EMM AK 50

Krimi gegen Frankreich


5. September 2024 , Christopher Tiess


Das Turnier ist noch lange nicht vorbei: Nach der Viertelfinal-Niederlage holt sich das deutsche Team die gute Laune zurück.
Das Turnier ist noch lange nicht vorbei: Nach der Viertelfinal-Niederlage holt sich das deutsche Team die gute Laune zurück. | © privat

In einem packenden Viertelfinalspiel unterliegen die deutschen Senioren gegen die favorisierten Franzosen mit 2:3. Dies bedeutet das Aus im Rennen um den Titel der Mannschaftseuropameister. Doch vorüber ist das Turnier noch lange nicht.

Es war spannend an diesem dritten Turniertag der AK-50-Mannschafts-Europameisterschaften. Und doch hat es am Ende für die Bundesadler nicht ganz gereicht - die amtierenden Vize-Europameister waren einfach ein bisschen stärker und das Team um Kapitän Roggenkämper hatte im entscheidenden Moment einfach nicht das nötige Quäntchen Golfglück auf seiner Seite.

Eine frühe Hypothek

Nachdem der Vierer mit Thomas Krieger (GC Heddesheim) und Axel Ritzau (Bochumer GC) relativ früh sehr hoch im Rückstand war, hat das Team in den Einzeln mit viel Mut und Einsatz gekämpft. Ulrich Schulte (Bochumer GC) und Felix Banzhaf (Frankfurter GC) brachten die Deutschen zurück ins Spiel. Insbesondere Banzhaf zeigte erneut seine Klasse und konnte den aktuellen Einzeleuropameister Rodrigo Lacerda Soares mit einem überzeugenden 5&4 schlagen. Schulte rang seinem Gegner Jean-Charles Gouvernaire ein 3&1 ab. Plötzlich stand es 2:1 für Deutschland. 

Die Bundesadler mussten nun noch eines der beiden letzten laufenden Einzel gewinnen. Allerdings lagen Rodolfo Erico Junge (GC St. Leon-Rot) und Marc Mazur (GSV Düsseldorf) permanent im Rückstand, auch wenn sie diesen zwischendurch auf jeweils 1down reduzieren konnten. Am Ende konnten die Franzosen die Partien jeweils am 17. Loch mit einem Birdie zu ihren Gunsten entscheiden. 

Das Aus im Viertelfinale ist bitter für die deutsche Mannschaft, denn die Ambitionen und Hoffnungen waren hoch. Dennoch war sich das Team um Kapitän Jochen Roggenkämper und Co-Kapitän Jos Gal durchaus bewusst: In diesem Duell waren sie die Außenseiter. 

Überraschung in rot-weiß

Apropos Außenseiter: Für eine faustdicke Überraschung sorgten die Dänen - und bewiesen einmal mehr: im Matchplay ist alles möglich. In der Zählspielqualifikation quetschten sie sich denkbar knapp an den Isländern vorbei und trafen im Viertelfinalspiel direkt auf die haushohen Favoriten aus England. Diese servierten die Skandinavier dann mit einem deutlichen 4:1 und fast ausschließlich vorzeitigen Entscheidungen ab. 

Außerdem triumphierte Schweden mit durchaus knappen Einzelentscheidungen und einem letztendlich krassen 5:0 über Spanien. Zudem holte Irland ein deutliches 4:1 gegen Schottland. Im Spiel um den Titel stehen nun die Halbfinalspiele an. Hier trifft Dänemark auf Frankreich sowie Irland auf Schweden. Die deutschen Herren treffen ihrerseits auf England. Und Spanien misst sich mit Schottland.

Für die deutschen Senioren geht es immerhin noch um Platz fünf. Kapitän Jochen Roggenkämper wirft einen Blick auf den nicht ganz einfachen Tag und die nächste Aufgabe: „Zunächst einmal schmerzt die Niederlage sehr, denn wir waren wirklich sehr nah dran. Immerhin haben wir gegen den Vize-Europameister des letzten Jahres verloren. Morgen geht es dann gegen England, aktueller Europameister, die völlig überraschend gegen Dänemark verloren haben. Auch hier ist England sicherlich der klare Favorit, aber unsere Motivation und Siegeswille ist ungebrochen! 

Wir hoffen, dass das Momentum morgen auf unsere Seite ist. Ich kann meinem Team nichts vorwerfen, alles hat gepasst und die Vorbereitung war perfekt. Leider fehlte das Glück an der ein oder anderen Stelle. Aber so ist es nun mal im Golf…“