DM AK 65/75

Drei neue Meister für die Senioren


7. Juli 2024 , Christopher Tiess


Die neuen Meister von links nach rechts: Ulrich Schulte (Herren AK 65), Barbara Stock-Schroer (Damen AK 65), Veit Pagel (Herren AK 75)
Die neuen Meister von links nach rechts: Ulrich Schulte (Herren AK 65), Barbara Stock-Schroer (Damen AK 65), Veit Pagel (Herren AK 75) | © privat

Die Deutschen Meisterschaften AK 65 und AK 75 haben mit Barbara Stock-Schroer, Veit Pagel und Ulrich Schulte eine vollständig neue - und mitunter sogar erstmalige - Titelbesetzung gefunden.

Die Spiele im GC Wümme sind vorüber - die AK 65 und AK 75 haben ihre neuen Meister gefunden - zu einer erfolgreichen Titelverteidigung ist es dabei nicht gekommen. Spannende Titelentscheidungen gab es jedoch allemal.

In der erstmalig ausgetragenen Deutschen Meisterschaft AK 75 zeigt der legendäre Veit Pagel einmal mehr: er kommt, um zu siegen. In einem knappen Duell gegen Waldemar Krüger (Bochumer GC) bleibt der aus der Führung heraus gestartete Falkensteiner stets eine Nasenlänge vorne und siegt letztendlich mit zwei Schlägen Vorsprung. 254 Schläge (+35) stehen auf Pagels Tableau. 

Krüger, der von Platz drei aus in die Finalrunde gestartet ist, kann sich zwar einen Schlag  an Pagel heran arbeiten. Am Ende bleibt dem Bochumer jedoch „nur“ die Vizemeisterschaft. Krüger beendet die Turnierpremiere mit 256 Schlägen (+37). Der von Rang zwei aus gestartete Rolf Grefe (Bielefelder GC) verabschiedete sich denkbar früh aus dem Titelrennen, nachdem er an der ersten Spielbahn direkt ein Triple Bogey notieren musste. Er erspielt sich mit 258 Schlägen (+39) die Bronzemedaille.

Auch wenn es keine erfolgreichen Angriffe auf die Spitze mehr gab, haben auch die weiteren Platzierungen bis zum Schluss einen Fühlung zu den späteren Medaillengewinnern gewahrt. Und nur falls jemand daran gezweifelt haben sollte: die Leistungsdichte bleibt auch in der AK 75 hoch.

Mit dem Turniersieg ist Veit Pagel automatisch der erste AK-75-Meister Deutschlands. Warum dieser Sieg für den Falkensteiner aber so besonders ist, erklärt er hier: „Ich habe irgendwann vor dem Turnier durchgezählt und bin auf 49 gewonnene Meisterschaften gekommen - national und international. Und ich dachte mir, 50 wäre ja doch eine schöne runde Zahl. Das hat nun funktioniert. Letztendlich war ich hier mit meinem Spiel nicht zufrieden - ich habe halt einfach nur gewonnen. Aber es ist eine Deutsche Meisterschaft. Und ich finde, die AK 75 ist eine schöne Ergänzung, um den älteren Spielern eine Chance auf Wettkampfgolf zu spielen.“

Preissing mit schwerem Start

Ähnlich knapp ging es bei den Damen der AK 65 zu. Gerda Preissing (Stuttgarter GC Solitude) musste schon früh auf der Runde immer wieder Schlagverluste hinnehmen, sodass Barbara Stock-Schroer (GC Gütermann Gutach) an Bahn 5 die Führung übernahm. Das Rennen um die Krone blieb denkbar knapp und tatsächlich gingen die beiden Kontrahentinnen mit ausgeglichenem Ergebnis auf Bahn 16. 

Dort musste Preissing allerdings ein Doppelbogey hinnehmen - diesen erneuten Rückstand konnte sie zwar nochmal verkürzen aber nicht mehr ausgleichen. Am Ende siegt Stock-Schroer mit 254 Schlägen (+35) und nimmt den Titel mit in den tiefen Süden. Gerda Preissing kämpfte bis zum Schluss darum, den Vorjahrestitel ihrer verstorbenen Clubkameradin Cornelia Schmidt-Stützle beim Stuttgarter GC Solitude zu halten. Am Ende kann sie mit 255 Schlägen (+36) auf einen sehr starken Vizemeister-Titel schauen.

Der dritte Rang geht mit 258 Zählern (+39) an Petra Flamme vom Club zur Vahr. Ihre Clubkollegin Martina Vissing, die nach dem ersten Turniertag die Führung innehatte, beendet die Meisterschaft auf Platz vier. Pia Wunderlich (GC Kürten), die von Rang drei aus in die Finalrunde gestartet ist, rutscht nach ihrer 93 (+20) zum Abschluss noch auf T6 ab.

Schulte holt den Pott in den Pott

Bei den Herren der AK 65 hat Titelverteidiger Christian Domin (Hamburger GC) mit 75 Schlägen (+2) die beste Finalrunde gespielt. Doch der Meister heißt am Ende Ulrich Schulte (Bochumer GC). Der Nationalspieler aus dem Ruhrpott hat die Runde mit angenehmen sieben Schlägen Vorsprung starten können und spielte die letzten 18 Bahnen ohne besonderen Druck runter. Am Ende reicht ihm eine 78 (+5), um das Turnier mit immer noch beruhigenden vier Schlägen Führung zu beenden. 

228 Schläge (+9) benötigte Schulte für die drei Runden über den Meisterschaftsplatz des GC Wümme. Domin bleibt mit 232 Schlägen (+11) der zweite Rang. Erst mit respektvollem Abstand belegt der so stark in das Turnier gestartete Keith Vince (Club zur Vahr) den dritten Rang (243; +24). Den vierten Rang teilen sich Claus Mühlfeit (GC Heddesheim) und Christoph Städler (G&LC Semlin am See), der mit seiner 86er Abschlussrunde (+13) klar aus dem Rennen um die Medaillen ausschied. 

So geht hier am Nordrand der Lüneburger Heide eine Meisterschaft zu Ende, die mit vielen Premieren ausgestattet war und dabei hoffentlich nur der Auftakt für ein neues Kapitel im Senioren-Leistungssport darstellt.