EMM AK 50
Solider Start für die Senior-Adler
3. September 2024 , Christopher Tiess
Mit einem guten Mannschaftsergebnis begann die deutsche AK50-Nationalmannschaft die Team-Europameisterschaften. Nach dem ersten von zwei Qualifikationstagen steht das Team um Kapitän Jochen Roggenkämper schlaggleich zu den fünfplatzierten Spaniern und sechs Schläge entfernt vom gefürchteten Rang neun.
Die wohl wichtigste Woche im Senioren-Golfsport hat begonnen: Die Mannschafts-Europameisterschaften der AK 50 stehen an. Der Wettbewerb der Herren findet im BlackSeaRama Golf Resort statt - und die deutschen AK-50-Herren sind mit einem gut gefüllten Rucksack nach Bulgarien gereist. Denn die Europameister von 2021 haben gerade eine zweijährige Durststrecke mit siebten und achten Plätzen hinter sich.
Zudem mussten sie den Verlust von Martin Birkholz, einem geradezu gefürchteten Matchplay-Gegner, verkraften. Zuletzt hatte „Birke“ im Jahr 2021 seine ganze Klasse zeigen können - dem Jahr des letzten großen Triumphs der deutschen Eurofighter.
Zurück in die Zukunft
Viel Reminiszenz an dieses denkwürdige Jahr - und der stetig wachsende Wunsch, an die alten Erfolge anzuschließen. Seit 2021 ist das Team einem spürbaren Wandel unterlegen - das zeigt auch die Übergabe der Kapitänswürde vom großen Altmeister Thomas Hübner an Jochen Roggenkämper. Immerhin: Roggenkämper hatte Zeit, sich dieses Team anzuschauen und einzustellen.
Und ganze fünf der sechs Nominierten haben bereits Erfahrung bei früheren Mannschafts-Europameisterschaften sammeln können. Neu mit dabei ist der Hesse Felix Banzhaf, dem das europäische Pflaster jedoch ebenfalls vertraut ist: Erst im Juni schnitt er bei der Senioren-Einzel-EM als bester Deutscher ab.
- Das deutsche Team sieht wie folgt aus:
- Jochen Roggenkämper (Kapitän; Düsseldorfer GC)
- Jos Gal (Co-Kapitän, GC St. Leon-Rot)
- Felix Banzhaf (Frankfurter GC)
- Rodolfo Erico Junge (GC St. Leon-Rot)
- Axel Ritzau (Bochumer GC)
- Thomas Krieger (GC Heddesheim)
- Ulrich Schulte (Bochumer GC)
- Marc Mazur (GSV Düsseldorf)
Der Austragungsort ist übrigens nichts für Menschen mit Höhenangst. Aus 200 Metern Höhe haben die Spieler einen schier endlosen Blick auf das Schwarze Meer, genauer gesagt auf die Bucht vom Kap Kaliakra bis zum Kap Galata. Das Resort bietet den ersten Meisterschafts-Golfplatz in Bulgarien. Das Design stammt von Gary Player höchstpersönlich und ist dessen erstes fertiggestelltes Projekt in Osteuropa. Wer hier niedrige Scores unterschreiben will, kann besser gut mit Wind umgehen.
Die EMM dauert ganze fünf Turniertage an. Die ersten zwei Runden gelten der Zählspiel-Qualifikation. Nur die besten acht Mannschaften spielen in der nachfolgenden Matchplay-Phase noch um den Titel. Entsprechend hoch ist die Motivation der Mannschaften, einen Platz in dem sogenannten Flight A zu erspielen. Insgesamt sind 21 Teams angetreten.
Die Titelverteidiger machen Druck
Den stärksten Auftakt zeigten die amtierenden Meister aus England. Als einziges Team bleiben sie unter dem Platzstandard und liegen mit -6 (354 Schläge) vorne. Irland folgt mit +1 (361 Schläge). Frankreich hat mit +4 (364 Schlägen) ebenfalls eine starke erste Runde gezeigt. Auf den weiteren Rängen geht es oft um einzelne Schläge, die über eine Platzierung entscheiden.
Hier finden sich die Deutschen mit +8 (368 Schläge) auf Rang 7 ein - schlaggleich zu Spanien (Platz 5) und Dänemark (Platz 6). Ausschlaggebend für die Platzierung ist die Höhe des Streichergebnisses. Das wichtigste Detail jedoch ist dieses: Zum neunten Rang hat das Team um Jochen Roggenkämper halbwegs beruhigende sechs Zähler Vorsprung.
Für den zweiten Turniertag ist dies eine stabile Ausgangslage, bei der das deutsche Team sein Schicksal selbst in der Hand hat. Dennoch ist die Konkurrenz eng und der zweite Tag des noch jungen Turniers wird zur ersten großen Entscheidungsschlacht. In der Einzelbetrachtung haben die Bundesadler die folgenden Ergebnisse erzielt:
- Felix Banzhaf (Frankfurter GC): 69 (-3)
- Rodolfo Erico Junge (GC St. Leon-Rot): 81 (+9)
- Axel Ritzau (Bochumer GC): 76 (+4)
- Thomas Krieger (GC Heddesheim): 76 (+4)
- Marc Mazur (GSV Düsseldorf): 71 (-1)
- Ulrich Schulte (Bochumer GC): 76 (+4)
Als bestplatzierter deutscher Spieler steht Banzhaf nach seiner Premierenrunde auf dem geteilten Rang 3 der Einzelwertung. Der Kapitän sieht seine Mannschaft auf einem guten Weg. So sagt Roggenkämper: „Unsere Zielsetzung im Moment ist unter die ersten Acht zu kommen und dann mal schauen, was im Lochspiel so geht. Morgen steht die zweite Zählspiel-Qualifikationsrunde an. Da ist noch ein wenig Potenzial drin für eine noch bessere Platzierung drin.
Der Platz hier ist in einem ganz guten Zustand, allerdings sind die Grüns im Moment noch sehr, sehr weich und holprig. Es hat hier in den letzten Wochen sehr viel geregnet. Die Grüns werden aber sicherlich während des Turnierverlaufs noch etwas besser werden. Ansonsten lässt sich der Platz gut spielen. Insbesondere unsere Long Hitter wie Marc Mazur und Rodolfo Junge haben hier Vorteile.“
Der zweite Turniertag beginnt um 08:00 Uhr von Tee 1 und Tee 10. Genau dann geht als erster Deutscher auch Felix Banzhaf an den Abschlag - dieses Mal von Abschlag 10.
Hier geht es zum Livescoring
EMM AK50
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