DIAC

Doppelsieg für Hamburger Damen


5. Juli 2024 , Stefan Bluemer


Sieg für Hannah Karg vom Hamburger GC (@ privat)
Sieg für Hannah Karg vom Hamburger GC (@ privat)

Bei der Danish International Amateur Championship (DIAC) sichert sich Hannah Karg vom Hamburger GC nach vier Runden den Titel. Platz zwei geht an Clubkameradin Emilie von Finckenstein. Bei den Herren verhindert der Däne Kristian Hjort mit seinem Sieg einen weiteren deutschen Doppelsieg. Morris Schiefner vom G&LC Berlin-Wannsee kommt auf Platz zwei, Bronze geht an Cedric Otten vom GC Hubbelrath.

Silkeborg/Dänemark – Rund 30 Kilometer von Aarhus entfernt fand die DIAC auf einer der größten Golfanlagen Skandinaviens statt. Der Silkeborg Ry GC verfügt über 54 Löcher und ist dafür bekannt, die Süd-West-Runde immer besonders anspruchsvoll herzurichten, wenn ein großes Turnier ansteht. Für Herren spielen sich die Par 72 mit 6.391 Meter, Damen haben 5.307 Meter harter Prüfung hinter sich, wenn sie ins Clubhaus kommen.

Bei der seit dem Jahr 2000 ausgetragenen Meisterschaft hatten bisher nur Anton Albers vom Hamburger GC im Jahr 2021 und Chiara Merten vom GC Hubbelrath (2015) für deutsche Siege gesorgt.
Nun gibt es zum dritten Mal Schwarz-Rot-Gold in der Siegerliste. Hannah Karg war nach vier Wettkampfrunden, die teils von heftigen Regenfällen und sehr viel Wind begleitet waren, die einzige Spielerin, die das Turnier unter Par beenden konnte. Nach Runden mit 71 und 70 Schlägen ging die Hanseatin, die 2017 mit den Scottish Girls schon früh einen großen internationalen Titel gewonnen hatte, als Führende in die dritte Runde, in der sie mit einer 71 ihre Führung weiter ausbauen konnte. Im Leaderflight ging Karg, die vier Titel im U.S.-Collegegolf gewonnen hat, mit drei Schlägen Vorsprung auf Emilie von Finckenstein in die Finalrunde. Die Hamburger Clubkameradin hatte 73 und zweimal 71 Schläge gebraucht.

Zweiter Titel des Jahres

Auf der Finalrunde blieb Hannah Karg ohne Birdie, hielt aber bei schweren Bedingungen ihren Score gut beisammen. Dennoch holte Emilie von Finckenstein auf und lag nach 15 Löchern gleichauf, nachdem sie selbst auf der 14 mit ihrem dritten Birdie die drei Bogeys ausgeglichen hatte und die Führende mit ihrem dritten Bogey auf dem 15. Grün ihren Vorsprung verspielt hatte.

Am Ende hatte die Siegerin aber doch wieder zwei Schläge Vorsprung, weil sie auf den Schlusslöchern Nerven und Wind beherrschen konnte, während die Hamburger Clubkameradin noch zwei Bogeys notieren musste.
Hannah Karg war natürlich stolz über den großen Titel, den sie bei schweren Bedingungen erkämpft hatte: „Der Golfplatz war echt wieder anspruchsvoll - so wie in den Jahren zuvor auch. Ich spiele immer sehr gerne in Silkeborg. Um vorne mitzuspielen, muss sowohl das lange Spiel, als auch das kurze Spiel zu 100 Prozent sitzen. Der Platz liegt mir sehr, weil man viel um das Par kämpfen muss. Mit meinem Spiel bin ich im Großen und Ganzen sehr zufrieden. Besonders gut waren die Up-and-downs um die Grüns und auch meine mentale Einstellung. Zusammen mit meinem Trainer Luis Schmid war vor dem Turnier das Ziel ganz klar, zu gewinnen. Daher bin ich jetzt sehr froh, dass ich das umsetzen konnte!“

