Ryder Cup 2025

Woods erklärt sein Nein zur Rolle als Kapitän


12. Juli 2024 , Thomas Kirmaier


Tiger Woods entschied sich gegen das Amt als US-Ryder-Cup-Captain. Nun erklärt er, warum. © Matthew Maxey/golfsupport.nl
Tiger Woods entschied sich gegen das Amt als US-Ryder-Cup-Captain. Nun erklärt er, warum. © Matthew Maxey/golfsupport.nl

Keegan Bradley soll Team USA beim Ryder Cup 2025 als Captain anführen. Für viele eine dicke Überraschung, denn eigentlich war Tiger Woods haushoher Favorit für dieses Amt. Der erklärt nun, warum er nicht kann – oder will.

Ein bisschen war's  wie bei der Trainersuche des FC Bayern. Alle glaubten, dass ein Star, ein großer Name (Zidane) die Rolle übernehmen wird. Dann zogen die Verantwortlichen einen eher Unbekannten (Kompany) aus dem Hut. So ähnlich lief's bei der Suche nach einem Captain für das US-Ryder-Cup-Team.

In Amerika waren sich so gut wie alle Golffans einig, dass nur einer in Frage kommen würde, Widersacher Europa Ende September 2025 in Farmingdale (New York) in die Schranken zu weisen: Tiger Woods. Am Ende wurde es Keegan Bradley. Warum? Weil Superstar Woods trotz wochenlanger Verhandlungen (oder eben deswegen?) abgesagt hatte. Nun erklärt der GOAT, warum.

„Mit meiner neuen Verantwortung gegenüber der Tour und den damit verbundenen zeitlichen Verpflichtungen hatte ich das Gefühl, nicht in der Lage zu sein, die nötige Kraft für Team USA und die Spieler aufzubringen“, so Woods in einer Erklärung, die nun von der PGA of America veröffentlicht wurde. Er wolle sich voll und ganz seinen Aufgaben als Mitglied des PGA Tour Policy Boards und des PGA Tour Enterprises Board of Directors widmen. Dabei bleibe somit kaum oder zu wenig Zeit, sich zusätzlich als Skipper im Ryder Cup zu engagieren.


Die Tür in die Kapitäns-Kabine bleibt aber natürlich nicht auf ewig geschlossen, denn Woods fügte hinzu: „Das heißt nicht, dass ich in Zukunft kein Team-Captain sein möchte. Wenn ich das Gefühl habe, dass es der richtige Zeitpunkt gekommen ist, werde ich meinen Hut wieder in den Ring werfen.“ 2019 hatte er Team USA beim Presidents Cup in Australien zum Sieg geführt. Nach der PGA Championship 2024 in Valhalla verkündete er, man sei in Gesprächen über ein mögliches Engagement beim Ryder Cup. Alle dachten, das Thema sei durch. Und dann kam Bradley.

Woods hat auf dem Bethpage Black Course, wo 2025 gegen Europa gespielt wird, Großes erreicht. 2002 hatte er dort die US Open gewonnen. Insofern waren sich nahezu alle US-Golf-Experten einig, dass er der richtige Mann sei. Nun kam es aber anders und Keegan Bradley sitzt am Steuer. Eine Garantie ist das aber wohl auch nicht. Zur Erinnerung: Henrik Stenson war vor Rom als neuer Kapitän von Team Europa installiert und gefeiert worden, ehe er von Luke Donald abgelöst wurde. Mit diesen Ämtern scheint es inzwischen ähnlich zu sein wie bei den Trainern des FC Bayern. Alles ist möglich.