Reise

Hier entsteht etwas Großes


12. Mai 2024 , Daniel Dillenburg


Ein besonderer Platz inmitten der Natur: Dunas Course in Terras da Comporta.
Ein besonderer Platz inmitten der Natur: Dunas Course in Terras da Comporta. | © James Hogg / Flickr

Unberührte Schönheit trifft auf die Essenz des Links-Golfs: Der neue Dunas Course von Terras da Comporta blickt auf eine bewegte Entstehungsgeschichte und verspricht eine nachhaltige Zukunft.

Schon die Anfahrt zur Anlage lässt vermuten, dass man sich hier noch in der Entwicklungsphase befindet. Das Eingangstor ist provisorisch. Die Straße zum Golfplatz führt durch einen unberührten Pinienwald. Ein kleiner Kreisverkehr wirkt noch etwas fehl am Platz. Denn derzeit findet man auf der mehr als 1.000 Hektar großen „Dunas“-Anlage nur einen 18-Löcher-Platz samt Trainingsmöglichkeiten sowie einem kleinen Pro-Shop wieder. Schon vor Ankunft auf dem Parkplatz kann man erste Blicke vom Dunas Course in Terras da Comporta erhaschen. Sofort wird einem klar: Hier entsteht etwas Großes.

Der gut eine Stunde südlich von Lissabon gelegene Dunas Course ist der erste Golfplatz von David McLay-Kidd auf dem europäischen Festland und hat seit seiner Eröffnung im Juni 2023 weltweit für Schlagzeilen gesorgt - unter anderem wurde er zum „World's Best New Golf Course“ gekürt. Der an der Küste in einer abgeschiedenen Umgebung am Rande des Naturschutzgebiets der Sado-Mündung gelegene Dunas-Platz wurde auf 84 Hektar natürlichem, sandigem Gelände angelegt und unter Anwendung der nachhaltigsten Verfahren gebaut.

15 Jahre später

Dass Golfliebhaber erst seit einem Jahr nach Terras da Comporta pilgern, liegt nur an einer chaotischen Entstehungsgeschichte, die schon 2008 ihre Anfänge nahm. Platzarchitekt McLay-Kidd begann mit seinen Arbeiten, musste diese jedoch aufgrund des Niedergangs der Banco Espirito Santo, dem ursprünglichen Bauherrn, bald wieder einstellen. Zu diesem Zeitpunkt waren die ersten neun Löcher bereits angelegt. Fehlende finanzielle Mittel legten die Arbeit brach – die Natur nahm sich ihr Land zurück. Das Projekt lief Gefahr, für immer in der Mottenkiste zu verschwinden.

Ein Platz mit viel Sand um die Spielbahnen.
Ein Platz mit viel Sand um die Spielbahnen. | © James Hogg / Flickr


Doch McLay-Kidd konnte aufatmen, als 2019 Vanguard Properties, der größte Immobilienentwickler Portugals, das Areal übernahm. Zu allem Überfluss kam beim zweiten Anlauf die Corona-Pandemie dazwischen und erschwerte die Bauphase erneut. Allen Widerständen zum Trotz konnte der Platz im Sommer 2023 endlich offiziell eröffnet werden. Dass das gesamte Projekt 15 Jahre andauerte und zwischenzeitlich zum Scheitern verurteilt schien, davon ist nichts mehr zu spüren. Der Platz wirkt trotz seines jungen Alters schon sehr reif und ausgegoren.

Abwechslungsreicher Championship-Platz

Dass McLay-Kidd erstklassige Golfplätze bauen kann, sollte hinlänglich bekannt sein. Bandon Dunes, Beaverbrook und der Castle Course in St. Andrews – um nur wenige zu nennen – stammen aus seiner Feder. Als gebürtiger Schotte weiß er, wie ein Linksplatz auszusehen hat. Und genau dies schlägt sich im Design des Dunas Course nieder. Die von Pinien gesäumten Löcher schlängeln sich durch massive Dünen. Trotz der vielen Bäume fühlt man sich niemals eingeengt, was allen voran an den großen Sandflächen, die einen um die mit Fescue-Gras bewachsenen Spielbahnen erwarten, liegt. Der Golfurlaub wird hier seinem Namen gerecht. Denn auf dem Dunas Course kommt Urlaubsstimmung auf.

