ETC4GD

Spannender Start in Hösel: Deutschland Fünfter, Frankreich führt


18. Juli 2024 , Thomas Fischbacher


Für Deutschland am Tee: Jonas Rother
Für Deutschland am Tee: Jonas Rother | © DGV

Super Stimmung, noch Luft nach oben beim Ergebnis – das deutsche Team ist mit dem Auftakt bei der Europäischen Mannschaftsmeisterschaft der Golfer mit Behinderungen (ETC4GD) nicht vollends zufrieden. Team Frankreich liegt nach den Foursomes in Führung.

Für das deutsche Team war es ein kürzerer Eröffnungsabend der Europäischen Mannschaftsmeisterschaft der Golfer mit Behinderungen (ETC4GD). Nach der feierlichen Zeremonie zum Auftakt saß das Team um Trainer Duncan Hannak beim Dinner und klärte die finalen Details, was die Spielstrategie betrifft. Dann ging es zurück ins Hotel.

Jede Minute Schlaf war wertvoll. Denn zum Auftakt der Team-EM war höchste Konzentration gefragt. Wie bereits in den vergangenen Jahren stand an Tag eins des Turniers, das in diesem Jahr erstmals in Deutschland stattfindet, gleich die Königsdisziplin auf dem Programm: die Foursomes, bei denen ein Ball abwechselnd gespielt wird, bis das Loch beendet ist. 


Um 9 Uhr ging es los auf dem Nordplatz im Golfclub Hösel. Um den ersten Abschlag herrschte eine gespannte Stille. Es war zu spüren, dass die Protagonisten in den Wettkampfmodus geschaltet haben. Thomas Blizzard hatte die Ehre, das Turnier zu eröffnen. Der Engländer schlug seinen ersten Ball mit dem Fairwayholz gut 220 Meter die Spielbahn hinunter. Ein eindrucksvoller Auftakt! Eine gute halbe Stunde später trat Jonas Rother an den Abschlag, trotzte der Drucksituation und freute sich ebenfalls über einen kraftvollen und präzisen ersten Schlag. 

„Es war ein harter Tag…”

Trainer Hannak hatte sich auf die Paarungen Christian Nachtwey und Rother sowie Christof Buhl mit Jennifer Sräga festgelegt. Mit der Ausbeute der deutschen Duos von 98 (Sräga/Buhl) und 95 (Rother/Nachtwey) Schlägen waren alle Beteiligten am Ende eines sommerlichen und trockenen Tages in Nordrhein-Westfalen jedoch nicht vollends zufrieden. 

EMM Hösel 24 – Tag 1

Am ersten Tag der EMM in Hösel standen Foursomes auf dem Programm
Andre Toth aus Norwegen bei der Annäherung
Team Schweden mit Erika Jonsson und Johnny Granberg
Bestens gelaunt: Jennifer Sräga mit Team-Partner Christof Buhl
Sräga am Abschlag
On the Tee from France: Kapitän Charles-Henri Quelin
Kraftvoll Mitte Bahn: Jonas Rother
Das deutsche Team auf dem ersten Fairway
In aller Munde: Die schnellen und treuen Grüns im GC Hösel
Mari Berkers (Niederlande)
Große Vorfreude bei Jennifer Sräga und Christian Nachtwey
Puttlinien-Analyse bei Sräga und Buhl
Christof Buhl aus Deutschland
Aimi Bullock beim Chip
Der Engländer Tony Lloyd mit dem Wedge
Cian Arthurs aus Irland beim Schlag ins Grün
Malerische Kulisse im Golfclub Hösel
Der Putt fällt: Große Freude bei Dianne Conway aus Irland
Sicher aufs Fairway: Mathieu Cauneau aus Frankreich
Putt versenkt: Freude bei Jonas Rother
Christian Nachtwey mit dem Texas Wedge


„Es war ein harter Tag, aber es hat dennoch viel Spaß gemacht”, analysierte Rother. „Ich bin sehr zufrieden mit meinem ersten Abschlag, den habe ich super getroffen und auch sonst war das lange Spiel sehr gut. Der Platz ist in einem super Zustand und die Grüns sind wirklich sehr schnell. Wenn man das nicht gewohnt ist, wird es sehr schwierig, gut zu putten. Wir haben unser Bestes gegeben und freuen uns auf den Tag morgen.”

Für den 17-Jährigen vom Golfclub Hof Hausen vor der Sonne ging es nach dem Mittagessen zurück zum Training auf die Driving Range. Was beweist: An Motivation und Einsatz fehlt es dem deutschen Team gewiss nicht.  

Platz fünf nach Runde eins

Schwarz-Rot-Gold belegt nach Runde eins von drei mit einem Gesamtergebnis von +51 Platz fünf von acht in der EMM-Wertung. „Wir sind sehr gut reingekommen, aber dann haben wir leider ein paar Fehler gemacht”, analysierte Hannak. „Unter dem Strich haben wir auf wenigen Löchern sehr viele Schläge verloren. Wäre das nicht passiert, wäre ich überglücklich. Foursome ist das schwierigste Format. Wenn man es schafft, sich vorne zu platzieren, stehen die Türen weit offen. Das ist uns leider nicht gelungen. Wir haben nicht ganz das gespielt, was wir wollten. Aber die Stimmung ist gut, wir brennen darauf, es am Freitag besser zu machen, und wollen in den gleichen Paarungen antreten. Im Greensome-Modus ist mit Sicherheit auch ein tieferes Ergebnis möglich.” 

Frankreich führt

Die Führung sicherten sich nach Tag eins die Franzosen. „Ich bin sehr glücklich über unsere Leistung, wir müssen akzeptieren, dass Bogey in diesem Format kein schlechtes Ergebnis ist”, erklärte Frankreichs Kapitän Charles-Henri Quelin. „Ich habe es genossen, an der Seite meiner Partnerin Mélody zu spielen. Foursome zum Auftakt war eine große Herausforderung, die wir sehr gut gemeistert haben.” 

„Wir waren im Vorfeld schon hier, haben den Platz kennengelernt und uns intensiv mit möglichen Paarungen auseinandergesetzt”, ergänzte der Scratch-Golfer. „Das hat uns definitiv geholfen. Es ist ein toller Platz, schwierig, aber fair und in erstklassigem Zustand.”

Das Team um Quelin, Philippe Pee Dit Graber, Mathieu Cauneau und Mélody Roccaz kam auf 77er und 84er Runden und führt bei insgesamt 19 über Par mit sechs Schlägen Vorsprung auf England. Fünf weitere Schläge zurück folgen die Niederländer. 

Im Nations Cup führen die Italiener vor dem Team aus Irland.

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