Tour-Report

Bhatia patzt auf der 18, Tränen bei Davis


1. Juli 2024 , Thomas Fischbacher


Sieger in Detroit: Cameron Davis
Sieger in Detroit: Cameron Davis | © Raj Mehta/Getty Images

Akshay Bhatia bekommt es im entscheidenden Moment mit den Nerven zu tun. Nutznießer ist Cameron Davis. Marcel Siem ist überglücklich über seinen sechsten Tour-Titel.

PGA Tour: Rocket Mortgage Classic

Detroit Golf Club, Michigan, 27. bis 30. Juni

Es war ein spannender Finalsonntag bei der Rocket Mortgage Classic mit einem packenden Rennen um den Titel. Einer der Anwärter war Akshay Bhatia. Der Linksschwinger begann den Tag in geteilter Führung und lag nach neun Löchern bei -1 für den Tag noch immer vorne. In der zweiten Halbrunde reihte der 22-Jährige, der bereits zwei Titel auf der PGA Tour erringen konnte, Pars aneinander. 

Auf der 13 war dies eine Meisterleistung. Denn nach dem Abschlag sah es eher nach einem Schlagverlust aus. Das Top-Talent pullte seinen Drive auf dem Par 4 so weit nach rechts, dass er früh in einen der Bäume einschlug. Der Ball machte keine 90 Meter gut. Dass er nach einem starken Transportschlag und einem Up-and-Down aus 40 Metern noch eine Vier auf die Karte schreiben durfte, war so nicht zu erwarten.


Nach acht Pars auf den Bahnen zehn bis 17 erwischte es Bhatia dann im entscheidenden Moment. 71 Löcher hatte er im Turnierverlauf ohne einen Drei-Putt absolviert, alle Putts aus unter sechs Fuß (1,8 Meter) verwandelt. Auf der 18 rissen beide Serien zum denkbar ungünstigsten Moment. Bhatia puttete zunächst aus zehn Metern zum Sieg, dann aus 1,5 Metern zum Einzug ins Stechen – doch keiner der Versuche wollte fallen. Am Ende teilte er den zweiten Rang mit Davis Thompson, Min Woo Lee und Aaron Rai, das Quartett kam mit einem Ergebnis von 17 unter Par ins Ziel. 

„Es waren ein bisschen die Nerven im Spiel”, verriet Bhatia. „Ich bin eben auch nur ein Mensch.” 

Nutznießer des späten Patzers war Cameron Davis. Der Australier kam im Finale auf eine solide 70 (-2) und setzte sich am Ende mit einem Schlag Vorsprung durch. Es war der zweite Sieg bei der Rocket Mortgage für den 29-Jährigen nach 2021. 

Matti Schmid kam als 52. über die Ziellinie. Der Bayer aus dem Elite Team Germany unterzeichnete Runden von 66, 72, 72 und 70 Schlägen. Stephan Jäger hatte den Cut verpasst. 

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DP World Tour: Italian Open

Adriatic Golf Club Cervia, Italien, 27. bis 30. Juni

Glanzleistung auf den ersten Neun, ein kleiner Einbruch in der zweiten Halbrunde, ein spektakuläres Birdie, um ins Stechen einzuziehen, und ein weiteres, um den sechsten Tour-Titel perfekt zu machen. So in etwa verlief der Finalsonntag der Italian Open für Marcel Siem, der in geteilter Führung in die Schlussrunde gestartet war. Für den 43-Jährigen war es erst der vierte Start nach seiner Operation an der Hüfte, die ihn über mehrere Wochen hinweg außer Gefecht gesetzt hatte. Nach zwei verpassten Cuts hatte er beim Scandinavian Mixed zuletzt wieder aufsteigende Form gezeigt. Und nun der Triumph im Stechen gegen Tom McKibbin. Sensationell war auch die Leistung von Jannik De Bruyn, der sehr kurzfristig ins Feld gerutscht und nach Italien gereist war.

