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Zwischenbilanz: Deutsche Aufstiegskandidaten


29. Juli 2024 , Thomas Fischbacher


Ein Blick auf die deutschen Aufstiegskandidaten
Ein Blick auf die deutschen Aufstiegskandidaten | © golfsupport.nl / LET, Tristan Jones

Auf den Touren weltweit geht es langsam in die heiße Phase. Einige deutsche Protagonisten streben nach dem Aufstieg. Wir werfen einen Blick auf die Kandidaten.

Dass Helen Briem auf der Ladies European Tour bestens mithalten kann, zeigten ihre Auftritte beim Heimspiel am Seddiner See (T11) sowie der starke zweite Rang in Helsingborg (Schweden) in der darauffolgenden Woche. Darüber hinaus sicherte sich die Longhitterin aus Nürtingen während eines unwirklichen Formhochs drei Siege in Folge auf der LET Access Tour und belegt dort den ersten Rang in der Saisonwertung. Die Chancen, 2025 regelmäßig auf der LET abschlagen zu können, stehen bestens. Die 18-Jährige war vergangene Woche als Nummer eins der Amateur-Weltrangliste ins Profilager gewechselt. „Mein Ziel ist es, auf der großen Bühne des Weltgolfsports Fuß zu fassen, irgendwann einmal beim Solheim Cup dabei zu sein und Deutschland bei den Olympischen Spielen zu vertreten“, erklärte sie. 

Auch Helen Tamy Kreuzer, 25 aus Bensheim, hat als aktuelle Nummer zehn der Saisonwertung auf der LET Access Tour noch realistische Chancen, sich erneut die LET-Karte zu holen. Die besten Fünf steigen am Ende der Saison auf. Acht Turniere stehen noch auf dem Plan. 

Gute Chancen für KFT-Duo

Jeremy Paul hatte im Februar mit der Bahamas Great Exuma Classic sein erstes Event auf der Korn Ferry Tour gewonnen. Es war Pauls zweiter Profi-Erfolg nach seinem Sieg bei der Red Sea Ain Sokhna Classic 2018 auf der Pro Golf Tour. Und auch wenn es nach dem frühen Sieg auf den Bahamas ergebnistechnisch etwas ruhiger wurde um den 30-jährigen Hessen aus dem National Team Germany, steht die Türe zur PGA Tour weit offen. Als 13. der Saisonwertung bei noch sieben ausstehenden Turnieren sind die Aufstiegschancen hoch. Die Top 30 der Saisonwertung qualifizieren sich am Ende. 


Gleiches gilt für Thomas Rosenmüller! Sein Sieg beim NV5 Invitational in Illinois war sein erster Titel auf der Korn Ferry Tour. Dabei schraubte der Münchener sein Ergebnis auf 25 Schläge unter Par – ein Bestwert auf der Korn Ferry Tour in diesem Jahr. Der Lohn neben 180.000 Dollar an Preisgeld und einem Sprung auf Rang 207 in der Weltrangliste: In der Saisonwertung geht es auf den 15. Rang nach vorne. Damit sieht es auch für den 27-Jährigen, der in Texas studierte, sehr gut aus mit dem Aufstieg auf die PGA Tour. 

De Bruyn liegt gut im Rennen

Als potentiellen Aufsteiger kann man Jannik De Bruyn eigentlich nicht wirklich bezeichnen. Schließlich war der Rheinländer durch die bestandene Q-School bereits in dieser Spielzeit mit einer „kleinen Tour-Karte” immer wieder auf der DP World Tour aktiv. Nach den jüngsten Erfolgen ist der 24-Jährige vom GC Hösel auf einem guten Weg, die kleine in eine vollwertige Spielberechtigung auf der DP World Tour umzuwandeln, was wiederum als Aufstieg zu werten ist. Als aktuell 104. des Rankings hat sich De Bruyn, der die Italian Open 2024 auf dem dritten Platz beendete, ein kleines Polster herausgearbeitet.


„Das war knapp”, bilanzierte Nicolai von Dellingshausen. Dem National-Team-Germany-Spieler fehlte zuletzt bei der Euram Bank Open in Österreich nicht viel zu seinem ersten Titel auf der Challenge Tour. Doch auch für den zweiten Rang gab es reichlich Punkte, durch die der 31-Jährige nahe an die Aufstiegsplätze kletterte. Aktuell belegt er den 28. Rang des Road to Mallorca, die Top 20 sichern sich am Saisonende die Karte für die DP World Tour. Dort verbrachte von Dellingshausen bereits den Großteil der vergangenen Jahre. Bei 13 noch ausstehenden Turnieren ist noch alles möglich.   

Auch eine Liga tiefer wünscht sich ein Deutscher den Wiederaufstieg. Michael Hirmer feierte auf der Pro Golf Tour mit seinem vierten Tour-Sieg in der Türkei einen frühen Titel, seither wurde es ruhiger um den 27-Jährigen vom Golfclub Am Reichswald. Hirmer hatte bereits 2022 den Sprung von der Pro Golf Tour auf die Challenge Tour gemeistert, den Klassenerhalt aber leider verpasst. Als Neunter der Order of Merit hat er bei noch vier ausstehenden Turnieren noch Arbeit vor sich. Die Top fünf erhalten Tour-Karten.