Tour-Report

Sieg nach Socket: Scheffler veredelt historische Saison


2. September 2024 , Thomas Fischbacher


Scottie Scheffler siegt auch in Atlanta
Scottie Scheffler siegt auch in Atlanta | © Ben Jared/PGA TOUR via Getty Images

Scottie Scheffler holt bei der Tour Championship in Atlanta seinen achten Sieg. Dabei unterläuft dem Amerikaner ein kurioser Patzer. Alexandra Försterling fällt im Finale der FM Championship zurück.

Wenn der mit Abstand beste Golfer der Welt mit Vorsprung in ein Turnier startet, wird es für die Konkurrenz schwierig bis unmöglich, noch etwas zu reißen. Bei der Tour Championship bekam Scottie Scheffler für seinen haushohen Vorsprung im FedExCup verhältnismäßig wenige Schläge gut auf die Verfolger. Doch der 27-Jährige fand auch bei der Tour Championship zur Bestform und spielte sein Polster sicher ins Ziel. Am Ende kam er vier Schläge vor Collin Morikawa ins Ziel. 

Dabei sorgte ein Socket aus dem Grünbunker der achten Spielbahn kurzzeitig für einen kleinen Schreckmoment – und für Hoffnung bei Morikawa, der zu diesem Zeitpunkt bis auf zwei Schläge an den Führenden herangerückt war. Doch anstatt Nervosität und weitere Wackler folgten drei Birdies und ein Eagle im weiteren Verlauf. Scheffler bewies einmal mehr die Nervenstärke, die ihn in so vielen wichtigen Momenten in dieser Saison ausgezeichnet hat. 


Unwirkliche Saisonbilanz

Acht Siege weist die Bilanz des dominanten Texaners in dieser Spielzeit aus, darunter sein zweites Green Jacket beim Masters, der Sieg bei der Players Championship, die olympische Goldmedaille und nun auch die Tour Championship. 62,3 Millionen Dollar (inklusive Bonus) an Preisgeld wandern auf das Konto des frischgebackenen Familienvaters. Acht Siege in einer Saison gelangen zuletzt übrigens einem gewissen Tiger Woods im Jahr 2006. „Wenn Sie es mit Worten beschreiben können, umso besser, denn ich glaube nicht, dass ich das kann”, erklärte er bei der Pokalübergabe.


PGA-Tour-Boss Jay Monahan hat sich übrigens während des Saisonfinals der PGA Tour nach längerem Schweigen zum stand der Verhandlungen mit LIV Golf geäußert. Konkretes konnte der Amerikaner nicht verraten, er betonte aber die Fortschritte. „Wenn man sich ansieht, wo wir jetzt stehen, dann sind wir in einem regelmäßigen Dialog. Wir haben die richtigen Leute am Tisch, die die richtige Einstellung haben. Das sehe ich in all diesen Gesprächen, und zwar auf beiden Seiten. Das stimmt mich optimistisch für die Zukunft und unsere Chance, zusammenzukommen.“

Försterling mit 77, Rottluffs Top-Zehn-Debüt

Alexandra Försterling aus dem Golf Team Germany hatte sich bei der Erstausgabe der FM Championship mit einer 67 am Samstag eindrucksvoll nach vorne gespielt. Sogar die Spitze war vor dem Finale nicht allzu weit entfernt. Doch für die Berlinerin, die in diesem Jahr bereits zwei Titel auf der Ladies European Tour gewonnen hatte, lief die vierte Runde nicht nach Plan. Eine 77 hatte einen Sturz auf Platz 43 zur Folge. Caroline Masson (T52) und Sandra Gal (72.) hatten ebenfalls den Cut geschafft. Den Sieg holte sich Haeran Ryu aus Südkorea. 

Für Maximilian Rottluff könnte das British Masters ein wichtiger Wendepunkt in seiner Rookie-Saison auf der DP World Tour werden. Die Woche im The Belfry sollte eine gute werden für den Mann vom GC Hubbelrath. Rottluff glänzte mit Runden von 69 und 67 Schlägen am Wochenende und erreichte damit erstmals in seiner Karriere die Top Ten in Liga eins. Am Ende stand Rang neun zu Buche. Im Race to Dubai geht es auf Position 115 nach vorne. 

Von Dellingshausen stark

Auch Nicolai von Dellingshausen blickt auf eine erfolgreiche Woche auf der Challenge Tour zurück. Der National-Team-Germany-Spieler hatte bei der Euram Bank Open Ende Juli am Titel geschnuppert und konnte nun auch bei der Rosa Challenge Tour in Polen überzeugen. Bei dem Event im Rosa Golf Club wurde von Dellingshausen starker Fünfter und sammelte damit weiter wertvolle Punkte für die Gesamtwertung. 

Es war der zweite Dreifach-Sieg der laufenden Pro-Golf-Tour-Saison. Nach Cédric Gugler durfte James Meyer De Beco bei der Stippelberg Open 2024 den dritten Titel in dieser Spielzeit in Empfang nehmen. Der Belgier setzte sich in den Niederlanden vor Koen Kouwenaar durch – und ist damit ab sofort auf der Challenge Tour spielberechtigt. Nicklas Staub aus Deutschland kam als Dritter ins Ziel.