Abwechslungsreich und spaßig sind die zwei Adjektive, die einem als erstes einfallen. Der Platz wirkt enorm groß, ist aufgrund seiner Topografie auch nicht wirklich begehbar – Buggys sind im Greenfee von 175 Euro inkludiert - und doch haben hier nicht nur die Longhitter ihre Freude. Jedes Loch bietet einem mehrere Optionen. Dies beginnt bei den sechs unterschiedlichen Tee-Boxes. Die einen mögen es lieber konservativ. Die anderen gehen gerne ins Risiko und werden für einen guten Schlag auch belohnt. Das beste Beispiel hierfür ist die Acht, ein kurzes Par 4, dem wahrscheinlich spaßigsten Loch des Platzes. Riskiert man den Drive über den Bunker auf der linken Seite, hat man im besten Fall einen Eagle-Putt vor sich. Die sichere Variante wäre der Abschlag mit dem Eisen auf die großzügige Landefläche auf der rechten Seite.

Ein heißer Anwärter auf das
Ein heißer Anwärter auf das "Signature Hole": Loch acht. | © James Hogg / Flickr


Ein Balanceakt, der McLay-Kidd überaus gelungen ist: Der Dunas Course ist herausfordernd, bei weitem aber nicht überfordernd. Es besteht immer die Möglichkeit, eine breite Landezone anzuspielen. Auf dichtes Rough wurde verzichtet, genauso wie auf Wasserhindernisse. Die Grüns sind groß, die Bunker teilweise links-typisch tief. Das Auge, und das golft ja bekanntlich mit, wird niemals durch zu viele Eindrücke überanstrengt. Auch wenn man gerne einmal einen Blick aufs Meer erhaschen würde. Dies bleibt einem auf dem Dunas Course verwehrt. Aus umweltrechtlichen Gründen darf in Portugal nicht näher als ein Kilometer ans Wasser gebaut werden. Immerhin kann das Meeresrauschen auf gewissen Löchern vernommen werden.

Das sagt Architekt David McLay-Kidd

„Der Golfsport hat den ganzen Globus umrundet und findet nirgendwo ein besseres Zuhause als an Sandstränden, wie denen von Comporta. Sand und Meer sind die grundlegenden Zutaten für großartiges Golf. Schauen Sie sich nur eine Liste der besten Golfplätze der Welt an, von St. Andrews bis Pebble Beach, der Sand, die Brise und die Küste sind die Elemente, die der Mensch nicht erschaffen kann, sie müssen natürlich existieren. Golfer sehnen sich danach, auf schönen, natürlichen, ungekünstelten Plätzen zu spielen, deshalb ist Links-Golf das beste Golf, und Comporta ist echtes Links-Golf, einzigartig in Portugal, einzigartig in ganz Südeuropa. Für Golfer, die Links-Golf kennen, ist dieser Platz ein ‚Muss‘, für diejenigen, die ihn nicht kennen, ist er eine neue Erfahrung, eine Erweckung dessen, was Golf eigentlich sein sollte.“

Die Trainingsmöglichkeiten samt Driving Range auf der rechten Seite.
Die Trainingsmöglichkeiten samt Driving Range auf der rechten Seite. | © James Hogg / Flickr


Golf – und sonst?

Golfpuristen kommen schon jetzt in Terras da Comporta voll auf ihre Kosten. Der Platz präsentierte sich in einem außergewöhnlich guten Zustand, die Trainingsmöglichkeiten – allen voran die Driving Range – sind oberste Güteklasse. Und vielmehr erwartet einen auf der Anlage auch (noch) nicht. Das Resort steckt nämlich noch in den Kinderschuhen. Vanguard Properties hat auf dem riesigen Stück Land südlich von Lissabon einiges vor: 250 Villen, mehrere Hotels, Sportanlagen, sogar Supermärkte und Schulen sind geplant. Irgendwann soll Terras da Comporta eine „Guarded Community“ werden, die sich ideal als zweites Zuhause anbieten könnte – das nötige Kleingeld vorausgesetzt. Unberührt soll die direkte Umgebung des Dunas Course bleiben, damit die Golferfahrung nicht vom Anblick großer Hotelbauten getrübt wird.

