ihr verdrängen.

Yoo Jin Bae umgeht „cooles“ Stechen am letzten Loch

Bei den Mädchen AK 16 waren die Voraussetzungen deutlich andere. Yoo Jin Bae hatte zwei Tage souveränes Golf gezeigt, wenige Fehler gemacht und eine Führung von drei Schlägen mit in den Finaltag genommen. Doch auch sie hatte mit Wind, teils leichtem Regen und den veränderten Bedingungen im GC Brückhausen zu kämpfen. Nach vier Bogeys und einem Doppelbogeyam Ende der Front Nine war ihr Vorsprung nicht nur aufgebraucht, er hatte sich sogar in einen deutlichen Rückstand umgewandelt. Lena Geier vom GR Bad Griesbach machten die veränderten Verhältnisse sichtbar nichts aus. Neben souveränen Pars lochte die Spielerin aus Bayern sowohl an der 3 als auch der 7 zu Birdies und plötzlich zeigte das Leaderboard nicht drei Schläge Vorsprung für Yoo Jin Bae, sondern fünf vor für Geier.

Der Beginn der Back Nine sorgte dann allerdings dafür, dass die beiden Kontrahentinnen wieder zusammenrückten. Im Gleichschritt ging es so auf die letzten und entscheidenden Löcher. Mit simultanem Bogey, gefolgt von Birdie und Par lief alles auf ein Stechen hinaus. Den letzten Abschlag verzog Geier dann jedoch leicht nach rechts. Während sie ihren Ball im Rough unter Bäumen liegend mit dem zweiten Schlag lediglich zurück auf das Fairway beförderte, platzierte Yoo Jin Bae ihre Annäherung mit Chance auf ein Birdie nah an der Fahne. Geier spielte zwar einen fast perfekten Putt, er blieb allerdings auf der Lochkante liegen, gleichbedeutend mit einem Bogey zum Abschluss. Zwei Schläge hatte Bae nun zum Sieg und den sicherte sie sich, auch wenn das Birdie nicht mehr fiel. Mit einem Schlag unter Par ging der Sieg damit nach St. Leon-Rot, Lena Geier holte Silber mit Even Par.

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„Es waren drei tolle Tage“, berichtete Yoo Jin Bae nach ihrem Sieg und äußerte sich stolz auf ihr Spiel. „Es war sehr eng. Lena und ich haben uns wirklich einen guten Kampf geliefert. Sie war fünf Schläge vorne, bevor ich aufgeholt habe. Ein Stechen wäre schon cool gewesen, ich bin trotzdem froh, dass ich an der 18 den Put zum Sieg hatte.“

Die beste Runde des Finaltags gelang derweil Laetitia Leisinger (GC St. Leon-Rot). Sie blieb mit drei Birdies bei nur zwei Schlagverlusten als einzige Spielerin im Feld im letzten Durchgang dank einer 71 unter Par. Insgesamt brachten sie ihre zwei über Par auf den dritten Rang und damit zur Bronzemedaille.

Auch die Gastgeber im GC Brückhausen blickten auf eine erfolgreiche Woche zurück. „Wir haben diese Meisterschaften nicht zum ersten Mal durchgeführt. Da ist schon eine gewisse Erfahrung“, gab Clubpräsident Klaus Budde zu Protokoll. „Aber es ist jedesmal wieder neu und toll und für uns vom Renommee her wunderbar. Wir sind stolz, dass wir diese Meisterschaft austragen durften.“ Auch die Leistungen der jungen Golferinnen wußte Budde zu würdigen. „Das Leistungsspektrum der 14- und 16-Jährigen ist schon enorm. Das macht Spaß. Ich habe die Tage begeistert zugeschaut und wenn man dann ein so spannenden Finale hat wie heute, was will man mehr.“