Gefühl statt Power: Putt-Tipps vom Longhitter

Bryson DeChambeau ist vor allem für lange Drives bekannt. Er beherrscht aber auch die gefühlvollen Putts. Was ihm geholfen hat, sein Spiel auf dem Grün zu verbessern – und wie Sie davon profitieren können.

Wenn man an Bryson DeChambeau denkt, dann fallen einem schnell seine enorm kraftvollen Drives ein, die er immer wieder mit so viel Power vom Tee aufs Fairway jagt, dass er selbst seinen stärksten Gegnern viele Meter abnimmt. Der Amerikaner kann allerdings nicht nur Vollgas. Auf den Grüns dieser Welt stellt er regelmäßig sein Gefühl für präzise Putts unter Beweis – in jener Disziplin also, die wie kaum eine andere auf dem Golfplatz über Erfolg oder Misserfolg eines Spielers entscheidet. Als DeChambeau Mitte Juni bei der US Open in Pinehurst triumphierte, wiesen ihn die Statistiken am Ende der vierten Runde – keine Überraschung – auch als einen der Stärksten beim Putten aus. Auf dem US-Portal golf.com erklärt DeChambeau das Geheimnis seiner über die letzten Jahre bemerkenswerten Verbesserungen auf den Grüns. 

Konstanz als Schlüssel zum Erfolg

„Ich habe hart gearbeitet und in der Woche von Valhalla (PGA Championships 2024, Zweiter Platz für De Chambeua, Anm. d. Red.) etwas für mein Putting gefunden", sagte DeChambeau bei seinem Sieg in Pinehurst. „Von da an bin ich einfach nur ruhig geblieben und habe versucht, das gleiche Gefühl beizubehalten, das ich hatte, und nicht zu viel daran herumzubasteln.“ Konstanz also als Schlüssel für den Erfolg. „Ich weiß, dass das eine sehr einfache Antwort ist und dass Sie wahrscheinlich nach mehr suchen, aber es das Gleiche, was ich tue. Gerade zurück, gerade durch, sicherstellen, dass der Winkel der Schlagfläche so lange wie möglich rechtwinklig zur Ziellinie steht und meine Geschwindigkeit kontrollieren“, erklärt DeChambeau. Offenbar gilt auch für Profis das, was Amateure immer wieder verinnerlichen sollen: Fokus auf die Grundlagen. 
 

Selbstvertrauen auf dem Grün

Eine wertvolle Erkenntnis gewann DeChambeau beim Masters in Augusta – seitdem spüre er mehr Selbstvertrauen auf dem Grün. „Im Treffmoment habe ich meine Schultern geöffnet, was mir erlaubt hat, Putts zu ziehen.“, sagt er. „Es scheint so einfach zu sein, aber unter Druck reagiert der Körper manchmal auf eine Weise, die man nicht kontrollieren kann. Ich musste mich also darauf konzentrieren, meine Schulterlinie gerade zu halten und die Schlagfläche des Putters im Treffmoment gerade zu halten. Das hat mir zu meinem Erfolg bei in Valhalla verholfen.“ Und weiter: „Ich fühle mich auf diesen Grüns wohl, weil ich jahrelang geübt habe. (...) Das ist der Grund, warum ich mich ziemlich gut auskenne – weil ich das schon so lange gemacht habe. Wenn ich 22 oder 21 Jahre alt wäre, wäre es eine andere Situation.“