Coole Woche

Auch wenn es am Ende nicht für den Sieg gereicht hatte, war auch Emilie von Finckenstein, die in der 1. Bundesliga der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf gemeinsam mit Hannah Karg für den Hamburger GC spielt, recht zufrieden: „Es war insgesamt ein sehr cooles Turnier, vor allem weil mehrere Spielerinnen aus Falkenstein da waren. Wir hatten uns ein Haus gemietet und hatten eigentlich eine ganz coole Woche. Weil wir alle den Cut gemacht hatten, konnten wir die Zeit ganz gut zusammen genießen. Der Platz war anspruchsvoll. Er ist relativ eng und verzeiht auch nicht viele Fehler. Vor allem mit dem Sturm und dem Regen wurde es sehr anspruchsvoll. Ich habe von meinem aggressiven Spiel vom Tee profitieren können und noch ganz gut scoren können. Am Ende hat es leider nicht gereicht, es war sehr knapp zwischendurch, aber es hat sehr viel Spaß gemacht. Vor allem mit Hannah die letzten zwei Tage zu spielen und dass zwei von uns dann am Ende auf dem Podest stehen konnten, war cool. Diese Woche wird uns in guter Erinnerung bleiben.“
Als weitere Falkensteinerinnen waren Leonie Wulfers auf dem siebten Platz, Sirah Steinhoff auf Rang acht und Susanna Brenske auf Rang 15 im Cut. Außerdem hatte Leonie Breutigam vom GC Hamburg Wendlohe den Sprung in die Finalrunde geschafft und belegte am Ende den achten Platz.

Um einen Schlag

Bei den Herren hat Morris Schiefner den Sieg in Dänemark hauchdünn verpasst. Der Athlet, der in der DGL für den G&LC Berlin-Wannsee spielt, brachte Scorekarten mit 71, 77, 69 und 68 Schlägen ins Clubhaus. Am Finaltag rückte Schiefner dem Leader noch richtig auf die Hacken, denn die 68 war der tiefste Score des Tages und reichte, um drei der vier Schläge Rückstand aufzuholen.
Es war entsprechend für den Berliner, der viel in Südafrika spielt, auch eher ein gewonnener zweiter Platz als ein verlorener Sieg: „Es war eine richtig coole Experience, den Platz zu spielen. Er war sehr anspruchsvoll. Ganz anders, als die meisten Plätze in Deutschland. Der Platz war in einem mega Zustand und es war richtig krass, da zu spielen. Natürlich bin ich ein bisschen enttäuscht, weil es am Ende nur ein Schlag war. Ich fand mein Golf okay, wobei ich auf den Löchern 16 und 17 Birdieputts innerhalb von fünf Metern hatte und beide leider nicht rein gemacht habe. Auf diesem Platz merkt man schnell, wenn man dumme Fehler macht. Ich freue mich jetzt auf die Bundesliga und bin jetzt mit mehr Motivation am Start, nach den schlechten Performances die letzten Wochen. Ich hoffe, jetzt geht es in die richtige Richtung.“
Auch Felix Katzy, der Coach der Berliner Bundesliga-Mannschaft, freut sich darüber, dass sein Schützling rechtzeitig vor dem großen Staffelfinale am 20. und 21. Juli auf heimischem Terrain wieder zu großer Form aufläuft: „Ich freue mich sehr über diese Top-Platzierung von Morris. In Südafrika hat er ja schon sehr gute Turniere gespielt. Das jetzt nach Europa zu bringen, ist eine starke Leistung.“

Bronze für Otten

Cedric Otten komplettierte das Podium, nachdem er als dritter Spieler geschafft hatte, die vier Turnierrunden in Summe unter Par zu bleiben. Nach Runden mit 75, 68, 74 und 70 Schlägen belegte der Hubbelrather den dritten Platz. Auch der Rheinländer war froh, vor dem Saisonfinale, das für den GC Hubbelrath auf jeden Fall erst  im Final Four in München Anfang August seinen Höhepunkt findet, so stark performt zu haben: „Mein Putten und meine Up-and-downs waren die ganze Woche über echt gut . Am Finaltag war das Ballstriking auch wieder besser, nachdem es gestern nicht so gut war. Der Platz war in einem super Zustand. Der hat sich echt schwer und eng gespielt. Die ganze Woche hat super Spaß gemacht mit alle den anderen Deutschen hier. Der dritte Platz war ein super Einstand im Einzelgolf in Europa, da ich bisher nur DGL gespielt hatte. Jetzt freue ich mich auf die nächste Wochen mit dem Team.“
Neben den beiden Deutschen auf dem Podium hatten sieben weitere Spieler im nördlichen Nachbarland den Cut geschafft, zwölf andere Deutsche waren am Finaltag nicht mehr dabei.