Doch bei dieser Größe des Projekts reicht selbstverständlich nicht ein Golfplatz. Und so befindet sich mit Torre bereits ein zweiter 18-Löcher-Platz in Arbeit – designt von niemand geringerem als Masters-Champion Sergio Garcia. Für den Spanier ist es das erste Vorhaben dieser Art. Das Stück Land, das ihm zur Verfügung steht, bietet ihm jede Menge Gestaltungsraum. „Das Land hat alle Zutaten für einen spektakulären Golfplatz“, so Garcia über sein Premierenwerk. „Wir versuchen, den Platz so natürlich wie möglich in die Landschaft einzupassen, um den Gästen das Gefühl zu geben, dass die Löcher zusammen mit der Umgebung von den Händen der Zeit geformt wurden.“

Oberstes Credo: Nachhaltigkeit

Apropos Zeit: Terras da Comporta blickt in eine spannende Zukunft. Und um diese überhaupt zeitgemäß bestreiten zu können, hat man sich bei Vanguard Properties dazu verschrieben, einen streng nachhaltigen Weg einzuschlagen. Angefangen bei der Golfplatzpflege, bei der auf herkömmliche, mitunter umweltschädigende Methoden verzichtet wird, über die Baumaterialien aller geplanten Gebäude bis hin zur Energiegewinnung, die irgendwann fast ausschließlich aus eigens gespeister Solarenergie bestehen soll. Der Reichtum an erneuerbaren Ressourcen und das milde atlantisch-mediterrane Klima des Landes begünstigen den Einsatz modernster nachhaltiger Technologien und Lösungen.

In Bezug auf das Design bevorzugt das Projekt Materialien wie Holz und Kork, die eine einzigartige Fähigkeit haben, CO2 aus der Atmosphäre zu binden. Sie eignen sich auch hervorragend für die Fertigbauweise, da sie die Bauzeit sowie den Energieverbrauch reduzieren. Von Betonbau will man in Terras da Comporta nichts wissen. Und so wird auch das geplante Clubhaus über dem 18. Grün des Dunas Course mit einer besonderen Holzoptik aufwarten.

So soll es dann irgendwann aussehen: Das Clubhaus des Dunas Course.
So soll es dann irgendwann aussehen: Das Clubhaus des Dunas Course. | © Azalea / Flickr


Bis Terras da Comporta die Züge eines Resorts annimmt, werden noch einige Jahre vergehen. Hoffentlich mit weniger Unterbrechungen als beim Bau des Golfplatzes. Bis die Hotels stehen, sind Gäste auf das Angebot in der Umgebung angewiesen. Wer nicht im trubeligen Lissabon unterkommen, sondern die Region rund um die Anlage etwas näher kennenlernen möchte, könnte sich beispielsweise im 30 Autominuten entfernten Santiago niederlassen. Hier bietet sich ein Verbleib im Octant Hotel allein deswegen an, weil das 4-Sterne-Hotel eine Zusammenarbeit mit dem Dunas Course pflegt und entsprechend attraktive Pakete anbietet:

Paket 4 Übernachtungen & 3 Golfrunden

  • 4 Übernachtungen im Octant Hotel Santiago (inklusive Frühstück)
  • 3 Runden auf Terras da Comporta - Dunas
  • Buggy-Leihe an jedem Golftag
  • 1 Range-Token pro Person an jedem Golftag

Preise ab 725€ pro Person, im Doppel-/Zweibettzimmer

Paket 7 Übernachtungen & 5 Golfrunden

  • 7 Übernachtungen im Octant Hotel Santiago (inklusive Frühstück)
  • 5 Runden auf Terras da Comporta - Dunas
  • Buggy-Leihe an jedem Golftag
  • 1 Range-Token pro Person an jedem Golftag

Preise ab 1.023€ pro Person, im Doppel-/Zweibettzimmer

Weinverkostung ab 13,00€ pro Person

Abendessen im À Terra Restaurant ab 33,00€ (ohne Getränke)

Zum Angebot >>>