Tour-Report

Erster Olympia-Teil, Macks Bestleistung und neue deutsche Meister


5. August 2024 , Redaktion Golf.de


Scottie Scheffler holt Gold, Polly Mack ein Top-Fünf-Ergebnis und die Hamburger Damen die deutsche Meisterschaft.
Scottie Scheffler holt Gold, Polly Mack ein Top-Fünf-Ergebnis und die Hamburger Damen die deutsche Meisterschaft. | © Getty Images / DGL

Die Medaillen beim Herrenwettbewerb der Olympischen Spiele sind vergeben, Polly Mack feiert eine persönliche Bestleistung und beim Final Four werden die neuen deutschen Meister gekürt. Der Tour-Report:

Zuletzt gab es in der Golfwelt eine kleine Debatte. Wen sollte man nach der Saison zum Spieler des Jahres auf der PGA Tour küren? Einige Fachleute vertraten die Ansicht, Xander Schauffeles zweifacher Major-Triumph wäre mehr wert als Scottie Schefflers Über-Saison mit sechs Siegen. Mit der olympischen Goldmedaille dürfte der Amerikaner nun aber endgültig auch diesen Titel sicher haben. Mit einer 62 (-9) im Finale des Golfturniers der Herren im Le Golf National bei Paris zog der beste Golfer der Welt am Sonntag einmal mehr eindrucksvoll an der Konkurrenz vorbei. Was für eine unglaubliche Saison!


Matti Schmid und Stephan Jäger schafften es beim olympischen Highlight nicht ganz, ihr Spiel über die volle Distanz zusammenzuhalten und landen am Ende im Mittelfeld auf Rang 26. „Ich habe die Bälle über das ganze Turnier richtig gut getroffen und meine Fehlschläge waren eigentlich nicht so schlecht, dass da immer gleich Doppelbogeys hätten entstehen müssen. Insgesamt ist es ein bisschen schade, aber in vier Jahren geht es von Neuem los“, so Schmid.

Und Jäger ergänzte: „Es war eine sensationelle Woche. Das Golfspiel zwar leider nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe. Nur eine Runde wirklich gut, der Rest eher nicht. Aber die Stimmung, einfach großartig. Das olympische Feeling war da. Allein die Standing Ovations an der 18, unglaublich. Das werde ich auf alle Fälle mitnehmen.“ Wir berichten täglich in unserem Olympia-Tagebuch von den Golfwettkämpfen in Paris >>>

Michael Hirmer kämpft aktuell auf der Pro Golf Tour um seine Spielberechtigung für die Challenge Tour. Dass der 27-Jährige dort spielerisch gut mithalten kann, beweisen die bisherigen Gastauftritte. Nach Platz 12 in der Bretagne Ende Juni reichte es bei der Irish Challenge im legendären The K Club nun mit Platz acht zum ersten Top-Zehn-Ergebnis der Saison. Der Deutsche Meister von 2015 notierte Runden von 71, 73, 67 und 69 Schläge (-8 total).

LPGA in Portland

Für den niederländischen Verband war sie nicht gut genug. Trotz sportlicher Qualifikation gehörte Dewi Weber nicht zum olympischen Aufgebot. Keine realistischen Chancen auf eine Top-Platzierung, so die offizielle Begründung. Darauf gab die LPGA-Spielerin genau zur richtigen Zeit die exakt richtige Antwort. Sie zeigte, dass sie bei Top-Turnieren sehr gut mithalten kann. Bei der Portland Classic führte sie zwischenzeitlich nach 66 und 62 Schlägen – und beendete das Turnier auf dem achten Rang.

In einer Saison, in der erst ein Top-25-Ergebnis gelungen war, meldete sich National-Team-Germany-Spielerin Polly Mack bei der Portland Classic zurück. Dank Runden von 63, 67, 69 und 70 Schlägen im Columbia Edgewater Country Club kam die 25-Jährige aus Berlin als geteilte Fünfte (-19) ins Ziel. Es war Macks zweitbestes Ergebnis auf der LPGA Tour nach ihrem geteilten dritten Rang beim Team-Event, dem Dow Great Lakes Bay Invitational, im vergangenen Jahr.

Die 62 von Scottie Scheffler war die Runde des Wochenendes. Aber die 80 von JoAnne Carner bei der US Senior Womens Open in Fox Chapel war ebenfalls maximal imposant. Der Grund: Die Hall-of-Famerin Carner, die unter anderem zweimal die US Womens Open für sich entscheiden konnte, ist bereits 85 Jahre alt. In sieben der acht vergangenen Runden beim Senioren-Major spielte oder unterbot sie ihr Alter. Der Titel ging an die US-Amerikanerin Leta Lindley, der im Finale eine furiose 64 (-7) gelang.


Nicht selten entsteht bei Golfern nach ihrem ersten Sieg eine kleine Delle – so etwas wie ein Titel-Kater. Nicht bei National-Team-Germany-Spieler Thomas Rosenmüller. Der Münchner bestätigte bei der Utah Championship seine Topform und wurde nur eine Woche nach seinem Durchbruch beim NV5 Invitational geteilter Fünfter (-21). Seine beste Runde hob sich der 27-Jährige zum Finale auf. Dank einer 64 (-7) im Oakridge Country Club machte Rosenmüller 22 Plätze auf dem Leaderboard gut. Im Saisonranking ging es vor auf Platz zwölf. Die Top 30 am Ende des Jahres steigen auf die PGA Tour auf.

Nach packenden Finals beim Final Four der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf 2024 im GC München-Riedhof stehen der GC St. Leon-Rot (Herren) und der Hamburger GC Falkenstein (Damen) als neue deutsche Meister fest. Die Damen des Hamburger GC bezwingen den GC St. Leon-Rot am 18. Loch und sichern sich beim Final Four mit 5 zu 4 Punkten die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft. Die Herren des GC St. Leon-Rot gewinnen nach 2023 zum zweiten Mal in Folge die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft und verteidigen damit erfolgreich ihren Titel. Alles zum Final Four lesen Sie hier >>>