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Weitere Turniere mit deutscher Beteiligung:

PGA Tour Champions: US Senior Open Championship
Newport CC, Rhode Island, 27. bis 30. Juni

T18 – Alex Cejka (nach 18)
T45 – Bernhard Langer (nach 15)

Die vierte Runde wird wegen Gewitterabbruch am Montag zu Ende gespielt

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LPGA Tour: Dow Championship
Midland Country Club, Michigan, 27. bis 30. Juni

T23 – Aline Krauter (mit Cydney Clanton)
T34 – Sandra Gal (mit Maude-Aimee Leblanc)
CUT – Sophia Popov (mit Pernilla Lindberg), Esther Henseleit (mit Gabriella Ruffels), Olivia Cowan (mit Stephanie Kyriacou), Polly Mack (mit Celine Borge)
 
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Epson Tour: Dream First Bank Charity Classic
Buffalo Dunes Golf Course, Kansas, 28. bis 30. Juni

T42 – Isi Gabsa
CUT – Sophie Hausmann 

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Challenge Tour: Le Vaudreuil Golf Challenge
Golf PGA France du Vaudreuil, Frankreich, 27. bis 30. Juni

T10 – Marc Hammer
T22 – Philipp Katich
T34 – Tim Tillmanns
T59 – Velten Meyer
CUT – Christian Bräunig und Timo Vahlenkamp 

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Ladies European Tour: VP Bank Swiss Ladies Open
Golfpark Holzhäusern, Schweiz, 28. bis 30. Juni

T27 – Laura Fünfstück
T43 – Lara Ok
CUT – Verena Gimmy, Carolin Kauffmann, Patricia Isabel Schmidt, Sophie Witt, Leticia Ras-Anderica, Leonie Harm, Sandy Voss

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LET Access Series: MoreGolf Mastercard Open
Varberg Golf Klubb, Schweden, 27. bis 29. Juni

Sarina Schmidt – T14
CUT – Helen Tamy Kreuzer und Leonie Wulfers, Katharina Keilich 

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Das Zitat der Woche

„Ich liebe diesen Sport und diese Momente, ich arbeite wirklich hart für sie. Wenn man auf diese Weise belohnt wird, ist das etwas ganz Besonderers.” Marcel Siem nach seinem Sieg bei der Italian Open

Was sonst noch passierte…

Auch wenn es im Zuge einer Europameisterschaft etwas kurios anmutet: Im Stechen um den Titel des Europameisterschaft stehen zwei U.S.-Amerikaner und Tommy Morrison gewinnt auf dem dritten Extraloch gegen die nach 72 Löchern schlaggleichen Max Kennedy aus Irland und Preston Summerhays (USA). Tim Wiedemeyer liegt nach 71 Löchern alleine in Führung, belegt am Ende aber doch nur den fünften Platz.

So wie es aussieht, werden Dewi Weber, Joost Luiten und Darius Van Driel nicht an den Spielen auf Le Golf National teilnehmen, obwohl sie sich über das Olympic Golf Ranking des IOC bzw. des Internationalen Golf Verbandes (IGF) eine Startberechtigung über die Weltrangliste verdient hatten. Wie so etwas geht? In den Niederlanden gilt neben den erwähnten Kriterien eine weitere, nötige Voraussetzung für Olympia: Eine Teilnahme sei demnach nur zu genehmigen, wenn eine „realistische Chance“ besteht, sich unter den besten Acht zu platzieren. 


Die BMW International Open steht an. Ab Donnerstag messen sich Top-Talente und Major-Sieger in München-Eichenried. Wir geben einen Überblick über alles, was Fans und Zuschauer zur BMW International Open 2024 wissen müssen.

Frank Bensel Jr., ein Golflehrer aus New York, qualifizierte sich für die US Senior Open. Er verpasste den Cut, lieferte aber dennoch eine historische Vorstellung ab. Ihm gelang das unglaubliche Kunststück, auf den aufeinanderfolgenden Par-3-Bahnen  (vier und fünf) jeweils seinen Abschlag im Loch zu versenken. „Es war wie eine außerkörperliche Erfahrung“, berichtete der 56-Jährige. Es war ein Novum in der langen Geschichte der USGA, dem Ausrichter des Senioren-Majors.


Gut einen Monat vor Beginn der Golfwettbewerbe bei den Olympischen Spielen in Paris folgen Esther Henseleit und Alexandra Försterling auf ihre deutschen Kollegen Stephan Jäger und Matti Schmid und komplettieren das schwarz-rot-goldene Olympia-Quartett.