Regelfrage #28

Vierbeinige Caddies?


10. Juli 2024 , Dietrich von Garn


Regelfrage der Woche #28
Regelfrage der Woche #28 | © golfsupport.nl/Stefan Heigl

In der Regelfrage der Woche widmet sich DGV-Regelexperte Dietrich von Garn einer „Regelproblematik“. Diesmal bringt Silja Siebringtihrenhundmit ihren Hund mit auf die Runde. Jörg Jadarfdiedatdenn fragt sich, ob die dat denn darf?

Die Situation:

Im Golfclub „Schöne Wiese“ sind Hunde auf dem Platz erlaubt. Silja Siebringtihrenhundmit freut sich sehr darüber und hat ihren Mitspielern schon vorab angekündigt, ihren Hund „Fussel“ zur nächsten Runde mitzubringen. Britta Bittekeinehundehier war etwas skeptisch, aber der Name „Fussel“ klingt auch für sie nett und harmlos, während Jörg Jadarfdiedatdenn die Sache mal auf sich zukommen lässt.

Britta und Jörg warten schon am Abschlag und schauen den Weg zum Parkplatz entlang, als dort ein riesiges haariges Monster auftaucht, das in ihre Richtung trottet. Mit der Leine im Maul (Hund ist ordnungsgemäß angeleint) wartet es dort auf Silja, die nun auch erscheint. 

„Das ist Fussel“, stellt Silja das Monster vor.

„Er ist ein Irish Wolfhound. Wollt Ihr ihm guten Tag sagen? Ihr könnt ihn ruhig anfassen.“ Die beiden Mitspieler sind eher der Ansicht, dass die Größe des Hundes es nicht nötig machen würde, näher heranzugehen. 

Schließlich schlagen die beiden ab und gehen vor zum roten Abschlag, von wo aus Silja ihren Ball leider ins Rough schlägt. Das scheint sie nicht zu stören, denn sie wendet sich an ihre Mitspieler und sagt: „Passt mal auf.“ Und dann zu Fussel: „Such den Ball!“

Daraufhin setzt sich Fussel in Bewegung, bleibt kurz danach im Rough stehen und starrt dort auf den Boden.

Britta und Jörg sind fassungslos. „Der Hund sucht Deinen Ball!? Das ist verboten! Das ist ein unerlaubtes Hilfsmittel!“

Silja schaut die beiden zweifelnd an. Haben die beiden Recht? 

Die Lösung:

In der Regel 4.3a steht, dass niemand etwas verwenden darf, was Fertigkeiten ersetzt, die ein Bestandteil des Spiels sind. 

Sind Hunde jedoch zugelassen, zählen sie zur erlaubten Ausrüstung eines Spielers und dürfen je nach Ausbildungsstand mehr oder weniger gut bei der Suche helfen.

Zeigt der Hund den Ball aber nicht nur an, sondern berührt oder bewegt er ihn, zieht sich der Spieler einen Strafschlag zu, da er den Hund auf die Suche geschickt hat und damit verursacht hat, dass der Ball sich bewegt (Regel 9.4). 

Und nein, dies zählt nicht als ein Bewegen bei der Suche (was straflos wäre), denn der Hund hatte den Ball schon lange gerochen, bevor er den so bereits gefundenen Ball bewegte.

Also gilt der Spruch: „Hat der Hund 'ne gute Nase, gewinnt man damit eine Vase!“